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Geister-Canyon

Geister-Canyon

Titel: Geister-Canyon
Autoren: Ben Nevis
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Zeit. Wir sollten uns um unseren Auftrag kümmern. Du kennst dich doch hier aus: Wie kann ich zu diesem Canyon fahren?«
    Â»Das Auto kannst du nicht benutzen – vergiss es, Just. Dazu brauchst du schon einen Jeep. Unsere Kiste würde sofort im Sand steckenbleiben. Du musst laufen, da hilft nichts.« Peter spuckte eine Ladung Sand aus und wies dann Justus die Richtung. »Das Ganze ist eine Art ausgetrockneter Flusslauf. Du musst dich immer nur in der Mitte halten. Irgendwann stößt du auf einen quer liegenden Höhenzug. Er wird vom Antelope Canyon durchbrochen. Den Eingang in den Canyon musst du wahrscheinlich eine Weile suchen. Er ist kaum ein paar Meter breit. Du wirst unsere beste Taschenlampe brauchen.«
    Justus stöhnte. Durch den Sand wandern. Bei Sturm. Im Finstern. Der Entführer machte es ihm wirklich nicht einfach.
    Â»Ich würde dir den Job ja gerne abnehmen …«, begann Peter spitz – und augenblicklich war Justus wieder an Bord.
    Â»Aber ich hätte wegen etwas anderem Sorge«, fügte Peter hinzu. »Antelope ist ein alter indianischer Canyon. Und man sagt, dass dort nachts Geister umgehen.«
    Â»Das haben dir wohl damals deine Eltern erzählt, um dir Angst zu machen«, sagte Justus.
    Peter zuckte mit den Schultern. »Ich weiß, dass du nicht an solche Dinge glaubst. Ich sag’s ja nur.«
    Â»Eine unumstößliche Tatsache hingegen ist die Anwesenheit von Dick Perry«, fuhr Bob dazwischen. Er hatte sich in der Zwischenzeit Gedanken um ihn gemacht und wollte seinen Plan endlich loswerden. »Was also unsere feiste Klette betrifft, schlage ich Folgendes vor: Wir verschwinden abwechselnd in die Dunkelheit, als ob wir pinkeln wollten. Erst Peter, dann ich, dann du. Peter nimmt heimlich einen Rucksack mit und deponiert ihn dort neben dem Busch.« Bob wies auf das Gestrüpp, von dem sich ein gerade noch erkennbarer schwarzer Schatten abhob. »Ich nehme das restliche Geld, und du, Justus, gehst ohne. Aber du kehrst nicht zurück. Bis Perry kapiert, dass du auf Tour gegangen bist, wirst du in der Nacht nicht mehr aufzuspüren sein. Und dann gibt es ja noch Peter und mich, um ihn aufzuhalten.«
    Â»Du denkst doch nicht etwa an körperliche Gewalt?«, fragte Justus.
    Â»Nur im Notfall fasse ich diesen Typen an«, versprach Peter.
    Justus grinste. »Ein guter Plan. Ich denke, wir sollten anfangen. Ich werde eine Weile brauchen, bis ich den Canyon gefunden habe. Und vielleicht ist es von Vorteil, sich dort vorher noch etwas umzusehen!«
    Â»Der Plan hat leider auch einen Nachteil«, sagte Bob. »Wir werden dich nicht begleiten können. Du wirst vollkommen auf dich allein gestellt sein.«
    Â»Das bin ich gewohnt«, sagte Justus nur.
    Sie machten es, wie Bob vorgeschlagen hatte. Nach gut einer halben Stunde verabschiedete sich Justus, nachdem seine Freunde die Rucksäcke mit dem Geld wenige Meter entfernt in der Dunkelheit deponiert hatten. Peter und Bob vermieden es, ihrem Freund nachzusehen und taten möglichst munter, wobei sie ständig das Auto von Dick Perry im Blick behielten. Hoffentlich fiel er auf ihren Trick herein.
    Als Justus nach mehreren Minuten immer noch nicht aufgetaucht war, stieg der Detektiv aus Santa Monica aus seinem Wagen und watschelte zu Peter und Bob. »Dieses Mal soll ich wohl Justus verfolgen?«, fragte er und hockte sich ungebeten zu ihnen. »Wieder auf irgendwelchen sinnlosen Zickzackwegen? Damit ihr eure Ruhe vor mir habt! Darauf falle ich nicht mehr herein, Grünschnäbel!«
    Â»Schade«, sagte Bob und grinste Peter an. »So was von schade!«
    Â 
    Justus hatte die beiden Rucksäcke schnell gefunden. Um Dick Perry nicht auf sich aufmerksam zu machen, verzichtete er zunächst darauf, seine Taschenlampe einzuschalten. Der Mond stand am Himmel, und obwohl seine Sichel sehr schmal war, reichte das Licht, um die Richtung zu halten. Aber es war ein beschwerlicher Weg. Das lag vor allem am sandigen Untergrund, auf dem man nur mühsam vorankam. Irgendwo musste wieder der Entführer sitzen und ihn beobachten. Wahrscheinlich benutzte er dazu ein Nachtsichtgerät. Der Erpresser war ihm hoffnungslos überlegen. Er bestimmte die Orte, er bestimmte die Termine. Er hatte vermutlich eine gute technische Ausrüstung. Justus konnte allein auf die eigene Intelligenz setzen und darauf, dass man ihn gerne unterschätzte. Denn eins war Justus klar: Nachdem er
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