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Geisel der Leidenschaft

Titel: Geisel der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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sterbenden Vetter
    John in den Armen hielt, schwor ich nicht zum ersten Mal, für unsere Freiheit zu kämpfen.«
    »Natürlich zweifle ich nicht an deiner Gesinnung. Geh jetzt - und nimm deinen verdienten Lohn entgegen.«
    Rastlos wanderte Eleanor in ihrem Zimmer umher. Sie hatte geglaubt, nach ihrer Hochzeit würde sie Brendan nie wieder sehen. Trotzdem war er zu ihr gekommen, um sie aus höchster Not zu retten. Dafür sollte sie ihm dankbar sein - und akzeptieren, dass er sein eigenes Leben führte, so wie sie ihres.
    »Beruhigt Euch, Mylady, und setzt Euch!«, bat Bridie. »Sonst schadet Ihr womöglich noch Eurem Kind.«
    Eleanor biss in ihre Lippen. Zum Glück wusste Brendan nichts von ihrem Zustand. Bald würden sich ihre Wege wieder trennen. Dennoch empfand sie hellen Zorn und wilde Eifersucht.
    »Nehmt endlich Platz, Mylady!«, flehte die Zofe. »Oder wollt Ihr unbedingt krank werden?«
    »Oh, ich fühle mich ausgezeichnet. Du warst es, die in Ohnmacht fiel.«
    »Nur weil ich Lars wieder sah«, gestand Bridie lächelnd und ihre Augen strahlten.
    »Weiß er schon Bescheid?«
    »Aye, Mylady, nachdem Ihr ihn so offensichtlich darauf hingewiesen habt.«
    »Tut mir Leid ...«
    »Schon gut, Mylady.« Eine Zeit lang schwieg Bridie und Eleanor setzte sich zu ihr. »Wisst Ihr noch, wie Ihr mir vorgeschlagen habt, nach Schottland zu gehen?«
    »Aye. Allerdings hatte ich nicht vor, dich zu begleiten.«
    »Aber - Mylady! Euch zuliebe ritt er nach England und nahm es mit unzähligen Feinden auf. Als Priester verkleidet, wagte er sich in Euer Schloss und behauptete, er würde zu Eurer englischen Eskorte gehören ... Und Ihr freut Euch nicht, nachdem Ihr wohlbehalten in Schottland eingetroffen seid?«
    »Natürlich, die Schotten schwärmen für waghalsige Abenteuer und tun ihr Bestes, um die Engländer zu verhöhnen.«
    »Immerhin hat er sein Leben für Euch aufs Spiel gesetzt.«
    »Dafür bin ich ihm dankbar ...« Erschrocken zuckte Eleanor zusammen, denn in diesem Augenblick schwang die Tür auf.
    Er sah genauso aus wie ein rebellischer Krieger, wie einer der wilden Hochländer, über die man englischen Kindern Schauergeschichten erzählte. Schimmernd fiel das dunkle Haar auf seine Schultern. Seine markanten Gesichtszüge wirkten hart und entschlossen. Über einem Leinenhemd und einem Kilt trug er seinen Tartan, dazu Stiefel aus Rehleder. Er hatte sich nicht die Mühe gemacht anzuklopfen und war einfach hereingestürmt.
    Verängstigt sprang Bridie auf. Auch Eleanor erhob sich. Herausfordernd straffte sie die Schultern und hoffte tapferer zu erscheinen, als sie sich fühlte.
    »Also erwartet Ihr ein Kind?«, wandte er sich an Bridie. »Von Lars?«
    Errötend nickte sie.
    »Sehr gut. Er ist ein anständiger Bursche. Wenn Ihr uns jetzt allein lassen würdet ...«
    »Nein, Bridie, bleib hier«, protestierte Eleanor energisch.
    »Raus!«, schrie er und Bridie ergriff hastig die Flucht. Hinter ihr fiel die Tür ins Schloss. »Nun?«, fragte Brendan.
    Unsicher starrte Eleanor ihn an. Seine Augen waren
    gerötet - vor Müdigkeit oder vielleicht vom reichlichen Alkoholgenuss. Bei jedem Atemzug hoben und senkten sich seine breiten Schultern, in seinem Kinn zitterte ein Muskel.
    »Nun - was?«, flüsterte sie. »Ist das Fest schon beendet? Seltsam - ich höre immer noch schallendes Gelächter.«
    Ihre Frage wurde ignoriert. »Hast du mir nichts zu sagen?«
    »Meinst du - ich soll dir danken? Das hatte ich vor, als ich die Treppe hinabstieg. Aber du warst... beschäftigt.«
    »Und sonst hast du mir nichts mitzuteilen?«
    Als er um sie herumging, die Arme vor der Brust verschränkt, wuchs ihr Unbehagen. Plötzlich erschien er ihr wie ein Tiger, der seine Beute begutachtet oder sein Revier bedroht sieht.
    »Nun?«, wiederholte er.
    »Vielen Dank ...«
    Abrupt blieb er stehen und seine Augen funkelten wie blaue Flammen.
    »Wirklich - ich danke dir von ganzem Herzen«, stammelte sie. »Aber nun muss ich nach Clarin zurückkehren. Man hält mich für die Mörderin meines Mannes - eine Verräterin, die mit dem schlimmsten Feind ihres Landes geflohen ist.«
    »Trotzdem wirst du nicht nach Hause reiten.«
    »In dieser Festung bin ich keine Gefangene, sondern ein Gast. Das hat man mir versichert.«
    »Ein Gast, der hier bleiben wird.«
    »Also bin ich deine Gefangene?«
    »Ganz egal, wie du's betrachtest - du wirst das Schloss nicht verlassen.«
    »Nur weil Fitzgerald sich ehrlos verhielt, sind nicht alle Engländer Schurken. Auch in meiner

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