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Geisel der Leidenschaft

Titel: Geisel der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Euren Gemahl nur untersuchen, Lady Eleanor«, betonte Fitzgerald. »Er war ein bedeutsamer Mann. Da gewisse Gerüchte kursieren, werden die Franzosen eine Erklärung verlangen. Immerhin zählte der Comte zu König Philipps engsten Freunden.«
    »Am besten setzen wir dieses Gespräch im Schloss fort, Sir Miles.«
    Dicht von Fitzgerald gefolgt, verließ Eleanor die Kirche. Auf der Straße warteten mehrere Ritter in Yorks Farben. Sie trugen keine Rüstungen, waren aber gut bewaffnet. Um gegen eine wehrlose Frau Gewalt anzuwenden?
    In der Halle bot Corbin seiner Kusine einen Becher Wein an, den sie ablehnte. Fitzgerald setzte sich ans Kopfende der Tafel - auf den Platz, den Alain eingenommen hatte. »Kurz vor seinem Tod behauptete Euer Ehemann, er sei vergiftet worden, Countess«, begann er.
    Weder Corbin noch Alfred ließen sich am Tisch nieder. Beide blieben hinter Eleanors Stuhl stehen, als wollten sie die Kusine verteidigen. Dafür war sie ihnen dankbar - weniger für die Anwesenheit Isobels, die in einiger Entfernung vor dem Kamin saß und die Ereignisse aufmerksam, fast begierig verfolgte.
    »Seit seiner Ankunft in England war er krank«, erklärte Eleanor, »und er starb unter grässlichen Schmerzen.«
    »Einige Leute glauben, er wurde ermordet.«
    »Und Ihr verdächtigt mich? Warum sollte ich ihn umbringen?«
    »Nun, Ihr seid eine schöne junge Frau. Und Euer Gemahl war wesentlich älter.«
    »Trotzdem entschied ich mich für ihn.«
    »Angeblich nur, weil Ihr heiraten musstet. Sonst hätte König Edward Euch mit einem Mann seiner Wahl vermählt.«
    »Aye, ich wusste, dass ich heiraten musste, und ich trat mit dem Mann meiner Wahl vor den Altar.«
    »Weil er Clarin zu neuem Wohlstand verhelfen - und vermutlich bald sterben sollte. Nun seid Ihr eine junge Witwe und könnt einen zweiten Ehemann aussuchen, der besser zu Euch passt.«
    »Welch ein Unsinn! Obwohl Alain älter war als ich, liebte ich ihn, und er war nicht nur mein Mann, sondern ein sehr guter Freund.«
    »Aber kein Liebhaber?«, fragte Fitzgerald leise.
    Eine eisige Hand schien ihr Herz zu umfassen.
    »Einen Augenblick, bitte!«, protestierte Corbin. »Sir Miles, Ihr kennt meine Kusine nicht. In diesem Dorf ist sie sehr beliebt. Die Leute wissen Eleanors Güte und Hilfsbereitschaft zu schätzen. Und Ihr konntet nicht mit ansehen, wie fürsorglich und aufmerksam sie ihren Gemahl betreut hat.«
    »So Leid es mir tut«, seufzte Fitzgerald, »ich bin der oberste Grafschaftsrichter dieser Region und dem Duke of York ebenso verantwortlich wie dem englischen König. Eine bedauerliche Angelegenheit ... Aber in England gibt es nun einmal Gesetze, an die wir uns zu halten haben. Deshalb müssen wir fortfahren, Countess.«
    »Bitte, tut das«, forderte sie ihn kurz angebunden auf.
    »Wurdet Ihr auf der Irischen See von Schotten angegriffen?«
    »Von einem Piraten. Dann kaperten die Schotten mein Schiff. Sie brachten mich nach Paris und vertrauten mich meinem Bräutigam und dem französischen König an.«
    »Wart Ihr den Schotten wohl gesinnt?«
    »Nun, sie haben mich nicht schlecht behandelt. Wie gesagt, ich wurde nach Paris gebracht ...«
    »Von König Edwards schlimmstem Feind.«
    Eleanor biss die Zähne zusammen. Bevor sie antwortete, holte sie tief Luft. »Vielleicht habt Ihr von den Zwischenfällen auf Clarin gehört, Sir. Das Dorf wurde fast völlig zerstört, viele Bewohner starben. Bei Falkirk habe ich gegen die Schotten gekämpft.« Sie erhob sich. »Glaubt mir, Sir, ich habe mich nicht mit den Schotten verbündet - und auch meinen Mann nicht getötet. Das schwöre ich bei der Heiligen Dreifaltigkeit. Ist das Gespräch jetzt beendet?«
    Auch Fitzgerald erhob sich. »Angeblich habt Ihr Euch mit dem verwerflichen Gesetzlosen Brendan Graham angefreundet. Und Ihr seid sogar mit einem der ärgsten Feinde unseres Königs Edward von England, Wales, Irland, Frankreichs und Schottlands Oberherrn ' intim geworden.«
    »Ich habe den König nie verraten und meinen Mann nicht ermordet. Genügt das?«
    »Ehe wir die Untersuchungen abgeschlossen haben, werdet Ihr Euer Zimmer nicht verlassen.« Nun wirkte er etwas unbehaglich. »Habt Ihr mich verstanden?«
    »Vollkommen.« Abrupt kehrte sie ihm den Rücken und ging zur Treppe. Bevor sie nach oben ging, drehte sie sich um und warf einen Blick auf Isobel, die ein Lächeln unterdrückte.
    Mit äußerster Sorgfalt wählte Brendan seine militärischen Ziele und wog stets sehr gründlich ihren strategischen Wert gegen das

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