Geisel der Leidenschaft
verbrennen.
Überwältigt umarmte sie ihn. »Das ist reiner Wahnsinn ...«
»Aye!«, bestätigte er und begann, ihren ganzen Körper zu streicheln. Sinnlich rieb sich die Seide an ihrer Haut. Seine Zunge befeuchtete den zarten Stoff über ihren Brüsten und entfesselte ein unerträgliches Verlangen tief in ihr. Ungeduldig zerrte sie an Brendans Haar. Aber er ignorierte die Forderung. Seine Hand glitt unter das Hemd und liebkoste sie so erotisch, dass sie beinahe aufschrie. Endlich zog er ihr das Nachthemd aus. Als sie sein fieberheißes Fleisch an ihrem spürte, glaubte sie sterben zu müssen, wenn sie den Gipfel der Lust nicht erreichen würde, den er ihr so eindrucksvoll versprach. Während er mit ihr verschmolz, umklammerte sie seine Schultern, biss in ihre Lippen. Mit jeder Bewegung seiner Hüften wuchs ihre Sehnsucht und die ekstatische Erfüllung raubte ihr fast das Bewusstsein.
Danach lag er atemlos neben ihr. Doch ihre Begierde war noch nicht gestillt. Verführerisch küsste sie seine Brust, seinen flachen, muskulösen Bauch, nahm das immer noch erigierte Zeichen seiner Männlichkeit in die Hände, in den Mund und hörte ihn stöhnen. Von neuer Lust getrieben, warf er Eleanor in die zerwühlten Laken, bedeckte sie mit seinem zitternden Körper und drang wieder in sie ein. Ringsum schien die Welt zu versinken. Jetzt existierte nichts mehr außer dem Sturm dieser übermächtigen Leidenschaft, der rasenden Herzschläge. Der gemeinsame Höhepunkt erwärmte Ele-anor bis in die Tiefen ihrer Seele und schenkte ihr ein Glücksgefühl, das sie nie zuvor gekannt hatte.
Erschöpft lagen sie nebeneinander, eng umschlungen.
»Bald wirst du heiraten«, flüsterte er.
»Aye. Wenn ich mein Wort breche, wird man dich töten.«
»Wie gern würde ich sterben ...«
»Das will ich nicht!«
Abrupt stand er auf. Und es gab noch so viel zu sagen.
»Brendan ...«
In aller Eile zog er sich an und schlüpfte in die Kutte.
»Bitte, Brendan ...«
»Gott segne deine Ehe, Lady«, unterbrach er sie und verließ das Zimmer.
Nachdem König Philipp den Löwenanteil der Piratenbeute erhalten hatte, zeigte er sich großzügig. Im Palasthof standen zahlreiche Kisten mit Waffen und Rüstungen, neben Weinfässern lagen mehrere Säcke, mit Lebensmitteln gefüllt.
Eric hob einen Getreidesack auf einen Wagen, und Collum, der ein offizielles königliches Dokument in der Hand hielt, hakte diesen Posten ab. Während Brendan andere Säcke holte, erklangen die Glocken der Kathedrale und er hielt inne. Die Hände in die Hüften gestemmt, eilte Eric zu ihm. »Wir sind noch nicht fertig.«
»Warum läuten die Glocken?«, fragte Brendan.
Wortlos starrte Eric ihn an, schleppte eine Kiste zum Wagen und Brendan folgte ihm.
Margot, die gerade die Weinfässer zählte, blickte seufzend auf. »Warum sagst du's ihm nicht? Wo er doch ohnehin weiß, dass heute die Hochzeit stattfindet.«
»Soeben hast du's ihm mitgeteilt!«, fauchte Eric.
Bedrückt zuckte sie die Achseln und machte sich wieder an die Arbeit.
Brendan warf einen Sack auf den Karren und wandte sich zu Wallace, der dem Fahrer einige Anweisungen erteilte. »Lady Eleanor und Alain de Lacville werden heute getraut?«
»Aye, in der Kathedrale Notre-Dame de Paris«, bestätigte Wallace.
»Davon hast du mir nichts erzählt.«
»Wir wurden eingeladen. Aber ich dachte, du willst nicht hingehen.«
»Ganz im Gegenteil!« Für Sekunden kämpfte er gegen das unausweichliche Schicksal. Bis zuletzt hatte er geglaubt, Eleanor würde sich weigern, den Comte zu heiraten. Wie konnte sie nur? Von hellem Zorn erfasst, hätte er beinahe geschrien. Warum tat sie ihm das an? Diese verdammte Hure - diese Engländerin! Für eine armselige Festung und ein Stück Land ließ sie sich kaufen und mit einem alten Mann vermählen, und betrog ...
Wen? Ihn? Einen Mann, der nichts besaß außer seinem Schwert und einem Traum? Doch sie hatte ihn nie belogen. Sie kannte ihre Pflicht, und sie würde de Lacville heiraten und in Clarin regieren, südlich von Schottland.
Natürlich würde sie für ihn beten.
Was hätte er ihr zu bieten? Nichts. Nur Mühsal, Angst, vielleicht den Tod. Er hatte gewusst, dass sie zu ihrem Wort stehen würde. Und seine eigenen Wünsche, im Hintergrund seines Bewusstseins nur vage Umrissen, würden unerfüllt bleiben. Um die Hochzeit zu verhindern, müsste er Wallace, seine Freunde, seine Familie und sein Land verraten. Wäre er dazu fähig? »Ich möchte die Trauung mit ansehen.«
»Und
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