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Geisterblues

Geisterblues

Titel: Geisterblues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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Fehler gemacht, jung zu heiraten ohne vorher möglichst viele Männer ausprobiert zu haben. Doch zum Glück ist Odin gegangen, und da merkte ich, was ich alles verpasst hatte. Ich werde nicht zulassen, dass du denselben Fehler begehst. ›Man soll nicht die Katze im Sack kaufen‹, lautet eine unter euch Sterblichen gebräuchliche Redensart, nicht wahr? Du musst dich mit so vielen Männer wie möglich einlassen, bevor du dich auf einen einzigen festlegst.«
    Sie wirkte hochzufrieden mit sich, während ich in verdattertem Schweigen vor ihr stand und nicht wusste, was ich darauf sagen sollte. Offensichtlich erwartete sie keine Antwort, denn sie nahm wieder Kurs auf Mikaela, blieb dann jedoch stehen und schaute sich noch mal zu mir um. »Wieso spüre ich Magie an dir? Nordische Magie?«
    Ich nagte einen Moment an meiner Lippe, dann kam ich drauf, was sie vermutlich beunruhigte. Ich zog die Kette aus meinem Ausschnitt und zeigte ihr den Valknut. »Vielleicht liegt es an dem hier?«
    Sie zischte und wich mehrere Schritte zurück. »
Vikingahärta!
«
    »Ja. Ist es böse oder so was? Ich habe damit ein Rudel Wikinger-Geister beschworen, was ein ziemliches Ärgernis ist, aber ansonsten hat das Ding kein Unheil angerichtet.«
    »An und für sich ist es nicht böse.« Sie warf den Kopf nach hinten, sodass ihre lange, schwarze Mähne zurückschwang und sich in perfekten Wellen über ihr silberfarbenes Cocktailkleid legte. Es war mit Kristallen besetzt (oder mit Diamanten – ich konnte es nicht sagen, obwohl es mich nicht überrascht hätte, wären es echte Juwelen gewesen), genau wie ihre silbernen Knöchelriemchen-Pumps. »Es ist die Quelle und nicht der Valknut selbst, die ich an deiner Stelle meiden würde.«
    »Fran hat mithilfe des
Vikingahärta
versehentlich ein Dutzend Krieger von den Toten zurückgeholt«, begann Mikaela vorsichtig. »Wir möchten sie nach Walhall schicken, wissen aber nicht, wie wir das anstellen sollen. Wir hatten auf deine Hilfe gehofft.«
    »Pah«, machte Freya, die in Mikaelas verspiegelter Beschwörungsschale ihr Antlitz bewunderte.
    »Äh … würde es dir etwas ausmachen, mir die Quelle des Valknuts zu verraten?« Ich musste diese Frage einfach stellen, auch wenn ich ein bisschen besorgt war, sie damit zu einem neuen Tobsuchtsanfall zu animieren.
    Aber offenbar war ihr schlimmster Zorn mittlerweile verraucht. Sie hörte auf, sich in der Schale zu betrachten, und warf sie Mikaela zu. »Es ist Lokis Valknut. Seine Macht stammt von ihm. Aber da du ihn benutzt hast anstelle eines mir gewidmeten Amuletts, kann ich dir bei deinen Kriegern nicht helfen.«
    »Aber du bist doch die Königin der Walküren?«
    Sie strich sich einen unsichtbaren Fussel vom Kleid. »Ja. Jetzt werde ich zu meiner Party zurückkehren, und sollte einer dieser umwerfenden sterblichen Männer, die mich umschwärmt haben, unterdessen gegangen sein, werdet ihr meinen Zorn zu spüren bekommen.«
    »Aber … aber ich brauche wirklich deine Hilfe bei den Wikingern«, stammelte ich und blockierte ihr den Weg, als sie an Mikaela vorbeistolzieren wollte. Ihre Augen weiteten sich, als könnte sie nicht fassen, dass ich mich ihr widersetzte (da war sie nicht die Einzige – mein Magen schlug panische Saltos bei der Vorstellung, sie noch mehr zu erzürnen). »Ich verstehe, dass du ihre Reanimierung nicht rückgängig machen kannst, weil sie mithilfe des Valknuts von diesem Loki geschehen ist, aber du bist die Königin der Walküren, darum kannst du mir doch bestimmt helfen, sie nach Walhall zu befördern.«
    »Mit so etwas gebe ich mich heutzutage nicht mehr ab«, antwortete sie und wedelte mit der Hand in meine Richtung. Ein kraftvoller Windstoß fegte plötzlich über mich hinweg und schleuderte mich beiseite. »Die sterbliche Welt hat so viel mehr zu bieten als die unsterbliche – Fernsehen, Kinofilme, Hollywood, Modehäuser –, dass ich mich kaum noch in Walhall blicken lasse. Niemand dort hat je in CSI
: Miami
mitgespielt!«
    »Aber –«
    »Vergiss nicht, dir so viele Liebhaber zu nehmen, wie du finden kannst! Das wird viel zu deinem Glück beitragen. Und du, Priesterin – wage es nicht, mich noch einmal zu rufen!«, warnte sie Mikaela, bevor sie sich ohne ein weiteres Wort in einer gleißend hellen Lichtexplosion auflöste.
    »Na toll. Und was jetzt?« Ich ließ mich auf einen Baumstumpf plumpsen. »Ich weiß nicht mal, wer dieser Loki ist. Muss ich ihn jetzt auch noch um Hilfe anbetteln?«
    »Loki?« Eirik und ein paar seiner

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