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Geister-Dämmerung

Geister-Dämmerung

Titel: Geister-Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bekanntes Gesicht.
    Das des Teufels…
    Die Fratze des Satans grinste oft durch das Feuer der Vulkane. Ich sah, wie Luzifers Stellvertreter plötzlich mit einer düsteren Heerschar gefallener Engel erschien, die Schwerter aus Höllenfeuer trugen und sich die Wege freikämpfen wollten.
    Andere Dämonen stellten sich ihnen entgegen. Mächtige Monstren. Einige von ihnen kamen aus dem Meer. Sogar einen riesigen fliegenden Fisch sah ich, der gegen den Satan aber keine Chance hatte. Es war wie zu meiner Zeit.
    Auch ich erlebte den Kampf der Mächtigen gegeneinander. Der Spuk gegen den Teufel und umgekehrt. Damals hatte Asmodis gegen andere Wesen gekämpft und sie zumeist besiegt oder zurückgeschlagen. Die Zeit schritt fort.
    Wieder vergingen Millionen von Jahren. Die Vegetation änderte sich abermals. Bäume wuchsen fast bis an den Rand des düster-grauen Himmels. Noch größere Wälder entstanden, noch gewaltigere Sümpfe, und aus ihnen stiegen die hervor, deren Skelette man tatsächlich noch in heutiger Zeit fand.
    Die Saurier!
    Tiere von unvorstellbaren Ausmaßen. Hunderte von Tonnen schwer. Manche als Flugdrachen mit Schwingen und Flügeln, deren Spannweite denen eines Verkehrsflugzeuges gleichkam. Aber auch Tiere, die nur auf dem Boden lebten. Saurier mit langen Hälsen, dazu Riesenechsen, deren Nachkommen noch heute als Krokodile in tropischen Gewässern lebten.
    Ich kannte die Zeit der Saurier. Auf einer Zeitreise war ich welchen begegnet. Ich erinnerte mich an Bandor, einen Urmenschen, aber diese Erinnerung wurde sehr schnell verdrängt, als mich Wölfe in ihren Bann zogen.
    Wölfe! Bevor die Menschen waren, gab es die Wölfe!
    Diesen Satz hatte ich auch schon mehrmals gehört, und plötzlich sah ich diese Tiere durch die Wälder huschen. Hungrig, kämpfend und auch sterbend, wenn sie von größeren Kreaturen einfach niedergetrampelt wurden. Wieder tauchte aus dem Dunkel der Wälder etwas auf. Eine große Wolfsfratze mit langer Schnauze und grausam blickenden gelben Augen.
    Fenris, der Götterwolf!
    Erinnerungsfetzen durchjagten mich wie rasch aufeinanderfolgende Stromstöße. Fenris, Morgana Layton, Lupin und auch Nadine Berger, die Wölfin mit der Seele eines Menschen.
    Die Wesen, die ich sah, gehörten zu denen, die mich auch in der Gegenwart tangierten.
    Ich hätte gern länger darüber nachgedacht und vielleicht auch Auskünfte erhalten, aber wieder einmal spielte mir das Raum-Zeit-Kontinuum eine neue Ära ins Bild.
    Das große Sterben begann. Die Saurier fanden keine Nahrung mehr. Die Temperaturen sanken. Eine Eiszeit kündigte sich an. Sie wanderte aus der Kälte des Nordens in Richtung Süden. Was Hunderte von Jahren gedauert hatte, erlebte ich innerhalb weniger Sekunden. Das Sterben der Wälder, das Brechen der Bäume, das Verschwinden der Sümpfe und das alles überdeckende Eis sowie das Geröll, das einen ungeheuren Druck auf diese Pflanzen ausübte und in der damaligen Zeit den Grundstock für die Versorgung des später erst folgenden Menschen gelegt hatte.
    Die Kohle…
    Das Eis war überall. Es drang immer weiter vor. Sogar dämonische Kämpfe fanden unter einer kalten und blass wirkenden Sonne nicht mehr statt.
    Meine Umwelt im Pandämonium hatte ich völlig vergessen. Die Geschehnisse vor mir hatten mich voll und ganz in ihren Bann gezogen. Ich dachte nicht mehr an den Seher und auch nicht an die Gefahren, die mich im sterbenden Pandämonium umgaben, die Erdgeschichte, verquickt mit der einer Schwarzen Magie, war viel interessanter. Und alles, was ich zu sehen bekam, hatte sich einmal abgespielt. Das war Erdgeschichte! Hautnah präsentiert.
    Die Zeiten änderten sich. Das Eis schmolz, denn die Sonne gewann an Kraft. Unter ihrer Wärme blühte die Erde wieder auf, und es würde bald die Zeit kommen, wo die ersten Menschen auf den Plan traten, um sich die Erde untertan zu machen.
    Doch zuvor geschah noch etwas anderes.
    Dazu musste sich aber erst wieder das Bild verschieben, damit ich eine andere Sichtperspektive bekam, und die zeigte mir nicht allein die Erde, sondern gewährte mir die Sicht in die Unendlichkeit des Universums. Es war der klare, nicht verseuchte, unendlich weite und herrliche Sternenhimmel, der mir die Gestirne mit all seiner Pracht zeigte. Auch sie hatten sich im Laufe der Jahrmillionen verändert, aber den hellen Punkt, der sich durch das All bewegte, konnte ich nicht einordnen. Es war kein Komet, auch nicht die Reste eines geplatzten Sterns, sondern einfach ein kleiner Ball, der

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