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Geisel der Leidenschaft

Titel: Geisel der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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auf den Boden. »Dreckige Engländer! Andererseits würde ich ganz gern sterben, wenn ich ein paar von ihnen in die Hölle mitnehmen könnte!«
    »Reitet endlich weg, Hagar!«, drängte Eleanor.
    Inzwischen war Collum in Ohnmacht gefallen, und Lars, auf Bridies Arm gestützt, konnte sich kaum auf den Beinen halten. Hagar hob Collum hoch - so mühelos, als wäre der kräftig gebaute Kämpfer ein kleines Kind - und legte ihn über einen Pferderücken.
    »O Mylady, wir können Euch unmöglich hier zurücklassen!«, jammerte Bridie.
    »Geh nur! Ganz bestimmt gelingt es euch, Hilfe zu holen ...«
    »Das glaubt Ihr doch selbst nicht, Lady Eleanor. »Wenn der Grafschaftsrichter Euch getötet hat, wird er uns folgen. Genauso gut können wir hier bleiben und kämpfen ...«
    »Womöglich wird Collum sterben. Und du bist zu schwach, um ein Schwert zu heben. Steigt auf und reitet davon! Hier kann ich Fitzgerald lange genug in Schach halten und ihr werdet einen sicheren Vorsprung erzielen.«
    »Vielleicht - aber für Euch gibt es keine Hoffnung.«
    »Vielleicht doch. Gottes Wege sind seltsam.«
    Die Augen voller Tränen, eilte Margot zur Eleanor und umarmte sie. »Am liebsten würde ich Euch beistehen. Ich weiß, wie man ein Schwert schwingt.«
    »Nein, bitte, Margot! Nur auf mich hat er's abgesehen. Wenn Ihr nicht geht, bleibt auch Hagar hier. Erhaltet Collum am Leben und ...«
    »Soll ich Brendan sagen, dass Ihr ihn liebt?«, wisperte Margot.
    »O ja, und richtet ihm aus - jetzt verstehe ich seinen unerschütterlichen Freiheitsdrang. Sagt ihm, ich liebe ihn von ganzem Herzen. Und jetzt macht Euch endlich auf den Weg!«
    Ein paar Sekunden lang zauderte Margot, dann schluckte sie ihre Tränen hinunter und eilte zu Bridie. Mit vereinten Kräften führten sie den halb bewusstlosen Lars zu einem Pferd und Hagar hob ihn behutsam in den Sattel. Margot stieg aus eigener Kraft auf. Aber die zitternde Bridie musste sich von dem hünenhaften Schotten helfen lassen. Nach einem letzten vorwurfsvollen Blick in Eleanors Richtung schwang er sich auf seinen eigenen Hengst.
    »Haltet meine Freunde nicht auf, Sir!«, ermahnte Eleanor Fitzgerald. »Sonst kommt Hagar zurück und wir werden alle sterben - auch Ihr!«
    »Keine Bange, Lady«, entgegnete er seelenruhig. »Was kümmert's mich, ob ich diese Rebellen heute ins Jenseits befördere - oder ob sie morgen im Kampf gegen König Edward fallen?«
    Schweigend ritten die Schotten davon, und Eleanor lauschte den Hufschlägen, bis sie verhallten.
    »Nun, Lady Eleanor?«, fragte Fitzgerald. »Befindet sich jemand in der Hütte?«
    Sie betrachtete den Torbogen und ließ sich Zeit, be-vor sie antwortete - so lange sie es wagen durfte. »Was glaubt Ihr denn?«
    »Packt sie!«, befahl er seinen Männern.
    Aber sie gehorchten nicht. Zu Eleanors Verblüffung schienen sie sich unbehaglich zu fühlen.
    »Packt sie!«, schrie Fitzgerald.
    »Sir Miles ...« Sichtlich beklommen trat ein Ritter vor. »Ihr seid ein Mann, der zu seinem Wort steht. Zumindest nehmen wir das an. Und Ihr habt der Lady gesagt ...«
    »Wenn man eine Mörderin belügt, ist das keine Sünde.«
    »Das Versprechen eines Mannes bedeutet sehr viel, Sir Miles!«, rief ein junger Mann.
    »Wollt Ihr Euer Leben aufs Spiel setzen, elender Narr?«
    Nun trat einer der anderen Ritter vor. »Wenn die anderen Eurem Befehl nicht folgen, Sir - ich tu's!« Über einem Auge trug er eine schwarze Binde. Kalter Hass verzerrte sein Gesicht. Und Vorfreude, dachte Eleanor schaudernd. Nur zu gern würde er ihr Blut fließen sehen.
    Plötzlich spürte sie wieder das Flattern des ungeborenen Lebens in ihrem Bauch. Sie schwankte ein wenig. Ringsum schien sich alles zu drehen. Sie musste diese Gefahr überleben. Sonst würde ihr Kind mit ihr sterben.
    Und der Krieg hatte schon so viele Leichen gefordert. Engländer, Schotten. Zahllose grausame Kämpfe.
    Aber was hier geschehen sollte, hatte nichts mit einem Krieg zu tun - ebenso wenig mit der Sehnsucht nach Freiheit, edlen Idealen oder der Leidenschaft eines überheblichen, herrschsüchtigen Königs, der sich anmaßte, ein ganzes Volk zu unterjochen. Nein - Fitzgerald plante einen kaltblütigen Mord.
    Langsam ging der hässliche Mann mit der Augenbinde auf Eleanor zu. »Welch ein Vergnügen würde es mir bereiten, Euch in winzige Stücke zu schneiden, schöne Lady! Genauso amüsant war's, diesen Burschen im Wald zu foltern - den guten Schotten, der Euch verraten hat. Eine Zeit lang hat's gedauert, bis er schwach

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