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Geisel der Leidenschaft

Titel: Geisel der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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er immer noch hochhielt, und sah die Finger zittern. Würde die idyllische Lichtung einem Schlachtfeld voller Leichen gleichen? O Gott, Eleanor ... Fitzgerald hatte nicht vor, sie nach London zu bringen, und würde sich ihrer unverzüglich entledigen ... Bei diesem Gedanken fröstelte er. Verzweifelt sprang er aus dem Sattel.
    Er fühlte, wie jemand seine Schulter berührte, wandte sich um und erblickte Eric, der auf den Boden zeigte. Von dem schmalen Weg, der zur Hütte führte und den nur wenige kannten, zog sich eine Blutspur zur Straße.
    »Collum?«, formten Erics Lippen. »Hagar oder Lars?«
    »Vielleicht«, hauchte Brendan und folgte dem über-wucherten Weg. Und dann hörte er Stahl klirren. Wie erstarrt blieb er stehen.
    Konzentriert versuchte sich Eleanor an alles zu erinnern, was sie bei jahrelangen Waffenübungen gelernt hatte - und an diverse Strategien. Sie dachte an Falkirk, die Toten und Sterbenden. Damals hatte sie ihre Rüstung getragen, von Mitstreitern umgeben. Nur ein einziges Mal hatte sie ihr Schwert geschwungen - um Brendan niederzuschlagen.
    Jetzt hing Eleanors Leben - und das Leben ihres Kindes - von ihrer Fechtkunst ab.
    Fitzgerald zog sein Schwert, hob und senkte die Klinge. Herausfordernd breitete er die Arme aus. »Kommt, Lady! Es ist an der Zeit, unser Kampf beginnt.«
    Diesmal wurde Eleanor überrumpelt. Mühsam parierte sie den plötzlichen Angriff, und die Wucht des Stahls, der ihr Schwert traf, jagte einen brennenden Schmerz durch ihren Arm bis zur Schulter. Sie wich zurück, um der nächsten Attacke zu entgehen und neue Kräfte zu sammeln. Dabei näherte sie sich den Pferden, bewegte sich schneller als ihr Gegner, war ihm aber schutzlos ausgeliefert, während er ein engmaschiges Kettenhemd unter seinem Umhang trug. Sein nächster Schwertstreich verfehlte das Ziel und die Spitze des Stahls bohrte sich in den Waldboden. Diesen Augenblick nutzte Eleanor.
    Ehe er das Schwert wieder heben konnte, traf sie seinen Arm unterhalb des Kettenhemds. Blut tränkte seinen Ärmel. Wütend starrte er sie an. Um dem nächsten Schwerthieb auszuweichen, ging sie hinter einem Baumstamm in Deckung. Nun verließen sie die Lichtung. In einigem Abstand folgten ihnen Fitzgeralds Männer und beobachteten den Kampf.
    Behände huschte Eleanor zwischen den Bäumen um-her und parierte jeden Angriff. »Das ist doch albern! Warum erlaubt Ihr mir nicht, vor Gericht zu erscheinen?«
    »Weil es unmöglich ist«, erwiderte Fitzgerald, machte eine Finte nach rechts und Eleanor sprang nach links.
    »Warum? Wieso wollt Ihr mich töten? Ihr könnt Alain nicht ermordet haben. Bevor Ihr nach Clarin kamt, habe ich Euch nie gesehen.«
    »Das stimmt. Aber ich wusste Bescheid über Clarin.« Blitzschnell schwang er sein Schwert und die Spitze grub sich in den Baumstamm. Während er den Stahl herauszog, versuchte Eleanor ihn wieder zu treffen. Doch er wehrte sie rechtzeitig ab und ihr Schwert flog quer über die Lichtung.
    Hastig schätzte sie die Entfernung zwischen ihrem Feind und sich selbst ab. Sie hatte nur eine einzige Chance - sie musste ihn ablenken. »Ah, jetzt verstehe ich die Zusammenhänge ...«, begann sie langsam. »Ihr habt Alain nicht ermordet. Aber Ihr wisst, wer es tat.«
    Sein Schweigen war eine ausreichende Antwort.
    »Natürlich ...«, rief sie. »Isobel!« Als er die Lippen zusammenpresste, wusste sie, dass sie die Wahrheit erraten hatte. »Sie hat ihn vergiftet. Und Ihr seid ihr Helfershelfer.«
    »Niemals würde ich einer Frau dienen, Lady.«
    »Dann will ich mich anders ausdrücken - Ihr steckt mit ihr unter einer Decke. Und Ihr seid mitschuldig am qualvollen Tod eines gütigen, ehrbaren Mannes.«
    »Leider wollte er nicht an seiner Krankheit oder an Altersschwäche sterben«, spottete Fitzgerald.
    »Wenn Ihr nie zuvor auf Clarin wart - wieso ... Ah, Ihr seid Isobel in London begegnet und sie wurde Eure Geliebte. Gemeinsam wolltet Ihr Clarin in Euren Besitz bringen. Euer Mittelsmann hat Longueville bezahlt und beauftragt, mich auf hoher See verschwinden zu lassen.
    Das schlug fehl. Umso besser, denn Clarin und vor allem das Dorf sollten instand gesetzt werden. Deshalb kam Euch der reiche Ehemann gerade recht, mit dem ich aus Frankreich zurückkehrte. Aber dann musstet Ihr uns beide aus dem Weg räumen. Alain wurde vergiftet - und ich des Mordes angeklagt. Das Londoner Gericht hätte mich dem Henker übergeben ...«
    »Wie scharfsinnig Ihr seid, Lady! Allerdings musste ich befürchten, man würde Euch

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