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Geisterbucht

Geisterbucht

Titel: Geisterbucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Vollenbruch
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herum.
    »Jim!«, rief Justus laut, um die Kreissäge zu übertönen. »Wir wollen mit Ihnen reden!«
    Jim tat, als hätte er nichts gehört, und schob ein weiteres Stück Eisenblech unter die Säge. Mit ohrenbetäubendem Kreischen fraß sie sich durch das Metall.
    »Jim!«
    Noch ein Stück Eisenblech.
    »Jim, jetzt hören Sie doch mal –«
    Jim schaltete die Kreissäge aus.
    »– auf!«, brüllte Justus in die Stille.
    Jim drehte sich zu den drei ??? um und musterte sie kalt. »Ihr habt hier nichts zu suchen. Geht zurück auf euren Spielplatz.«
    »Was wollen Sie eigentlich erreichen?«, fragte Justus.
    »Erreichen? Ich will lediglich in Ruhe meine Arbeit machen.«
    »Und dazu müssen Sie uns schikanieren?«
    »Habe ich den kleinen Jungen schikaniert?«, höhnte Jim. »Habe ich ihm sein Spielzeug weggenommen? Buhu, ich heule gleich. Macht, dass ihr wegkommt.«
    »Mr Cooper, ich wiederhole es ungern, aber ich wohne hier. Sie sind ein Angestellter auf Probe. Letztendlich sitze ich am längeren Hebel.«
    »Ist klar«, sagte Jim. »Sobald dem verwöhnten Highschool-Bratzen etwas nicht passt, kehrt er den großen Herrn heraus. Renn doch zu deinem Onkel! Keine fünf Cent gebe ich auf deine Drohungen, du Wicht.«
    »Ich wollte Ihnen nur klarmachen, dass es unsinnig ist, gegeneinander zu arbeiten. Als erwachsener Mensch sollten Sie so etwas eigentlich wissen.« Justus’ letzte Worte gingen im Kreischen der Säge unter. Jim kehrte den drei ??? den Rücken zu und ignorierte sie.
    »Das war ja sehr erfolgreich«, sagte Peter, als sie über den Hof zurückgingen. »Was jetzt?«
    »Jetzt sind die Fronten klar«, sagte Justus. »Er hat die Wahl, sich wie ein Erwachsener zu verhalten – oder wie Skinny Norris im Breitformat. Entsprechend werden wir reagieren.«
    »Ehrlich gesagt – der echte Skinny Norris wäre mir jetzt lieber«, sagte Bob. »Den konnte man wenigstens vom Hof jagen.«
    »Da wir gerade dabei sind«, sagte Peter. »Was will die Polizei hier?«
    Er zeigte nach vorne. Dort hatte gerade ein Streifenwagen angehalten und ein Mann in Zivilkleidung stieg aus. Der Fahrer blieb im Wagen sitzen. Der Mann schaute sich um, musterte das, was er durch die Einfahrt vom Schrottplatz sehen konnte, und kam dann auf die drei ??? zu.
    »Bob Andrews, Justus Jonas und Peter Shaw?«
    »Ja«, sagte Justus. »Ich bin Justus Jonas. Was können wir für Sie tun?«
    Der Mann zeigte flüchtig eine Dienstmarke vor. »Taylor vom Polizeirevier Waterside. Ich muss euch bitten, mir alle Unterlagen aus dem Haus von Mr Shreber zu übergeben, die mit einer Organisation namens ›Rashura‹ zu tun haben.«
    »Warum?«
    »Es bestehen Verdachtsmomente, dass diese Organisation für den Giftanschlag auf Frank Mason verantwortlich ist. Das Zurückhalten von Indizien ist eine schwere Straftat und kann mit bis zu –«
    »Wir halten gar nichts zurück«, unterbrach Justus. »Wie geht es Mr Mason?«
    »Den Umständen entsprechend gut. Die Unterlagen, bitte.«
    »Ich hole sie«, bot Peter an, aber Justus stoppte ihn. »Warte, Peter! Ich mache das schon.«
    Er verschwand hinter dem Schrottberg und kam kurze Zeit später mit dem Briefumschlag zurück. »Das ist alles, was wir haben. Wir haben den Umschlag auf Fingerabdrücke untersucht, aber da waren nur –«
    »Danke«, sagte Taylor und riss ihm den Umschlag geradezu aus der Hand. »Wir untersuchen das schon selbst. Schönen Tag noch.«
    »Wollen Sie gar nicht wissen, was wir herausgefunden haben?«, fragte Bob.
    »Es ist wahrscheinlich schwer zu glauben, aber wir haben bei der Polizei ein paar Leute, die beinahe so schlau sind wie ihr.« Taylor drehte sich um und ging zum Wagen zurück. Der andere ließ den Motor an, Taylor stieg ein und sie fuhren mit quietschenden Reifen los.
    »Die haben es aber eilig«, sagte Bob.
    »So ein Mist!«, sagte Peter. »Jetzt sind wir das Foto los!«
    Justus nagte an seiner Unterlippe und sah nachdenklich aus. »Findet ihr das nicht auch seltsam?«, fragte er. »Woher weiß die Polizei von Rashura? Wir haben ihnen doch gar nichts darüber erzählt.«
    »Die Polizei hat eben mehr Kontakte als wir«, meinte Bob. »Zumindest wissen wir jetzt, dass Rashura eine Organisation ist und keine einzelne Person.«
    Justus nickte, sah aber nicht überzeugt aus. Dann zuckte er die Achseln. »Im Moment können wir da nichts machen. Übrigens haben wir hinter dem Schuppen noch einen Eimer.«
    »Hurra«, murmelte Bob.
    Sie machten sich gerade auf den Weg zum Schuppen, als in der Ferne

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