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Geisel der Leidenschaft

Titel: Geisel der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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untersucht und ...« Corbin zögerte.
    »Aye?«
    »Man hat Spuren eines Gifts gefunden. Schwarze Flecken unter den Fingernägeln, gewisse Hautverfärbungen ... Von solchen Dingen verstehe ich nichts. Aber nach der Ansicht einiger Experten handelt es sich tatsächlich um Mord.«
    »Mein Gott, Corbin, ich habe ihn nicht getötet! Wäre mir an einer zweiten Ehe gelegen gewesen, hätte ich nicht allzu lange warten müssen. Schon bei unserer Hochzeit war Alain krank und gebrechlich.«
    »Selbstverständlich glaube ich dir, Eleanor. Aber wer hat es getan? Wer würde von seinem Tod profitieren? Weder Alfred noch ich. Du bist jung genug, um wieder zu heiraten - und fruchtbar.«
    Krampfhaft schluckte Eleanor. »Isobel?«
    Die Stirn gerunzelt, schüttelte er den Kopf. »Meiner heimtückischen Frau traue ich alles zu. Doch sie wünschte sich, du würdest möglichst lange mit Alain Zusammenleben. Je älter ihr beide geworden wärt, desto eher hätte sie hoffen können, eure Ehe würde kinderlos bleiben - und sie würde den Erben von Clarin zur Welt bringen.«
    Sekundenlang schloss Eleanor die Augen. Hat Isobel mein Gespräch mit Bridie belauscht?, überlegte sie. Weiß sie Bescheid über meine Schwangerschaft? Dann hätte sie mich ermorden müssen - nicht Alain.
    Nicht einmal Corbin, ihrem wohlmeinenden Vetter, durfte sie verraten, in welchem Zustand sie sich befand. Zu groß war die Gefahr, die ihr und ihrem Kind drohte. Wenn er Isobel einweihte ... »Um es noch einmal zu betonen - ich habe Alain nicht getötet. Und ich misstraue deiner Frau.«
    »Um deine Unschuld zu beweisen, will ich alles tun, was in meiner Macht steht, Eleanor.«
    »Danke.« Nach einer kurzen Pause fragte sie: »Weißt du, wo Bridie ist?«
    »In Sicherheit - vorerst. Da sie dich auf der ereignisreichen Reise nach Paris begleitet hat, wird sie in ihrem Zimmer festgehalten, das direkt über deiner Suite liegt, und jeden Tag stundenlang verhört.«
    »Bitte, Corbin, du musst verhindern, dass ihr ein Leid geschieht.«
    »Gewiss. Wenn du etwas brauchst...«
    »Nein.«
    »Fitzgerald hat eine Frau mitgebracht, die dich betreuen könnte.«
    »Das will ich nicht.«
    Er stand auf und küsste ihre Stirn. »Mal sehen, ob ich irgendwas herausfinde. Lass dich nicht entmutigen, Eleanor. Mit Gottes Hilfe wird die Gerechtigkeit siegen.«
    »Hoffentlich«, erwiderte sie lächelnd.
    Gegen Abend klopfte es wieder und Eleanor öffnete die Tür. Sie glaubte, Corbin würde sie noch einmal besuchen.
    Stattdessen stand eine große, schlanke Frau vor ihr, in steifes Leinen gekleidet, die Lippen verkniffen, die Hände salbungsvoll vor der Brust gefaltet. »Wenn Ihr meine Hilfe benötigt, Lady Eleanor ...«
    »Nein, danke.«
    »Gleich wird man Euch eine Badewanne und war-mes Wasser bringen«, erklärte die Frau. »Dann will ich Euch zur Hand gehen.«
    »Bemüht Euch nicht.« Am liebsten hätte Eleanor ihr die Tür vor der Nase zugeschlagen. Aber sie beherrschte sich, weil sie die fremden Leute in ihrem Haus nicht vor den Kopf stoßen wollte. Um ein Bad hatte sie nicht gebeten. Verwundert fragte sie sich, was diese Vergünstigung bedeuten mochte. »Ich danke Euch. Falls ich Eure Hilfe brauche, lasse ich Euch rufen.« Behutsam schloss sie die Tür.
    Wenig später klopfte es wieder, und sie ließ zwei junge Dorfbewohner eintreten, die eine Wanne ins Zimmer stellten. Der eine war Tyler, der etwa 16-jährige Sohn des alten Timothy, ein hübscher Bursche mit dichtem dunklem Haar. Auch den anderen kannte sie sehr gut. Er hieß Gregory. Vor einigen Jahren waren seine Eltern gestorben. Und er hatte bis zum Antritt seines Kriegsdiensts in der Festung des Duke of York mit seiner Schwester im Dorf Clarin gelebt. Eleanor hatte ihn schon lange nicht mehr gesehen.
    »Vielen Dank.« Sie wollte Gregory fragen, warum er zurückgekommen war. Aber sein seltsamer Blick brachte sie zum Schweigen.
    »Sollen wir die Wanne vor den Kamin stellen, Mylady?«
    »Ja, bitte.«
    »Gleich wird man Euch Wasser bringen.«
    Zwei andere Jungen aus dem Dorf schleppten Eimer herein und füllten die Wanne.
    »Einen Kübel hängen wir übers Feuer«, entschied Gregory. »Unsere Lady möchte ein heißes Bad nehmen. Lasst mich das machen!« Er griff nach einem Eimer.
    Während die beiden Burschen mit Tyler den Raum verließen, befestigte Gregory den Kübel möglichst langsam und umständlich am Haken über dem Kamin. Die Tür blieb offen und Eleanor wollte sie schließen.
    Aber irgendein sonderbares Gefühl bewog sie, Gregory

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