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Geisel der Leidenschaft

Titel: Geisel der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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musterte seinen Feind mit eisigen Augen.
    »Das ist eine Lüge!«, schrie Fitzgerald und hielt nach seinen Begleitern Ausschau.
    Ebenso wie Eleanor bemerkte er erst jetzt, dass
    Brendans Gefährten die Lichtung umzingelt hatten und die Kehlen der Engländer mit Messern bedrohten. Offenbar waren sie durch den Hintereingang in die Hütte geschlichen und vorn herausgestürmt, während Fitzgerald mit Eleanor gekämpft hatte.
    Bis auf einen, der am Boden lag, eine Schnittwunde im Hals, hatten sich alle Engländer widerstandslos ergeben. Erstaunt sah Eleanor ihren Vetter Corbin neben ihm stehen. Allem Anschein nach hatte er den Mann getötet. Jetzt überquerte er die Lichtung, ein blutiges Messer in der Hand. »Erlaubt mir, den Schuft zu bewachen, Sir Brendan, und kümmert Euch um meine Kusine.« In mörderischem Hass starrte er Fitzgerald an. »Wenn er auch nur ein einziges Mal zu laut atmet, schlitze ich ihm den Bauch auf. Aber er soll natürlich am Leben bleiben und vor Gericht seine Schuld gestehen.«
    »Aye, Corbin«, erwiderte Brendan, nahm Eleanor in die Arme und sie schmiegte sich schluchzend an seine Brust. Erleichtert spürte sie die Schläge seines kraftvollen Herzens. Jetzt war sie endlich wieder da, wo sie hingehörte.
    Und dann hörte sie erneut Corbins raue Stimme. »So Leid es mir tut - ich kann nicht einfach dastehen und den Mann anschauen.«
    Sofort ließ Brendan seine Frau los, um ihren Vetter an einem Mord zu hindern.
    Aber Corbin wollte den Grafschaftsrichter nicht erstechen - er rammte ihm nur die Faust ins Gesicht und schlug ihm dabei vermutlich mehrere Zähne aus. Bewusstlos brach Fitzgerald zusammen.
    Eine Zeit lang herrschte tiefe Stille, bis eine Frage auf Gälisch erklang. »Und was machen wir mit diesen Kerlen?«
    Eleanor stieß einen Freudenschrei aus und drehte sich zu Hagar um, der sein Messer einem Engländer an die Kehle hielt.
    Was die Schotten dachten, erriet sie. Sie hatten ihre Feinde überwältigt, die nordwärts geritten waren, um nicht nur sie zu bedrohen, sondern auch Schottland. Deshalb verdienten sie den Tod.
    »Nein!«, protestierte sie und berührte Brendans Arm. »Von Fitzgeralds Plänen wussten sie nichts. Brendan -einer der Männer gab mir mein Schwert zurück, als ich schon fast geschlagen war. Nimm sie alle gefangen und bring sie nach England.«
    Brendans Augen verengten sich. »Collum wird vielleicht sterben ...«
    »Wenn du sie jetzt tötest, sind wir nicht besser als die Engländer. Außerdem wurde ein Waffenstillstand geschlossen ...«
    »Trotzdem kamen sie hierher.«
    »Die Schotten sind ein zivilisiertes Volk, zur Barmherzigkeit fähig.«
    »Wärst du gestorben ...«
    »Wie du siehst, lebe ich.«
    Eine Zeit lang schaute er Eleanor wortlos an, dann befahl er seinen Männern: »Fesselt die Gefangenen!«
    Plötzlich fing ein junger Engländer an zu weinen, und Eleanor war sich sicher, dass weder seine Landsleute noch die Schotten ihn für einen Schwächling hielten.
    Nur ein einziger Mann verdiente keine Gnade. Hagar ging zu Dirk. Mit einem gewaltigen Schwertstreich hackte er ihm den Kopf ab.
    Der Ritt zur Festung dauerte lange und war sehr beschwerlich.
    Fürsorglich betreute Margot die Verletzten, die auf hastig hergestellten Bahren aus geflochtenen Zweigen getragen wurden.
    Während Eleanor zwischen Brendan und Hagar ritt, erklärte der hünenhafte Schotte: »Die Lady wusste, du würdest ihr zu Hilfe eilen, Brendan. Nachdem ich unsere verwundeten Gefährten und die Frauen in Sicherheit gebracht hatte, wollte ich auf die Lichtung zurückkehren. Ich fürchtete, Lady Eleanor würde tot am Boden liegen und ich könnte nur ein paar Engländer töten, um mich zu rächen. Danach hätten sie mich zweifellos erstochen. Aber sie wusste, du würdest sie nicht im Stich lassen.«
    »Du hast es wirklich gewusst, Eleanor?«, fragte Brendan.
    »Aye«, log sie. Natürlich durchschaute er die Lüge.
    »So fest hast du an mich geglaubt?«
    »Gottes Wege sind seltsam«, erwiderte sie und senkte den Blick. Danach verfolgte er das Thema nicht weiter. In den zwei Tagen, die sie benötigten, um das Schloss zu erreichen, waren sie nur selten allein. Brendan half Margot mehrmals, Collums Verband zu wechseln. Mühsam hatten sie den Schaft des Pfeils entfernt, der seine Lunge und das Herz nur knapp verfehlt hatte. Nun drohte ihm die Gefahr einer Infektion. Aber Margots Heilkunst schien Wunder zu wirken. Manchmal brachte Collum ein paar geflüsterte Worte hervor und alle beteten um seine

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