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Geisel der Leidenschaft

Titel: Geisel der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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sie seine Küsse, strich über seine Wangen, sein dichtes Haar, den muskulösen Rücken. Seine rauen Finger liebkosten ihre Brüste. Beinahe schrie sie auf, während sengende Sonnenstrahlen ihre Seele zu erwärmen schienen wie ein kaltes Feld, das zu lange brachgelegen hatte, und neue Lebensgeister weckten.
    So oft hatte sie in einsamen Nächten von diesem Glück geträumt ... Jetzt war es wieder Wirklichkeit ge-worden. Sie drückte ihre Lippen auf Brendans Schulter, spürte seine erregenden Hände an den Innenseiten ihrer Schenkel. Und dann verschmolz er mit ihr. Stöhnend klammerte sie sich an ihn und genoss den Feuersturm seiner Hüften, das Tempo, das er bald beschleunigte. Alles von ihm wollte sie in sich aufnehmen und ihm alles geben. Jetzt kannte sie ihn wieder - so gut. Und er wusste, wann sie die Schwelle der Erfüllung erreichen, wann er das Zittern in ihrem Innern spüren würde, wann er sie von der süßen Qual erlösen musste. Auf dem Gipfel der Lust glaubte sie, gleißende Kristalle würden herabregnen und ihr innerstes Wesen durchdringen.
    Langsam kehrte sie auf die Erde zurück, in die Wirklichkeit. Sie spürte, wie Brendan sich neben ihr ausstreckte, hörte sein Herz pochen, das Kaminfeuer knistern. Lässig, wie zufällig, berührte seine Hand ihren Bauch. Oder sollte diese Geste etwas Bestimmtes ausdrücken?
    Schweigend starrte sie in den rötlichen Flammenschein und fühlte, wie seine Finger forschend über ihre erhitzte Haut glitten. Ihre Nacktheit verriet die Schwangerschaft, und sie ahnte, dass er ihr zürnte, weil sie geplant hatte, das Kind in England zu gebären und einen anderen als Vater zu benennen.
    Wie aus weiter Ferne drangen die fröhlichen Stimmen und das Gelächter der Zecher herauf, die in der Halle ihr Fest feierten.
    »Sicher erwarten sie dich immer noch«, flüsterte Eleanor.
    »Nein, meine Gefährten wissen, wo ich bin.«
    Im Halbdunkel wollte sie nach den zerknüllten Laken greifen.
    Aber er hielt ihre Hand fest. »Nicht...« Auf einen Ellbogen gestützt, schaute er sie an. »Solche Augenblicke habe ich mir zu oft ausgemalt, in düsteren, schlaflosen Nächten.«
    Als sie erschauerte, breitete er ein Laken über ihren Körper. »Also hast du an mich gedacht?«, wisperte sie. »In allen Nächten? Oder wurdest du manchmal von hübschen Patriotinnen verführt, die sich nach heldenhaften Armen sehnten?«
    »Was soll ich antworten? Dass ich dich zum Traualtar gehen sah und hörte, wie du gelobtest, einen anderen zu lieben und zu ehren? Dachtest du, danach würde ich vor dir niederknien und dir ewige Treue schwören?« Sie wollte aus dem Bett springen, aber sein kraftvoller Schenkel umschlang ihre Beine. »Aye, es gab ein paar Frauen. Aber die dunklen Nächte erhellten sich nicht. Nichts war so süß, so beglückend wie die Stunden mit dir. Ist dein verletzter Stolz geheilt?«
    »Um meinen Stolz geht es nicht ...«
    »Worum dann?«
    »Ich war nicht eifersüchtig«, log sie, »weil ich nichts von dir erwartet habe, aber ... Wie ich so oft erklärte ...«
    Mit sanftem Druck gruben sich seine Finger in ihren Bauch. »Du weißt es doch schon eine ganze Weile.«
    »Bitte, Brendan ...«
    Unvermittelt stand er auf und kleidete sich an. Seiner wärmenden Nähe beraubt, begann sie heftig zu frösteln und zog die Laken enger um ihren nackten Körper. Brendan schien ihr Unbehagen zu spüren, denn er schürte das Kaminfeuer. Bevor er das Zimmer verließ, wandte er sich noch einmal zu ihr. »Um deinen guten Namen zu retten, will ich mein Bestes tun. Aber das Kind bleibt in Schottland. Solltest du irgendwelche Dummheiten machen, wirst du erfahren, was es heißt, einem barbarischen Feind zu trotzen.«

18. Kapitel
    Als Brendan mit schmerzhaft pochenden Schläfen erwachte, lag er am Boden der Halle. Jemand hatte ihn aus tiefem Schlaf gerüttelt.
    Blinzelnd blickte er auf und sah Corbin von Clarin an seiner Seite sitzen. Die anderen Betrunkenen hatten sich bereits erhoben.
    »Vielleicht interessierte Euch«, begann Corbin. »Draußen wartet ein Bote.«
    Etwas mühsam kam Brendan auf die Beine und verließ die Halle, dicht gefolgt von Corbin.
    Im Hof stand ein hübsch aufgezäumtes Pferd in Robert de Bruces Farben, und der Reiter, ein schmächtiger kleiner Mann, sprach mit Wallace.
    Bevor Brendan sich hinzugesellte, tauchte er seinen Kopf in einen Bottich mit kaltem Wasser und strich sich das nasse Haar aus der Stirn. Die Ankunft des Boten erregte seine Neugier. Seit einiger Zeit beschränkte Bruce

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