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Geisel der Leidenschaft

Titel: Geisel der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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großartigen Ehemann werde ich nicht abgeben.«
    »Für mich schon. Du bist warmherzig, klug, großzügig...«
    »Nicht so großzügig, wie du vielleicht erwartest.« Als sie unbehaglich schwieg, fügte er hinzu: »In ein paar Stunden treten wir vor den Altar. Danach werde ich deine bedingungslose Loyalität fordern.«
    »Die will ich dir sehr gern geloben«, versicherte sie und nippte an ihrem Weinkelch.
    »Meine Liebe, bedauerlicherweise wirst du keinen richtigen Ehemann bekommen.«
    »Ich verstehe nicht ...«
    »Natürlich nicht, mein liebes Kind. Nicht nur das Alter macht mir zu schaffen. Die Pocken haben mich stark geschwächt. In der Öffentlichkeit bewahre ich Haltung. Dieses Geheimnis wirst du mit in dein Grab nehmen - ich bin unfähig, die Ehe zu vollziehen.«
    Aufmerksam schaute er in ihre Augen, und sie erschrak über die Freude, die ihr Herz erfüllte. Sie wollte ihm eine gute Frau sein. Aber der Gedanke an das Ehebett hatte stets einen heftigen Widerwillen in ihr geweckt, insbesondere, seit sie einen anderen begehrte -ihren Feind.
    »Bestenfalls werde ich noch ein paar Jahre leben«, fuhr Alain fort. »In dieser kurzen Zeit hoffe ich, dir alles zu geben, was du brauchst. Ich werde Clarin wieder aufbauen und dir beibringen, was du wissen musst, um deine Ländereien zu verwalten. Vielleicht wähle ich sogar den Mann, den du nach meinem Tod heiraten sollst.«
    Wie erstarrt saß sie ihm gegenüber. »Nein, du darfst nicht sterben. Dafür bedeutest du mir zu viel.«
    »Meinst du das ernst?«
    »Ich liebe dich, von ganzem Herzen.«
    Jetzt stand er auf und kam zu ihr. Obwohl sie ihn daran zu hindern suchte, kniete er neben ihr nieder. »Jede einzelne Minute unserer Ehe will ich wie ein kostbares Geschenk genießen.«
    »Alain, ich schwöre dir ...«
    »Nein, du musst mir nichts schwören. Ich glaube, du liebst ihn.«
    In ihren Augen brannten Tränen. »Nein, ich kann doch nicht ...«
    »Jetzt nicht. Und du darfst es auch nicht. Er wird mit Wallace reiten, und weiß Gott, vielleicht sein junges Leben verlieren. Wie auch immer, das Glück, das du vielleicht mit ihm geteilt hast, nehme ich dir nicht übel. Doch trotz meiner Schwäche bin ich ein stolzer Mann und lasse mir keine Hörner aufsetzen. Aber bevor du dein Ehegelübde ablegst, schuldest du mir nichts. Verstehst du, was ich damit sagen will?«
    »Niemals würde ich dir wehtun«, erwiderte sie und strich zärtlich über sein silbergraues Haar.
    »Daran zweifle ich nicht. Und ich möchte dir jeden Kummer ersparen, so gut ich es vermag. Nur - vorerst ...«
    »Als deine Frau werde ich stets meine Pflicht erfüllen.«
    »Das weiß ich, Eleanor. Und jetzt hilf einem alten Mann wieder auf die Beine. Ich möchte mich zurückziehen.«
    Nachdem er die Suite seiner Braut verlassen hatte, kam Bridie zu ihr und schwatzte unentwegt - wie gut und freundlich der Comte war, wie sehr sie sich freute, weil ihre Herrin die französische Hauptstadt wohl-behalten erreicht hatte. Eleanors Schweigsamkeit fiel ihr gar nicht auf. »Wenn ich mir das vorstelle!« Ausdrucksvoll verdrehte die Zofe die Augen und bekreuzigte sich. »Beinahe wären wir auf hoher See gestorben!« Sie legte Eleanors Nachthemd auf das Bett, dann bürstete sie ihr das Haar. »Braucht Ihr noch etwas, Mylady?«
    »Nein, ich bin nur müde, Bridie.«
    »Dann will ich Euch nicht länger stören.« Bridie verschwand im Nebenraum und schloss die Tür hinter dem Vorhang.
    Erschöpft streckte sich Eleanor in ihrem weichen Bett aus. Ein paar Minuten später hörte sie, wie die Tür ihrer Zofe leise geöffnet und wieder geschlossen wurde. Vermutlich wollte Bridie ihren Liebhaber treffen, den sie an Bord des Piratenschiffs kennen gelernt hatte.
    Und Eleanor lag allein zwischen kostbaren seidenen Laken.
    Vergeblich sehnte sie den Schlaf herbei.

11. Kapitel
    Wallace, Brendan und Eric trafen Baliol in einem Haus nahe dem königlichen Palast, das man ihnen zugewiesen hatte.
    In knappen Worten schilderte William ihm die letzten Ereignisse.
    »Seit der Schlacht von Falkirk ist alles verloren«, meinte John Baliol, ein schlanker Mann in den besten Jahren. Aber sein Gesicht zeigte die Spuren des Tributs, den er seiner Verbannung zollte.
    »Keineswegs!«, entgegnete Wallace ärgerlich.
    Brendan biss die Zähne zusammen und wünschte, William würde begreifen, dass sie bei diesem Gespräch auf verlorenem Posten kämpften. »Sire, Ihr verkennt die Entschlossenheit Eures Volks ...«
    »Umso besser erkenne ich die Habgier und die

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