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Geiseldrama in Dribbdebach (German Edition)

Geiseldrama in Dribbdebach (German Edition)

Titel: Geiseldrama in Dribbdebach (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Demant
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spektakulären Kampfhandlungen zu bieten haben würde.
    „An deiner Stelle wäre ich weniger vorlaut. Sonst knall ich dich nämlich ab.“
    „Das wagst du doch nie.“
    „Verlaß dich nicht drauf, mein Zuckerpüppchen.“
    „Ich bin nicht dein Zuckerpüppchen.“
    Darauf ging Ludger nicht ein, überhörte es schlichtweg und wandte sich wieder ganz allgemein den anderen Geiseln zu: „Wo waren wir stehengeblieben?“
    „Bei mir, wenn’s recht ist“, bemerkte Popic kleinlaut.
    „Ah ja, stimmt. Wo arbeiten Sie denn?“
    „Beim Sachsehäuser Käsblättche.“
    „Überregional ist das ja nicht gerade.“
    „Nö. Ist ja nur vorübergehend.“
    Das sagen alle Journalisten, dachte Herr Schweitzer, wenn sie nicht gerade beim Spiegel oder bei einer der spärlich gesäten ernstzunehmenden Tageszeitungen untergekommen sind.
    „Dann wollen wir Sie mal ein wenig fördern. Haben Sie was zu schreiben?“ Genausogut hätte er einen Taxifahrer fragen können, ob er des Autofahrens mächtig sei.
    „Ja.“ Popic, der ein bißchen wie Bukowski aussah, zog ein schmuddeliges Schulheft mit Eselsohren aus der Innentasche seiner Anzugsjacke.
    „Gut. Dann schreiben Sie ihre Story. Ich zensiere dann. Nicht, daß dann was drinsteht, das die Bullen interessiert. Verstanden?“
    „Ich glaube schon.“
    „Noch jemand ohne Fahrschein?“
    Herr Schweitzer hatte mit Maria vage einen Anruf für heute abend vereinbart. Wenn er jedoch jetzt schon mit ihr sprach und mitteilte, er würde als Geisel an einem Banküberfall mitwirken, so konnte man sich ja leicht denken, daß seine Freundin dann sehr besorgt um ihn wäre und weiß der Geier was alles unternehmen würde, um den Bullen ein bißchen Dampf unter dem Hintern zu machen. Möglicherweise würde sie auch über ihre mannigfaltigen Beziehungen den Polizeipräsidenten kontaktieren, der doch auch nichts machen konnte. Ja, so sind sie nun mal, die Frauen. Immer in Sorge wegen ihrer Brut. Keinen Blick mehr für die Realität. Aber, seien wir ehrlich, so eine Geiselnahme wirkt von außen in der Regel bedrohlicher als sie letztendlich ist. Meist ist es ja auch nur der Geiselnehmer, der ins Gras beißt. Getötet durch einen per Gesetz legitimierten finalen Rettungsschuß. So hatte Herr Schweitzer Ursache zu glauben, Maria von der Heide besser noch nicht anzurufen. Vielleicht hat das ja alles bald ein Ende, und dann hätte er sie umsonst aufgeregt, womöglich würde dadurch auch ihre neue Skulptur Siegeszug ad astra negativen Einflüssen ausgesetzt sein. Er schüttelte den Kopf, als wäre er explizit gefragt worden.
    „Fertig“, meldete sich Popic zehn Minuten später.
    „Na, dann wollen wir mal sehen, was der Herr Literat so alles drauf hat.“ Ludger Trinklein nahm das Heft wie in der Schule entgegen.
    „Das ist soweit okay. Nur die acht Geiseln ersetzen wir durch eine unbestimmte Anzahl von ... Die Bullen müssen nicht alles wissen.“
    Er überreichte Popic die Klassenarbeit. „Dann rufen sie mal in Ihrer Redaktion an. Und stellen Sie den Lautsprecher an, damit ich mithören kann.“
    Gemeinsam gingen sie zum Telefon. Nach dem vierten Läuten nahm der erwünschte Gesprächsteilnehmer ab.
    „Guten Tag, Sachsehäuser Käsblättche, Melibocus. Was kann ich für Sie tun?“ Die Stimme war laut genug, daß es jeder im Raum hören konnte.
    „Popic hier.“
    „Ja wo stecken Sie denn?“
    „In einem Banküberfall.“
    Schweigen.
    „Herr Melibocus, sind Sie noch dran?“
    „Ja. Und ich hab Sie höflich gefragt, wo Sie stecken, verdammt noch mal.“
    „Das ist wirklich schwer zu erklären, aber ich stecke wirklich mittendrin ...“
    „... in einem Banküberfall?“
    „Ja, das ist nämlich so, ich ...“
    „Hören Sie, Popic, wegen Ihrer Gehaltserhöhung, wir hätten da doch noch mal drüber reden können. Sie müssen doch nicht gleich ...“
    „Hab ich doch auch nicht. Ich bin doch bloß eine Geisel.“
    „Popic, wenn Sie mich zum Narren ...“
    „Nö, Chef. Ich lüge Sie doch nicht an. Haben Sie denn das Radio nicht an?“
    „Das Radio?“
    „Ja, das Radio. Da dürfte schon längst was in den Nachrichten gewesen sein. Ich sitz hier schon seit über zwei Stunden fest.“
    „Wo?“
    „Schweizer Platz. Teutonische Staatsbank. Da dürfte jetzt alles abgeriegelt sein. Jedenfalls ist seit mehr als einer Stunde keine Straßenbahn mehr hier vorbeigefahren.“
    „Dann stimmt das ja tatsächlich und ...“
    „Na klar, Chef. Und ich dachte, wir könnten da eine Extra-Ausgabe

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