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Geht's noch?

Geht's noch?

Titel: Geht's noch? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Phillips
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klopfen.«
    »Das werde ich«, sagte Amy.
    Annabelle hielt an der Tür inne. »Du kümmerst dich
also um Roper und gibst mir Bescheid, wenn er fahren will.«
    Amy nickte. Auf einen Zeitplan konnte sie sich unmöglich festlegen. Die Idee zu entwickeln, war noch der einfache Teil gewesen. Die härteste Herausforderung würde sein, Roper davon zu überzeugen, den Rest seiner Off-Season in Vaughns Gästehaus in Greenlawn zu verbringen.

7
    DER REST DES TAGES verging wie im Flug und viel zu rasch musste sie nach Hause eilen, um sich für die Verabredung mit Roper fertig zu machen. Er holte sie zur vereinbarten Zeit ab und fuhr mit ihr in seinem Porsche zu einem kleinen Restaurant namens Leto’s in Little Italy.
    Er hatte gleich das gesamte Restaurant, das einem befreundeten Koch gehörte, gebucht, damit sie ungestört sein würden. Auf ihre Vorhaltungen wegen der hohen Ausgabe hin versicherte er ihr, dass sein Freund ihm noch einen Gefallen schulde. Dann unterhielt er sie bei Wein und gutem Essen mit amüsanten Erzählungen über seine Baseballgroßtaten und die viele Zeit unterwegs. Sie revanchierte sich mit den verrücktesten Geschichten über die Bewohner in der Seniorenanlage ihrer Mutter und welchen Spaß es gemacht hatte, dort darauf zu achten, dass sich alle anständig benahmen.
    Einem charmanten Roper in Hochform vermochte Amy nicht lange zu widerstehen. Noch nie hatte jemand so große Anstrengungen unternommen, sie zu beeindrucken. Es war weniger die Tatsache, dass er
ein ganzes Restaurant für sie hatte schließen lassen, die sie für ihn einnahm, als der Fakt, dass er sich ihr zuliebe überhaupt solche Gedanken gemacht hatte. So vergaß sie ihren Entschluss, auf Distanz zu bleiben, schon bald. Während des Essens legte er seine Hand auf ihre, und sie genoss die Berührung und ließ es geschehen. Eigentlich hatte sie sich vorgenommen, das Gespräch auf das Geschäftliche und ihre Idee zu lenken, ihn in die Abgeschiedenheit von Greenlawn zu schicken, aber sie ließ sich von seinem Charme und seiner Aufmerksamkeit so gefangen nehmen, dass sie nicht einmal auf die Arbeit zu sprechen kamen.
    Kurz gesagt, sie erlaubte dem impulsiven Teil ihrer Natur, jenem Teil, den sie mit ihrer Mutter und ihrer Tante gemein hatte, über ihren gesunden Menschenverstand zu siegen. Und Amy versagte sich nur ungern die Dinge, die ihr gefielen. Zwar hatte sie solche Sehnsüchte in Florida jahrelang unterdrückt, aber das war ihr dort, ohne Leute in ihrem Alter, ohne Versuchungen, auch leichtgefallen.
    John Roper jedoch war die reine Versuchung und unmöglich zu ignorieren.
    Nach dem Essen und Dessert saßen sie wieder in seinem Wagen, wo er einen Arm auf ihre Rückenlehne legte. »Und, zu dir oder zu mir?«, fragte er, während er sie mit diesen sexy, betörenden Augen ansah.
    Sie wusste, was sie antworten sollte, genauso wie sie wusste, dass sie dazu nicht fähig war. Sie wollte ihre gemeinsame Zeit an diesem Abend einfach noch
nicht beenden. Seit ihrem Umzug nach New York hatte sie einfach schon zu viele Abende allein verbracht und seine Gesellschaft war zu angenehm, um sich schon jetzt zu trennen.
    »Zu mir«, erwiderte sie, bevor sie es sich anders überlegen konnte.

    Roper erwartete gar nicht, dass etwas zwischen Amy und ihm passieren würde. Er tat es wirklich nicht. Immerhin hatte sie ihm ihre Haltung unzweifelhaft deutlich gemacht. Dennoch konnte er nichts dagegen tun: Er sehnte sich nach ihr, wollte sie, brauchte sie.
    Mit keiner anderen Frau hatte er sich jemals auf Anhieb so gut verstanden wie mit Amy. Von den Gerichten, die sie beide mochten, bis zu ihrem Verständnis für seine familiäre Situation und für den unsteten Lebenswandel, den er als ständig umherreisender Baseballprofi führte, hatte es nie einen Hänger in ihrer Unterhaltung gegeben. Normalerweise bekamen die Frauen einen abwesenden Blick, wenn er über seine Zeit auf dem Spielfeld sprach. Und Geschichten aus der Kabine interessierten sie nur, solange er dabei prominente Namen erwähnte. Nicht so Amy. Sie interessierte sich wirklich dafür, wer seine Freunde waren und mit wem er nur auskam. Sie erzählte von ihrem Leben in Florida mit einem selbst distanzierten Humor, der ihm sehr gefiel.
    Er wusste bereits, dass er in Amy eine gute Freundin
besaß, was ihm viel bedeutete. Sie war bruchlos in sein Leben getreten und hatte dort weitergemacht, wo Micki aufgehört hatte. So sehr er seine langjährige Vertraute auch mochte, sie hatte nun einen Mann, eine Tochter

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