Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geisterbahn

Geisterbahn

Titel: Geisterbahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
Vom Netzwerk:
kann unmöglich so viel Geld abheben, ohne ihr zu sagen, wofür ich es brauche. Auf keinen Fall.«
    »Dann sag's ihr doch.«
    »Mein Gott, das kann ich nicht. Sie würde mich umbringen.«
    »Sie wird 'ne Weile herumschreien, und du bekommst wahrscheinlich Stubenarrest. Aber sie wird schon drüber wegkommen.«
    »Das wird sie nicht. Sie wird mich umbringen.«
    »Mach dich doch nicht lächerlich. Sie wird dir schon nichts tun. «
    »Du kennst meine Mutter nicht. Sie ist sehr streng. Und manchmal ... richtig gemein. Außerdem sind wir katholisch. Meine Mutter ist sehr gläubig. Sehr, sehr gläubig.
    Und für einen gläubigen Katholiken ist Abtreibung eine schreckliche Sünde. Es ist Mord. Mein Vater arbeitet sogar kostenlos für die Right-to- Life-League. Er ist nicht so fanatisch religiös wie meine Mutter. Er ist schon ziemlich in Ordnung, aber ich glaube nicht, daß er eine Abtreibung billigen würde. Und ich weiß, daß meine Mutter das nie tun würde. Nicht in einer Million Jahren. Sie wird mich zwingen, das Baby zur Welt zu bringen. Ich weiß es einfach. Und das kann ich nicht. Ich kann es einfach nicht. O Gott, ich kann es nicht.«
    Sie fing an zu weinen.
    »He, Baby, das ist doch nicht das Ende der Welt.« Er legte einen Arm um sie. »Du wirst das schon durchstehen.
    Es ist nicht so schlimm, wie du glaubst. Weißt du, das Leben geht weiter.«
    Sie wollte seinen Trost nicht annehmen. Nicht von ihm.
    Aber sie kam nicht dagegen an. Sie legte den Kopf an seine Schulter und verachtete sich für diese Schwäche.
    »Ganz ruhig«, sagte er. »Nimm's leicht. Alles wird gut.«
    »Jerry, du mußt mir helfen«, sagte sie schließlich, als die Tränen nicht mehr flossen. »Du mußt mir einfach helfen.«
    »Na ja ...«
    »Jerry, bitte.«
    »Du weißt, wenn ich könnte, würde ich dir helfen.«
    Sie setzte sich auf und tupfte die Augen mit einem Taschentuch ab. »Jerry, ein Teil der Verantwortung liegt bei dir. Ein Teil ... «
    »Ich kann es nicht«, entgegnete er fest und nahm seinen Arm von ihr.
    »Dann leih mir das Geld einfach. Ich zahle es dir zurück.«
    »Du kannst es mir nicht innerhalb von vierzehn Tagen zurückzahlen. Und ich brauche jeden Dollar, den ich habe, wenn ich am ersten Juni nach Kalifornien fahre.«
    »Nur ein Darlehen«, sagte sie. Sie wollte nicht betteln, hatte aber keine andere Wahl.
    »Ich kann es nicht, kann es nicht, kann es nicht!« Er schrie wie ein Kind, das einen Wutanfall erleidet. Seine Stimme war hoch, kreischend. »Kommt nicht in Frage!
    Kommt einfach nicht in Frage, Amy! Wenn ich aus dieser stinkenden Stadt rauskomme, brauche ich jeden Penny, den ich habe.«
    O Gott, wie ich ihn hasse!
    Und sie haßte sich selbst auch, für das, was sie ihm erlaubt hatte.
    »Wenn du mir das Geld nicht zumindest leihst, werde ich deine Eltern anrufen. Ich werde ihnen sagen, daß ich dein Kind trage. Ich werde dich unter Druck setzen, Jerry.«
    Sie glaubte nicht, daß sie dazu tatsächlich imstande wäre, hoffte aber, daß allein die Drohung ihn zur Vernunft bringen würde. »Gott steh mir bei, ich werde dich sogar zwingen, mich zu heiraten, wenn das der letzte Ausweg ist, aber ich werde nicht allein untergehen.«
    »Verdammt noch mal, was willst du von mir?«
    »Nur ein wenig Hilfe. Anstand. Mehr nicht.«
    »Du kannst mich nicht zwingen, dich zu heiraten.«
    »Vielleicht nicht«, gestand sie ein. »Aber ich kann dir jede Menge Ärger machen, und vielleicht kann ich dich zwingen, zum Unterhalt des Babys beizutragen.«
    »Du kannst mich zu gar nichts zwingen, wenn ich in einem anderen Staat bin. Du kannst mich nicht zwingen, von Kalifornien aus zu zahlen.«
    »Das werden wir ja sehen«, sagte sie, obwohl sie befürchtete, daß er recht hatte.
    »Auf jeden Fall kannst du nicht beweisen, daß ich der Vater bin.«
    »Wer sollte es denn sonst sein?«
    »Woher soll ich das denn wissen?«
    »Du bist der einzige, mit dem ich es gemacht habe.«
    »Ich war bestimmt nicht der erste«, sagte er.
    »Du Mistkerl!«
    »Eddie Talbot war der erste.«
    »Ich hab' mit keinem mehr was gehabt, seit ich vor sechs Monaten anfing, mit dir  zu gehen.«
    »Woher soll ich denn wissen, ob das stimmt?«
    »Du weißt es«, sagte Amy voller Abscheu. Sie wollte ihn treten und schlagen und sein Gesicht zerkratzen, bis es nur noch eine blutige Masse war, hielt sich aber zurück, weil sie hoffte, doch noch irgendein Zugeständnis von ihm zu bekommen. »Es ist dein Baby, Jerry. Daran besteht kein Zweifel.«
    »Ich bin nie in dir gekommen«,

Weitere Kostenlose Bücher