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Geisel der Leidenschaft

Titel: Geisel der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Helene zu, die sie am Fuß der Treppe begrüßte.
    Als sie die Halle betrat, schenkte sie zu Brendans Verblüffung sogar dem schottischen Anführer ein liebenswürdiges Lächeln.
    Höflich stand Wallace auf und verneigte sich. »Lady Eleanor ...«
    »Sir William ...«
    »Morgen wird eine Eskorte hier eintreffen, um Euch nach Paris zu geleiten«, erklärte er und bot ihr einen Platz an. »Also müsst Ihr keinen weiteren waghalsigen Fluchtversuch unternehmen. Gewiss, dieses Haus entspricht nicht Euren Gewohnheiten. Aber etwas Besseres steht uns leider nicht zur Verfügung.«
    »Fürchtet Ihr, was ich dem französischen König erzählen könnte?«
    »Lady, ich fürchte nur den Tag, an dem man mir alle Glieder ausreißen wird, ehe ich vor meinen Schöpfer trete. Was Ihr dem König mitteilt, ist Eure Sache.«
    »Meint Ihr das ernst?«
    »O ja.«
    Eleanor ergriff den Weinkelch, der vor ihr stand. »Auf Euch, Sir. Falls man Euch wirklich alle Glieder ausreißen sollte, werde ich es sehr bedauern.«
    »Meint Ihr das ernst?«
    »In der Tat, Sir William.« Unwillkürlich schaute sie zu Brendan hinüber und er las bestürzt den tiefen Kummer in ihren Augen - und eine Verletzlichkeit, die sein Herz zusammenkrampfte. Das bildest du dir nur ein, ermahnte er sich. Lächelnd erwiderte er ihren Blick. Seine Seele - verwundet ... Williams Worte verfolgten ihn.
    »Oh, meine liebe Lady!« Margot, die an Erics anderer Seite saß, erhob sich erfreut. Auch Eleanor stand auf und die beiden Frauen umarmten sich.
    »Also habt auch Ihr an diesem Ränkespiel mitgewirkt?«, tadelte Eleanor.
    »Nur indem ich die Männer warnte, weil ich fürchtete, Ihr würdet wieder über Bord springen. Natürlich wusste ich, Euch würde nichts Schlimmes zustoßen.
    Diesen Streich hat sich Brendan ausgedacht. Ein Glück, dass Ihr nicht in ernsthafte Gefahr geraten seid!«
    »Und das aus dem Mund einer Frau, die mit dem kühnsten Abenteurer über die Meere segelt!«, rief der junge Franzose namens Henri fröhlich.
    »Margot, Lady Eleanor - vergesst die Mahlzeit nicht!«, bat Helene. »Den Fisch müsst Ihr unbedingt kosten, Lady. In Paris wird man Euch Aale und Geflügel vorsetzen. Aber das wird Euch gewiss nicht besser schmecken als die Speisen, die wir Euch hier servieren. Und unser Wein ist unübertrefflich.«
    »Daran zweifle ich nicht.« Eleanor lächelte Margot zu und setzte sich wieder. Dann bedankte sie sich bei Helene, die ihr eine gefüllte Platte reichte.
    Augenzwinkernd verkündete William, auf vielen einsamen Reisen hätte er sich eine Begleiterin gewünscht, die eine so gute Köchin gewesen wäre wie Margot.
    Danach drehte sich das Gespräch um ernstere Dinge. Henri runzelte bedrückt die Stirn. »Angeblich will Robert de Bruce dem englischen König die Treue schwören.«
    »Das war zu erwarten«, entgegnete William.
    »Trotzdem ist es bedauerlich«, seufzte Eric.
    »Allerdings«, bestätigte Brendan. »In Paris werden wir weitere Informationen erhalten.«
    »John Baliol wird an den Hof kommen, William«, sagte Henri.
    »Auch das war zu erwarten.«
    »Wie lange wollt Ihr noch für einen Mann kämpfen, der zu schwach ist, um seine Krone zu verteidigen?«, fragte Eric. »Warum setzen wir unser Leben für ihn aufs Spiel?«
    »Wenn er nach Schottland zurückkehrte, würde er ebenfalls einiges riskieren«, meinte Wallace.
    »Also kämpfen wir für eine Galionsfigur«, murmelte Brendan. »Und für die Freiheit - natürlich.«
    »Eines Tages werden sich unsere Aristokraten erheben, das weiß ich. Aber an diesem Abend möchte ich solche Probleme nicht erörtern. Stattdessen sollten wir die Countess davon überzeugen, dass wir keine Barbaren sind, die nur an den Krieg denken. Spielst du uns etwas auf deiner Laute vor, Henri?«
    »Sehr gern.« Henri stand auf und holte das Instrument. Unter seinen Fingern ertönte eine sanfte, melancholische Melodie. Dazu sang er mit wohlklingender Stimme eine alte Ballade über ein Mädchen, das der Liebste verlassen hatte, über einen sterbenden Krieger, dessen Blut die Erde tränkte.
    Als er verstummte, herrschte tiefe Stille. Dann beugte sich Brendan vor. »Mon ami, das war wunderbar. Nur viel zu traurig. Kennst du ein anderes Lied?«
    »Irgendwas Lustiges«, warf Eric ein, sprang auf und ergriff Margots Hand. »Wollen wir tanzen, meine Schöne?«
    »Nur zu gern«, stimmte sie lachend zu.
    Bald wirbelten sie in lebhaftem Rhythmus durch die Halle.
    »Schade, dass wir keine Dudelsäcke haben!« Wallace wandte sich zu

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