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Geisterbahn

Geisterbahn

Titel: Geisterbahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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in diesem Ausdruck lag etwas Dunkles und Unheimliches. Er wirkte auf einmal wie eine Katze, die mit einer Maus spielte. »Ich brauche eine Freiwillige aus dem Publikum.« Sein boshafter Blick kroch langsam über die Gesichter im Publikum. Er hob eine Hand und zeigte drohend auf jede Frau im Publikum, auf eine nach der anderen, und einen atemberaubenden Moment lang schien sie auf Amy zu verharren; dann bewegte er' die Hand wieder und verweilte noch länger bei Liz; aber schließlich wählte er eine attraktive Rothaarige aus.
    »O nein«, sagte die junge Frau. »Das kann ich nicht.
    Nehmen Sie eine andere.«
    »Natürlich können Sie das«, sagte Marco. »Kommt schon, Leute, gebt dieser bezaubernden jungen Dame einen Applaus.«
    Das Publikum klatschte aufs Stichwort, und die Frau schleppte sich die kleine Treppe zur Bühne hinauf.
    Marco nahm sie am Arm, als sie die Plattform erreichte.
    »Wie heißen Sie?«
    »Jenny«, sagte sie und lächelte schüchtern in Richtung Publikum.
    »Sie haben doch keine Angst, oder, Jenny?«
    »Doch«, bekannte sie errötend.
    Marco grinste. »Kluges Mädchen!« Er führte sie zum Sarg. Der Kasten stand leicht geneigt aufrecht und wurde von großen Metallklammern gehalten. Marco zog den Deckel auf, der mit Scharnieren an der linken Seite befestigt war. »Bitte treten Sie in den Sarg, Jenny. Ich verspreche Ihnen, daß Sie nicht den geringsten Schmerz verspüren werden.«
    Mit der Hilfe des Zauberers trat die rothaarige junge Frau rückwärts, mit dem Gesicht zum Publikum, in den Kasten. Ihr Hals paßte genau in einen U-förmigen Ausschnitt in der Oberseite der Kiste. Da der Sarg so klein war, schaute ihr Kopf
    oben heraus, als Marco den Deckel schloß.
    »Haben Sie es bequem?« fragte Marco.
    »Nein«, antwortete die Frau nervös.
    »Gut«, sagte Marco. Er grinste zum Publikum hinüber und sicherte die Vorderseite des Kastens mit einem großen Vorhängeschloß.
    Eine Vorahnung von Unheil, ein Gefühl, daß der Tod gegenwärtig war, erfaßte Amy mit unsichtbaren, eisigen Händen. Das sind nur die verdammten Drogen, sagte sie sich.
    Der großartige Marco wandte sich ans Publikum. »Irrt fünfzehnten Jahrhundert hat Vlad der Fünfte der Walachei, bei seinen verängstigten Untertanen als Vlad der Pfähler bekannt, Zehntausende von männlichen und weiblichen Gefangenen gefoltert, hauptsächlich ausländische Angreifer. Einmal sah das türkische Heer von einem geplanten Einfall ab, als es auf ein Feld stieß, auf dem Tausende von Männern auf Pfähle aufgespießt waren, die Vlads handverlesene Todesschwadronen durch ihre Körper getrieben hatten. Als Vlad seinen Spitznamen leid war, suchte er sich einen neuen aus, den seines Vaters, eines gleichermaßen scheußlichen Mannes, der als Dracul bekannt war, was >der Teufel< bedeutete. Er fügte den Buchstaben >A< hinzu und wurde so zu Dracula, dem Sohn des Teufels. Und so, meine Freunde, werden Legenden geboren.«
    »Schwachsinn«, sagte Liz.
    Aber Amy war von dem seltsamen, neuen und gefährlichen Geschöpf, das anscheinend (zumindest in ihren Augen) Besitz von Marcos Körper ergriffen hatte, geradezu fasziniert. Der Blick der allwissenden, bösen Augen des Magiers traf erneut den Amys und schien sie völlig zu durchdringen, bevor der Mann wieder wegschaute.
    Marco zeigte erneut den über einen halben Meter langen, zugespitzten Holzpfahl. »Meine Damen und Herren, ich präsentiere ... >den Pfählen.«
    »Wird auch langsam Zeit, verdammt«, meckerte Liz.
    Marco hob einen kleinen, aber schweren Holzhammer hoch. »Wenn Sie sich die Vorderseite des Kastens ansehen, werden Sie feststellen, daß ein kleines Loch durch den Deckel gebohrt wurde.«
    Amy sah die Öffnung. Sie wurde von einem hellroten Herzen umgeben.
    »Das Loch befindet sich direkt über dem Herz der Freiwilligen«, sagte Marco. Er fuhr mit der Zunge über seine Lippen, drehte sich um und schob den Pfahl vorsichtig in das Loch. »Spüren Sie die Spitze des Pfahls, Jenny?«
    Sie kicherte nervös. »Ja.«
    »Gut«, sagte der Magier. »Vergessen Sie nicht ... Sie werden nicht den geringsten Schmerz empfinden.« Er hielt den Pfahl mit der linken Hand und hob den Hammer mit der rechten. »Absolute Ruhe! Die Zartbesaiteten unter Ihnen sollten den Blick abwenden. Sie wird keinen Schmerz fühlen ... aber das heißt nicht, daß es kein Blut geben wird!«
    »Was?« sagte Jenny. »He, warten Sie, ich ...«
    »Ruhe!« schrie Marco und schwang den Holzhammer hart gegen den Pfahl.
    Nein! dachte Amy.
    Mit

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