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Geisterblues

Geisterblues

Titel: Geisterblues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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Möglichkeit gibt, um euch Jungs nach Walhall zu bringen, dann werde ich eben in den sauren Apfel beißen.«
    Ich stand auf und streckte mich. Obwohl es noch nicht ganz Mitternacht war, fühlte ich mich hundemüde.
    »Wir helfen dir.« Eirik rappelte sich hoch und klopfte sich sorgfältig den Hosenboden ab. »Da du auf Lokis Gunst angewiesen bist, werden wir ihm heute Nacht ein Opfer darbringen, damit er deine Bitte mit Wohlwollen prüft.«
    »Das wäre mal eine nette Abwechslung«, sagte ich und unterdrückte ein Gähnen. »Aber von welcher Art Opfer sprecht ihr? Von Honigwein, wie Tibolt ihn benutzt?«
    »Normalerweise opfern wir einen Sklaven«, erklärte Ljot und spähte durch seine Schwimmbrille, als erwartete er jeden Moment, einen Sklaven aus den Wäldern springen zu sehen, der sich freiwillig meldete.
    »Aber du hast verfügt, dass wir niemanden meucheln dürfen«, sagte Eirik hastig, als ich mich zu ihm umdrehte, um ihm die Leviten zu lesen. »Darum werden wir stattdessen etwas Kleineres opfern.«
    »Wie zum Beispiel?«, fragte ich misstrauisch. »Ihr wollt doch keinen Hasen umbringen, so wie vorhin?«
    »Das Vieh war einen Tick zu sehnig«, moserte Gils und stocherte zwischen seinen Zähnen.
    »Nein, keinen Hasen. Das Opfer muss etwas Erstrebenswertes sein«, sagte Eirik und versuchte, mich zu den Wohnwagen zu scheuchen. Mikaela und Ramon waren bereits abgezogen, um sich für ihre nächste Show bereit zu machen.
    »Was genau?«, ließ ich nicht locker. »Hör auf, mich zu schubsen. Ich gehe nirgendwo hin, solange du mir nicht sagst, was ihr opfern werdet.«
    Mit einem konsternierten Seufzen guckte Eirik zu den Sternen hoch, als hätte er es mit der schlimmsten Nervensäge der Welt zu tun. »Ich hoffe, die nächste Göttin, die uns an sich bindet, besitzt etwas mehr Grips als du. Aber sei unbesorgt, Göttin Fran. Wir werden keinen Sterblichen opfern, sondern Loki mit ganz vielen Big Macs bestechen.«
    »Und McNuggets«, ergänzte Gils. »Mit Tunksoßen.«
    »Ja, und McNuggets«, bestätigte Eirik und setzte eine »Bist du jetzt zufrieden?«-Miene auf.
    Ich lächelte. »In Ordnung. Das klingt annehmbar. Lasst es krachen, Jungs. Ich bin ziemlich müde, darum werde ich Ben noch schnell gute Nacht sagen und mich anschließend aufs Ohr hauen.«
    »Schlaf schön, Göttin«, riefen sie mir im Chor hinterher, als ich den Rückzug antrat.
    »Trommelt die restlichen Männer zusammen«, hörte ich beim Gehen Eirik seinen Kumpels befehlen. »Heute Nacht werden wir den
McDonalds
plündern.«
    »Das will ich gar nicht wissen«, murmelte ich und lief schneller, um nicht mitzubekommen, wie sie ihren Schlachtplan für den McNuggets-Raubzug schmiedeten. »Es ist besser, wenn ich nicht eingeweiht bin.«
    »Ach, wirklich?«, drang eine Stimme aus der dunklen Zeitreise-Bude an mein Ohr. Die meisten Stände, inklusive Desdemonas, hatten während der Zaubershows geschlossen.
    Zumindest hatte ich das gedacht. »Ben?«
    »Oh, Fran!« Eine Lampe wurde angeknipst und enthüllte Ben und Desdemona, die viel näher beieinanderstanden, als mir recht war. Verdammte Eifersucht, aber Ben gehörte mir! Was fiel dieser Kuh ein, in einer dunklen Bude mit ihm herumzulümmeln? Und was fiel ihm ein, dabei mitzuspielen? »Ich habe Benedikt gerade meinen Mondstein gezeigt. Wenn der Mond im richtigen Quadranten steht, leuchtet er in der Dunkelheit. Willst du es auch mal sehen?«
    Was ist denn los?
, fragte Ben und schaute mich forschend an.
    Als wüsstest du das nicht
.
    »Nein, danke«, lehnte ich höflich ab. »Ich bin müde. Ich gehe schlafen. Viel Spaß bei eurer Mondsteinbetrachtung, oder was immer ihr da tut.«
    Mit geballten Fäusten und verkrampftem Kiefer drehte ich mich auf dem Absatz um. Doch das Schlimmste war, dass Tränen in meinen Augen brannten. Ich war so außer mir, dass ich nicht wusste, ob ich Ben schlagen oder losheulen wollte.
    Wirst du jedes Mal vor Eifersucht platzen, wenn ich nur neben einer anderen Frau stehe?
    Es geht hier nicht um Eifersucht
. Ich rannte die Stufen zu meinem Wohnwagen hoch. Zum Glück trieb sich meine Mutter noch immer irgendwo auf dem Markt herum.
Sondern um rechtschaffene Empörung, Mister Du-bist-die-einzige-Frau-für-mich-ohne-dich-würde-ich-sterben. Willst du meine Meinung dazu hören? Ochsenfrosch mit Warzen oben drauf!
«
    Fran
. Ben seufzte in meinem Kopf.
Du bist die Einzige für mich. Ohne dich
würde
ich sterben
.
Und ich habe nichts mit Desdemona angestellt, auch wenn sie es darauf angelegt

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