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Geisel der Leidenschaft

Titel: Geisel der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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wurde. Das muss ich ihm zugestehen. Könntet Ihr so lange für einen anderen Menschen leiden, Lady? Wie sich später herausstellte, war er ein Engländer - eine betrügerische Ratte, die in York zum Soldaten ausgebildet wurde. Vier Finger habe ich ihm gebrochen und die meisten Nägel ausgerissen, bis er endlich den Mund aufmachte. Kurz danach erschlug ich ihn.«
    Ihr Herz krampfte sich zusammen, und sie fürchtete, ihre Sinne würden schwinden, noch bevor der Schurke sein Schwert heben konnte. O Gott, Gregory war zu Tode gefoltert worden - ihretwegen ...
    Heißer Zorn stieg in ihr auf, ein wilder Impuls, den nicht einmal der Gedanke an ihr ungeborenes Kind bezähmte - obwohl der Vater sie stets ermahnt hatte, niemals die Beherrschung zu verlieren, immer an ihre Schwäche zu denken.
    Aber der widerwärtige Kerl stand einfach zu dicht vor ihr. Blitzschnell schwang sie ihr Schwert hoch und schmetterte es mit fast übermenschlicher Kraft auf seine Schulter. Voller Genugtuung las sie die Überraschung in seiner Miene, ehe er nach hinten taumelte und stürzte.
    Wütend trat Fitzgerald vor, stieß den blutenden Mann mit einer Stiefelspitze an und entlockte ihm ein Stöhnen. »Aye, Dirk war ein tüchtiger Mann und hat mir gute Dienste geleistet. Noch eine Sünde, für die Ihr büßen müsst, Lady!«
    »Vorerst lebt er noch. Lasst seine Wunde verbinden.«
    »Mit einem Verletzten wollen wir uns nicht belasten. Wir können ihn nicht mitnehmen.«
    »Soll er hier verbluten?«
    Gleichmütig zuckte Fitzgerald die Achseln. »Glaubt Ihr, die Engländer wüssten nicht, dass sie in Schottland ihr Leben riskieren? Wir müssen möglichst schnell verschwinden.«
    »Lasst Ihr ihn einfach liegen?«
    »Wie gütig Ihr seid, Lady Eleanor - einen Mann zu bemitleiden, der einen Eurer armen Gefährten zu Tode gefoltert hat ...«
    »Dieser Verwundete ist Euch treu ergeben.«
    »Weil er in meinen Diensten eine Gelegenheit fand, seine brutalen Gelüste zu befriedigen.«
    »Trotzdem wäre er für Euch gestorben.«
    »Das war nicht seine Absicht. Er hat Euch nur unterschätzt, Lady. Diesen Fehler werde ich nicht begehen.«
    »In der Tat, er hat versagt. Jetzt müsst Ihr kämpfen, Sir.«
    Erbost starrte er sie an, dann schüttelte er in widerwilliger Bewunderung den Kopf. »Ein Jammer, dass Ihr sterben müsst! Wir sind uns zu spät begegnet. Hätten sich unsere Wege früher gekreuzt, wärt Ihr vielleicht meine Frau geworden und Ihr hättet Euch nicht von einem alten, kranken Ehemann befreien müssen.«
    »Obwohl ich den Tod nicht herbeisehne - müsste ich zwischen Euch und einem kühlen Grab wählen, würde ich die Würmer vorziehen.«
    Mit diesem Hohn schürte sie seinen Zorn. Und er unterschätzte sie tatsächlich nicht. Natürlich wäre es ihm angenehmer gewesen, seine Männer hätten die Lady überwältigt. Dann könnte er sie genüsslich abschlachten, ohne seine eigene Haut zu gefährden.
    Aber nun musste er wohl oder übel selbst das Schwert heben. Andernfalls würden ihn seine Männer für einen Feigling halten und nicht mehr respektieren. Womöglich würden sie die geplante Hinrichtung der
    Lady sogar verhindern. »Wenn Ihr Euch so inbrünstig nach den Würmern sehnt, die Euren schönen Körper zerfressen werden - diesen Wunsch will ich Euch erfüllen. Bald werdet Ihr vor Euren Schöpfer treten.«
    »Oder Ihr, Sir Miles.«
    »Daran zweifle ich. Wie gesagt, ich bin ein ausgezeichneter Fechter. Gebt Euch geschlagen und ich töte Euch schnell und schmerzlos.«
    »Wenn Ihr auch zu kämpfen wisst - ein Blitz könnte Euch treffen.«
    »Sprecht Euer letztes Gebet, Lady Eleanor.«
    »Das solltet Ihr tun, Sir Miles.«
    »Gebt Euch keiner falschen Hoffnung hin! Mich werdet Ihr nicht so leicht besiegen wie den armen Dirk.«

22. Kapitel
    Grausam gefoltert, hatte Gregory alles verraten, was Fitzgerald wissen wollte. Aber Brendan kannte das Terrain besser und im Gegensatz zu seinem Feind musste er nicht nach Spuren suchen.
    Die ganze Nacht hindurch war er mit seinen Gefährten nordwärts geritten. Die Männer wussten, dass es auf jede Minute ankam.
    Mit jedem Hufschlag wuchs seine Angst. Was würde er vorfinden, wenn er die Hütte erreichte, in der Eleanor und ihre Eskorte vermutlich abgestiegen waren?
    Während sie sich dem Ziel näherten, hob er eine Hand und sie drosselten das Tempo. Wenig später bedeutete er seinen Begleitern, die Pferde zu zügeln und abzusteigen. Den restlichen Weg würden sie zu Fuß zurücklegen.
    Brendan betrachtete die Hand, die

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