Geisel der Leidenschaft
...«
»Soll ich wirklich gehen?«
»Nein ...«
»Heute Nacht bleibe ich bei dir. Obwohl ich ein Schotte bin, ein Ungeheuer, ein Gesetzloser. Aber Paris liegt so nahe. Zu nahe. Und in dieser Nacht ...«
Lächelnd neigte er sich hinab und sein Mund suchte ihren. Ihre Lippen schmeckten süß, nach Minze. Warm und feucht und verführerisch.
Welch ein Narr er war! Aber das störte ihn nicht. Sollte er doch in der Hölle dafür schmoren, genauso wie für seine anderen Sünden ... Er umfasste Eleanors Kinn, kostete ihre Lippen, sog ihren duftenden Atem ein. Dann schob er voller Verlangen seine Zunge vor. Gar nicht genug konnte er von ihr trinken, um den Durst seiner Seele zu löschen. Ihre Nähe berauschte ihn. Behutsam glitten seine Finger über ihren Hals und sein Mund folgte ihnen.
Ihre Kleidung war ein ärgerliches Hindernis. Ungeduldig zerrte er an den zahlreichen Bändern, die das Überkleid seitlich zusammenhielten. Das Unterkleid, am Rücken verschnürt, bereitete ihm noch größere Mühe, und er drehte Eleanor fluchend herum. Sekunden später ermahnte er sich zerknirscht. So unsanft durfte er sie nicht anfassen. Die Leinenbänder hatten sich fast hoffnungslos im langen Haar verwickelt, und es schien eine halbe Ewigkeit zu dauern, bis er die Knoten öffnen konnte. Endlich lag sie wieder in seinen Armen. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen, presste ihren vollen Busen an seine Brust, ihre Hüften an seine Schenkel und weckte ein schmerzhaftes Verlangen in ihm. Begierig strich er über ihren nackten Rücken, schlang die Finger in ihre Locken.
Mit heißen Küssen bedeckte er ihren Hals, ihre Schultern. Sein Mund umschloss eine harte Brustwarze. Hungrig saugte er daran, bis sie schreiend ihren Kopf in den Nacken warf.
Da hob er sie hoch und setzte sie aufs Bett. Ohne sie aus den Augen zu lassen, kniete er nieder und streifte die Schuhe von ihren schmalen Füßen.
Niemals würde er diesen Augenblick vergessen. Denn sie schaute ihn so hingebungsvoll an, während sie ihm half, die Hose über ihre Hüften nach unten zu zerren. Aufreizend liebkoste er die Innenseiten ihrer Schenkel, schob ihre Beine auseinander und vergrub sein Gesicht dazwischen. Mit seiner heißen Zunge betörte er Eleanor. Als sie in wachsendem Entzücken seinen Namen rief, sprang er auf und befreite sich von seinen Kleidern. Dann versank er in ihr - zu schnell, zu unbeherrscht.
Wie ein Besessener bewegte er sich, wollte für immer mit ihr verschmelzen. Seine Verführungskünste hatten ihn selbst maßlos erregt. Und so verlor er die Kontrolle. Überwältigt strebte er einem heftigen Höhepunkt entgegen, was er zutiefst bedauerte, denn es drängte ihn, viel mehr zu genießen und ihr viel mehr zu schenken. Doch sie schwebte gemeinsam mit ihm ins Paradies. In wilder Ekstase schrie sie auf.
Die Zähne zusammengebissen, kostete er seine Erfüllung aus, die beglückende Wärme, die ihn einhüllte. Er hatte unzählige Frauen gekannt - das Schicksal eines Kriegers, vielleicht sein Lohn. Aber keine einzige ließ sich mit Eleanor vergleichen, mit dieser bezaubernden Lady, die er einem guten, ehrbaren alten Aristokraten anvertrauen würde, den er bewunderte - schlimmer noch, den er mochte.
Er streckte sich neben ihr aus und nahm sie in die Arme. Vorerst wollte er sie noch festhalten, weil die Zeit
viel zu schnell verstrich. Schnelle Atemzüge hoben und senkten ihre Brüste. Im Feuerschein schimmerte ihre rosige, erhitzte Haut.
Sie schmiegte sich an ihn. »Vielleicht hasse ich nicht dich - nur was du bist, wofür du kämpfst.«
»Kannst du einen Mann hassen, der sich für die Freiheit einsetzt?«, fragte er leise und streichelte ihre zerzausten Locken.
»Wieso glaubst du, die Männer des englischen Königs wären unfrei? Warum schwörst du ihm nicht die Treue, wie so viele Schotten? Wenn du ihm dientest, würdest du alle Privilegien eines Engländers genießen.«
Seine Hand erstarrte, dann gruben sich seine Finger in ihr Haar und zwangen sie, ihn anzuschauen. »Das will ich nicht, weil ich kein Engländer bin.«
»Aber die Hälfte deines Landes ...«
»Mein Land lebt in Angst.«
»O Gott, ich habe Angst, dass du stirbst«, wisperte sie und sein Zorn verflog.
Sofort ließ er ihre Locken los, die er etwas zu fest ergriffen hatte.
»Wie wir alle.«
»Brendan ...«
»Verstehst du denn nicht? Obwohl du mit Wallace gesprochen hast, einem Mann, der so unendlich viel für die Freiheit riskiert - noch mehr als den Tod?«
»Was diese ersehnte
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