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Geht's noch?

Geht's noch?

Titel: Geht's noch? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Phillips
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ein Sicherheitsmann sind ihr hinterher. Sie wirkte erheblich wütender als ich.« Er war an unerwünschte Fotos und die Verdrehung der Wahrheit durch sogenannte Reporter gewöhnt und wusste sie besser als jeder andere zu ignorieren.
    Und je lockerer er die Situation darstellte, desto lockerer würde Amy hoffentlich reagieren. Denn aufgeben wollte er sie auf alle Fälle noch nicht, dass war
ihm heute schon mehrmals bewusst geworden. Und er wollte auch nicht, das sein Lebensstil sich zwischen sie drängen und sie fortreißen würde, bevor er noch die Chance hatte, ihre gerade entstehende Verbindung zu festigen.
    Offensichtlich verärgert kaute Amy auf ihrer Unterlippe. »Glaubst du, Hannah machte sich Sorgen, Mike könnte annehmen, dass die Sache zwischen euch mehr als nur freundschaftlich ist? War sie vielleicht deshalb derart erbost über den Fotografen?«, fragte Amy.
    Sie machte sich Gedanken um Hannah und nicht um sie? Typisch Amy, schon fast übermäßig besorgt um andere zu sein. Vermutlich waren ihr die Folgen für die eigene Situation noch nicht aufgegangen.
    »Ich bin mir nicht sicher, was Hannah so durchdrehen ließ, vor allem da sie doch genauso an die Presse gewöhnt ist wie ich. Aber sie hat mir noch eine Nachricht für dich aufgetragen, unmittelbar bevor diese Fotografin das Bild schoss.«
    Amy hob ihre Augenbrauen. »Was hat sie gesagt?«
    »Ich soll dir sagen, Big Mama ist hier, und es sieht nicht gut aus. Oder etwas in der Art. Sie wollte, dass du sie auf ihrem Privathandy anrufst«, sagte Roper.
    Und dann fiel ihm noch etwas ein. »Als Hannah schreiend hinter der Frau herlief, die das Foto geschossen hat, nannte sie sie Mama.« Er runzelte die Stirn. »Diese bullige Fotografin war ihre Mutter ?«
    »Hört sich so an. Sie nennen sie tatsächlich Big
Mama. Jetzt wissen wir auch warum. War mit Hannah alles in Ordnung?«, fragte Amy.
    »Zuletzt habe ich sie hinter ihrer Mutter herrennen sehen, also bin ich mir da wirklich nicht sicher.«
    »Glaubst du, dass jemand die Kamera erwischt hat, bevor sie das Foto verschicken konnte?« Während sie sprach, zog Amy ihren Blackberry aus der Handtasche.
    Komisch, dass jetzt sie diejenige war, die nach Außenkontakten suchte. Aber womöglich war dieses Verhalten letztlich gar nicht mal überzogen, dachte Roper. »Dir ist doch wohl auch klar, dass es keine Rolle spielt, ob das Foto nun schon weg war oder nicht«, sagte er.
    Amys Augen, die er in letzter Zeit nur leuchtend vor Lachen und Glück erlebt hatte, verdunkelten sich. »Ist mir klar. Big Mama weiß, wo ihre Tochter steckt. Sie weiß, dass sie mit dir zusammen war. Da wird es nicht lange dauern, bis der Rest der Welt es ebenfalls erfährt. «
    Ihre Stimme sank gemeinsam mit der fröhlichen Stimmung, in der sie seit Tagen gewesen war. Sie gaben sich beide keinerlei Täuschung darüber hin, dass ihre idyllische gemeinsame Zeit zu Ende ging.

13
    CASSANDRA SCHRITT BARFUSS in ihrem Hotelzimmer umher. Die Zimmer waren renoviert worden und den einstigen Plüschteppich hatte man durch Parkettböden ersetzt. Ihr gefiel dieser schicke, moderne Look zwar, aber mehr als alles andere wollte sie vermeiden, dass der Mann in ihrem Nachbarzimmer sie hörte und ihre Rückkehr in das Zimmer bemerkte. Sie hatte noch immer nicht herausgefunden, wen Harrison bestochen hatte, um die Nachbarsuite zu bekommen, aber sobald sie es wüsste, würde sie dafür sorgen, dass der oder die Betreffende gefeuert wurde.
    Ihr seidener Hausmantel wischte über den Boden, während sie immer wieder zum Fenster und zurück pendelte. Bei dieser Frequenz würde sie dem Hotel glatt das Putzen und Staubsaugen ersparen. Ein kurzer Blick auf das iHome Stereosystem mit Weckuhr verriet ihr, dass Buckleys Sendung gleich anfangen würde.
    Seit der plötzlichen Abreise ihres Sohnes hatte sie es sich zur Gewohnheit gemacht, regelmäßig bei Buckley The Bastard einzuschalten in der Hoffnung, er könnte Ropers Aufenthaltsort womöglich vor ihr in Erfahrung bringen. Schließlich besaß er überall Spione. Aber seit
dem Verschwinden von Roper und Amy hatte Buckley nichts weiter zu bieten gehabt, als John dafür zum Feigling zu stempeln, dass er die Stadt mitten in seiner Formkrise verlassen hatte. Der Mann lebte vom Verleumden. Zugleich war er aber auch hartnäckig und würde schon auf irgendeine Art und Weise herausfinden, wohin ihr Sohn gegangen war.
    Und sie würde es mitbekommen, sobald er es bekanntgab. Sie schaltete am Fernseher den Kabelsender ein, der seine

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