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Geister-Canyon

Geister-Canyon

Titel: Geister-Canyon
Autoren: Ben Nevis
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erwartete, daran wollte er jetzt lieber nicht denken. Er stand auf und ging langsam in die Richtung, aus der er in den Canyon eingetreten war. Nach ein paar Metern erreichte er die Stelle mit dem brennenden Ast. Inzwischen war das Feuer ziemlich heruntergebrannt. Justus beschloss, es noch kleiner werden zu lassen. Jetzt hatte er Zeit. Sogar die seltsam faszinierenden Wände des Canyons bestaunte er nun. Er nahm sich vor, später einmal hierher zurückzukommen und den Ort zu genießen, später, wenn alles vorbei war. Als die Flammen nur noch leicht flackerten, löschte Justus sie ganz mit Sand. Dann kletterte er über die Stelle hinweg und machte sich auf den Weg zu Peter und Bob.
    Der Rückweg durch das Flussbett kam ihm endlos vor, aber er wurde nicht mehr gestört. Als er endlich den Parkplatz vor sich sah, stand der Mond schon deutlich höher. Peter und Bob kamen ihm entgegen.
    Justus leuchtete seine Freunde an und konnte Erleichterung in ihren übermüdeten Gesichtern lesen. »Es war sandig, es war anstrengend, und es war ein wenig gruselig«, sagte er matt, »selbst für meine Verhältnisse! Nur den Erpresser habe ich wieder nicht zu Gesicht bekommen. Er ist wie ein Phantom! Tänzelt um einen herum und du kannst ihn nicht greifen. Leider sind wir nicht weiter als zuvor. Aber es gibt einen dritten Treffpunkt!«
    Â»Wenn ich nicht wüsste, dass es sich anders verhält, könnte man unseren Trip wohl für eine Art Abenteuerrundreise halten«, antwortete Peter enttäuscht. »Und ich hatte so gehofft, dass du das Ding endlich mitbringst. Wir werden die Million einfach nicht los!«
    Â»Und Dick Perry auch nicht«, sagte Justus und wies auf den alten Ford, aus dem eben der kleine dicke Detektiv gestiegen war. Perry schleppte sich heran. Er sah ziemlich übernächtigt aus, sein Anzug war zerknittert wie Butterbrotpapier. Perry gähnte ohne Unterlass, seiner Natur gemäß, ohne sich die Hand vor den Mund zu halten. »Hallo, Justus«, grunzte er und warf einen kritischen Blick auf Justus’ Gepäck. »Ah ja. Die viele Kohle ist auch noch da! Aber was schleppst du da für einen merkwürdigen Koffer mit dir rum? Schon wieder so ein Geigenkasten! Sammelst du die? Oder bist du unter die Mafiosi gegangen und transportierst in solchen Kisten dein Maschinengewehr? Meine Güte, Justus! Du solltest dich mal sehen! Und mich endlich einweihen! Ihr schaut nicht gerade drein, als wärt ihr vom Erfolg verwöhnt! Ihr braucht Hilfe, Jungs, Hilfe von einem Profi!«
    Justus fand, dass das eine erstaunlich lange Rede für Dick Perry war. Zumal um diese Uhrzeit. Doch er war einfach nur müde. Er beschloss, Perry schlicht stehen zu lassen, und wandte sich wieder seinen Freunden zu. »Machen wir uns endlich auf den Weg?«
    Peter und Bob nickten, packten ihre Sachen zusammen und trotteten zum Auto.
    Â»Wohin des Weges, Chef?«, fragte Peter, als er wenige Sekunden später hinter dem Steuer saß. Auch Dick Perry hatte sein Auto erreicht.
    Â»Flagstaff. Richtung Grand Canyon.«
    Â»Aye aye, Sir.«
    Justus berichtete noch, was passiert war, und informierte per Handy kurz O’Sullivan. Dann schlief er erschöpft ein.
    Die Sonne ging gerade auf, als Peter Flagstaff erreichte.

Das Mädchen mit den Flipflops
    Warum der Entführer ihnen diesen einen Tag Pause verordnet hatte, war eine der Fragen, die sich Justus stellte, als die drei Detektive nach einem kurzen Schlaf vor ihrem Zelt auf dem Campingplatz zusammensaßen und frühstückten. Die zweite war: Warum hatte der Erpresser diese ganze Show abgezogen, nur, um ihm dann einen dritten Treffpunkt zu vermitteln? Wollte er überhaupt, dass die Übergabe zustande kam? So viel Justus auch grübelte, er kam auf keine befriedigende Antwort. Ihm fiel ein, dass sich Jelena noch nicht gemeldet hatte, die über die Versteigerung der Geige recherchieren wollte. Langsam wurde auch Mr O’Sullivan nervös, mit dem Justus am Vormittag wieder telefoniert hatte.
    Â»Irgendwie hat der Kerl spitz gekriegt, dass ihr beide dabei seid«, sagte Justus und stellte seinen Becher Milchkaffee ab, um noch einmal das Foto zu zeigen, das er in dem Koffer gefunden hatte. »Morgen sollten wir noch vorsichtiger vorgehen. Der Kerl muss ein wahnsinniges Sicherheitsbedürfnis haben!« Sein Blick streifte in die unmittelbare Umgebung. Neben ihnen begann die Zone mit den Campingwagen. Zwei
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