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Geisel der Leidenschaft

Titel: Geisel der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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einer Eurer Männer erhebt sein Schwert gegen mich.«
    »Lasst die Waffen fallen!«, befahl Gilly.
    Klirrend landeten die stählernen Schneiden am Boden.
    »Lord Gilly, ich bin neugierig«, gestand Brendan. »Warum reitet ein so großer, gut gerüsteter Trupp südwärts?« Grinsend zeigte er nach Norden. »In dieser Richtung findet Ihr viel mehr Rebellen.«
    »Wir wurden nicht beauftragt, die Schotten zu bekämpfen, sondern in einer englischen Angelegenheit nach Süden gerufen.«
    »In welcher?«, erkundigte sich Brendan, auf sein Schwert gestützt.
    »Eine Gefangene soll nach London gebracht werden.«
    »Um eine Frau zu bewachen, bedarf es so vieler Ritter?«
    »Sie ist eine Mörderin und soll vor Gericht gestellt werden.«
    »Obwohl sie noch nicht verurteilt ist, nennt Ihr sie eine Mörderin. Das sieht den Engländern ähnlich.«
    »Immerhin liegen eindeutige Beweise vor.«
    »Und wer ist diese Frau?«
    »Countess Eleanor of Clarin und de Lacville. Sie hat ihren Ehemann vergiftet, einen hoch angesehenen französischen Aristokraten.«
    Beinahe wäre das Schwert aus Brendans Hand geglitten. »Wann wird sie die Reise antreten?«
    »Übermorgen.«
    »Nun, Gentlemen - einige meiner Gefährten werden Euch nach Norden geleiten. Wenn Ihr Euch gefügig zeigt, wird Euch kein Haar gekrümmt. Wir verständigen Eure Familien und warten hoffnungsvoll auf das Lösegeld. Lord Gilly, ich muss noch einmal mit Euch reden.«
    Während Brendan den Engländer beiseite führte,
    wies Eric die Gefangenen an, die Rüstungen abzulegen, und die Knappen kamen den Rittern zu Hilfe. Laut klirrte das Metall in der nächtlichen Stille.
    »Lord Gilly, Ihr müsst mir alles erzählen. Warum wird die Lady des Mordes bezichtigt? Wie viele fremde Männer halten sich in der Festung Clarin auf? Wer hat das Kommando?«
    »Der Duke of York hat den Grafschaftsrichter nach Clarin geschickt, Sir Miles Fitzgerald. Wenn ich richtig informiert bin, befehligt er zehn Mann. Offenbar wiesen gewisse Symptome auf eine Vergiftung des Comte hin und daraufhin wurde die Leiche untersucht.« Seufzend fügte Gilly hinzu: »Ich kannte den Vater der Lady sehr gut. Was für ein großartiger Mann ... Ich entsinne mich, wie sie als Kind auf seinem Schoß saß, wie er ihr Geschichten aus aller Welt vorlas. Ein Jammer, dass sie auf solche Weise enden muss!«
    »In der Tat, eine Tragödie. Warum wird sie nicht von ihren eigenen Kriegern nach London eskortiert?«
    »Man fürchtet, sie würden sich weigern, die Lady vor Gericht zu bringen.«
    »Also unterstehen dem Richter nur zehn Mann?«
    »Aye. Mit uns wären es fünfzig gewesen.« Gilly räusperte sich. Offenbar verstand er noch immer nicht, warum sein großer Trupp von einer Hand voll schottischer Gesetzloser überwältigt worden war.
    »Vielen Dank für Eure Informationen. Sobald wir das Lösegeld erhalten, werdet Ihr mit Euren Leuten freigelassen. Bis dahin sollt Ihr jeden Komfort genießen, den wir Euch bieten können.«
    Gilly verneigte sich und Brendan kehrte zu seinen Männern zurück.
    Inzwischen hatte Eric die Rüstungen und Umhänge der Engländer einsammeln lassen und die Lage gut im Griff. »Jetzt geht's nach Norden«, teilte er den Gefangenen mit, dann wandte er sich zu seinem Vetter. »Du kannst nicht nach Clarin reiten.«
    »Doch, genau das werde ich tun.«
    »Willst du deinen Hals freiwillig in die Schlinge legen?«
    »Eleanor wurde schon vor der Gerichtsverhandlung verurteilt.«
    »Verdammt, erst mal müssen wir einen Plan schmieden, sonst bringen wir uns um ...«
    »Ich reite allein nach Clarin.«
    »Was? Hast du vor lauter Sorge um deine Lady den Verstand verloren?«
    Brendan seufzte tief auf. »Also gut, ich werde nicht wie ein Verrückter losstürmen, sondern alles sorgfältig planen.«
    »Nein - wir werden's planen. Oder glaubst du, wir lassen dich allein in die Höhle des Löwen schleichen?«
    Am nächsten Morgen verknotete Eleanor gerade ihre zerfetzten Bettlaken miteinander, als es energisch an der Tür klopfte. Hastig knüllte sie den behelfsmäßigen Strick zusammen, schob ihn unter das Kissen und öffnete die Tür. Miles Fitzgerald stand auf der Schwelle.
    »So Leid es mir tut, Countess - morgen wird die zusätzliche Eskorte eintreffen, und es ist meine Pflicht, Euch nach London zu bringen. Ich habe keine Wahl. Da Ihr des Mordes an Eurem Gemahl bezichtigt werdet, müsst Ihr Euch vor Gericht verantworten.«
    »Sir, ich bin unschuldig«, erwiderte sie in ruhigem Ton. »Ich habe ihn nicht

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