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Geisel der Leidenschaft

Titel: Geisel der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Gaukler und Akrobaten auf, Musik ertönte, Hunde bellten und wedelten eifrig mit den Schwänzen, wenn ihnen Leckerbissen zugeworfen wurden. Am Kopfende der Tafel saßen der König und die Königin, vom Hochadel flankiert, an den sich die anderen Aristokraten ihrem Rang nach reihten, dann königliche Ritter, Poeten und Kunstmaler, Ärzte und Gelehrte.
    Ob das Essen genauso gut schmeckte, wie es aussah, wusste Eleanor nicht. Bedrückt schob sie die Speisen umher und spähte immer wieder verstohlen zu Brendan hinüber, der mit den Schotten weiter unten an der Tafel saß. Aber sie gab vor, sie würde ihre Verlobungsfeier genießen, nippte an ihrem Wein und bemühte sich, angeregt mit Alain und ihren anderen Tischnachbarn zu plaudern.
    Nach dem Festmahl tanzte der König mit Jeanne und bedeutete den Gästen, seinem Beispiel zu folgen. Breslieu bat Alain um die Erlaubnis, Eleanor auf die Tanzfläche zu führen, was ihr Bräutigam ihm gern gewährte. Bald wurden die Partner getauscht.
    Als Brendan unvermutet Eleanors Hand berührte, beschleunigte sich ihr Puls. »Wie geht es dir?«, fragte er leise.
    »Gut. Und dir?«
    »Ich möchte möglichst bald nach Hause fahren.«
    »Oh - ich auch ...«
    An diesem Abend wirkte er sehr ernst, und er erschien ihr attraktiver denn je, das gebräunte Gesicht glatt rasiert. Glänzend spiegelte sein schwarzes Haar das Licht der zahllosen Wandleuchter wider. In seiner Kleidung aus feinem ockerbraunem Wollstoff waren die Farben seines Clans verwoben. Zu Eleanors Verblüffung tanzte er ausgezeichnet. Nach einer knappen Verbeugung wandte er sich zu seiner nächsten Partnerin, der schönen, jungen Tochter eines Aristokraten. Lächelnd ergriff er ihre Hände, und Eleanor ärgerte sich über die Eifersucht, die plötzlich in ihr aufstieg. Welch ein Unsinn - sie würde heiraten, und er war ein freier Mann, der einer anderen Welt entstammte und vermutlich ein tragisches Ende nehmen würde. Wenn es so weit war, würde sie ihn - bei Gott - längst vergessen haben.
    Als sie das nächste Mal mit ihm tanzte, fragte sie: »Wirst du wieder kämpfen?«
    »Aye.«
    »Dann will ich für dich beten.«
    »Glaubst du, der Allmächtige wird dich erhören?«
    »Nun, ich werde ihm meine Sünden beichten, und wenn er mir verziehen hat, wird er meine Gebete sicher erhören.«
    »Auch ich will für dich beten. Der liebe Gott respektiert die Männer, die zu kämpfen wissen.«
    Nach dem nächsten Partnertausch tanzte sie mit dem König. »Euer Retter ist ein bemerkenswerter, tapferer und sehr hübscher Bursche, Lady Eleanor.«
    »Ja«, murmelte sie unbehaglich.
    »Nur selten findet man so kluge Männer, die auch das Schwert zu schwingen wissen, und ich mag ihn sehr gern.«
    »Das freut mich, Euer Gnaden.«
    »Im Leben gibt es nichts Wichtigeres als die Pflicht.«
    »Ich weiß ...«
    »Und so werdet Ihr Alain heiraten, wie Ihr es gelobt habt.«
    »Gewiss.«
    »Dem Himmel sei Dank, dass Ihr keine albernen Träume hegt.«
    »Wie bitte, Sire?«
    Lächelnd erwiderte der König: »Die Pflicht würde mich zwingen, Brendan of Graham und auch Euch zu vernichten. Dann wäre Wallace tief betrübt, Clarin würde an Euren Vetter fallen - und Edward würde einen enthaupteten schottischen Rebellen bejubeln, aber den Verlust Eures Lebens beklagen, Lady. Welch ein Durcheinander - Kriege, Verträge, Bündnisse ...«
    »Ich bin mit Alain verlobt und liebe ihn aufrichtig, denn er ist ein guter alter Freund meiner Familie.«
    »Möge Gott Euch segnen, mein Kind«, sagte Philipp leise und küsste ihre Stirn, bevor er sich abwandte.
    Im selben Augenblick erschien Alain auf der Tanzfläche und umfasste die Hand seiner Braut. Etwas mühsam bewegte er sich im Rhythmus der Musik. »Der König hat dich ins Herz geschlossen, Eleanor.«
    »Darüber bin ich sehr froh.«
    »Morgen wird er einen seiner Beichtväter bitten, dich in der Kathedrale zu treffen.«
    »Das ist sehr freundlich von ihm.« Voller Sorge beobachtete sie, wie er keuchend nach Atem rang. »Wollen wir uns nicht setzen, Alain? Ich bin müde.«
    Dankbar nickte er ihr zu und sie kehrten an den Tisch zurück. Immer lauter schien die Musik zu dröhnen und in Eleanors Kopf pochte es schmerzhaft.
    »Alain, könnten wir ...«
    Er schaute zum König hinüber, der mit seiner Frau sprach und eine Hand hob, um sich von den Gästen zu verabschieden. »Ja, Eleanor, jetzt dürfen wir uns zurückziehen.«
    Als Brendan in sein Quartier zurückkehrte, meldete ein Lakai, ein Bote sei eingetroffen.
    Im

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