Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geisterbucht

Geisterbucht

Titel: Geisterbucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Vollenbruch
Vom Netzwerk:
rasch dunkel und Justus und Peter konnten die Augen kaum mehr offen halten. Onkel Titus’ Lieferwagen und das Auto der Familie Shaw standen ein Stück die Straße hinunter und sie legten den Weg schon halb im Schlaf zurück.
    »Ich verstehe ja nicht, warum die Kohlen nicht gebrannt haben«, sagte Peter plötzlich.
    »Welche Kohlen?«, fragte Onkel Titus. »Soweit ich es verstanden habe, war da ein ganzer Keller voller Kartoffeln. Habt ihr es nicht gerochen? Die sind jetzt gut durch.«
Wo ist Bob?
    Der nächste Tag war Sonntag. Justus hatte in der Nacht nur wenig geschlafen und ging nach dem Frühstück sofort in die Zentrale. Als er aus dem Geheimgang kletterte, sah er, dass das Lämpchen am Anrufbeantworter blinkte. Rasch schaltete er die Wiedergabe ein.
    »Hallo, Justus und Peter, hier ist Inspektor Havilland. Ruft mich bitte zurück, ich habe Dienst und bin im Büro.«
    Justus nahm gerade den Hörer ab, als Peter den Kopf aus Tunnel Eins streckte, einem Loch im Boden der Zentrale. »Morgen, Erster. Gibt es was Neues von Bob?«
    »Ich rufe gerade Inspektor Havilland an.« Justus wählte die Nummer und Peter kletterte aus dem Tunnel und warf sich in seinen Sessel.
    Inspektor Havilland meldete sich sofort und Justus schaltete den Verstärker ein, damit Peter mithören konnte.
    »Hallo, Justus. Und? Habt ihr alles gut überstanden?«
    »Ja, uns geht es gut, danke. Haben Sie etwas herausgefunden?«
    »Wir haben den gelben Käfer gefunden«, sagte Havilland. »Er stand im Industriegebiet von Glenview in der Nähe der Stelle, an der auch der Streifenwagen zurückgelassen wurde. Die Beamten sagten, der Käfer sei ihnen in der Nacht aufgefallen, den Fahrer hatten sie aber nicht gesehen. Sagt mal, habt ihr die Verbrecher mit einem Peilsender verfolgt? Wir haben ein merkwürdiges Kästchen in dem Käfer gefunden, das ein selbst gebastelter Empfänger zu sein scheint.«
    »Ja, Peter hatte eine Wanze am Streifenwagen angebracht.«
    »Interessant. Ich werde die Wanze suchen lassen und sie euch zurückgeben.«
    »Und was ist mit Bob?«
    »Noch keine Spur. Aber wir suchen weiter. Euer Handy haben wir zwar geortet, aber –«
    »Wirklich?«, rief Justus. »Wo denn?«
    »Es lag in einem Gebüsch am Straßenrand. Entweder hat Bob es verloren oder die Entführer haben es weggeworfen. Tut mir leid, Justus.«
    »Und Mr Sapchevsky?«
    »Ja, den haben wir auch gefunden. Die Entführer haben ihn unterwegs einfach abgesetzt. Wir haben ihn befragt und er konnte uns eine recht gute Beschreibung von Taylor geben, aber das war auch alles. Sie haben ihn nach einem Zettel gefragt …«
    »Und?«
    »Er hat ihnen alles gesagt, was er wusste. Dann haben sie ihn rausgesetzt. Er nahm sich ein Taxi nach Hause, aber was er dort vorfand, weißt du ja. Er erlitt einen Schock und ist jetzt bei Freunden untergekommen.«
    »Ich hoffe, wir sehen ihn noch einmal wieder«, sagte Justus. »Sein Notbunker hat uns das Leben gerettet.«
    »Ja«, sagte Havilland, »da habt ihr enormes Glück gehabt. Wir haben übrigens herausgefunden, woher die Dämonenmaske stammt, die ihr uns gegeben habt. Es gibt in Glenview eine Firma namens Orient Import . Leider konnte der Eigentümer uns nicht helfen. Er verkauft viele solcher Masken und konnte sich nicht an den Kunden erinnern. Und den Namen Rashura hat er noch nie gehört. Er kennt nur das Wort Asura , das allgemein Dämon bedeutet. Die Maske stellt Kali dar, das ist eine –«
    »– mächtige Rache- und Todesgöttin im Hinduismus.«
    Es gab eine Pause, dann räusperte sich Havilland. »Ahem. Ja. Was ist eigentlich mit dem Foto, das du mir schicken wolltest?«
    »Ja, ich habe Vorder- und Rückseite eingescannt. Augenblick.« Justus öffnete sein E-Mail-Programm, und nach einigen Sekunden sagte Havilland: »Gut, ich habe es. Bleib bitte dran. Sergeant, rufen Sie Madhu herein.« Es gab eine Pause. »Ah, Madhu, kommen Sie herein. Sehen Sie sich mal diese Schriftzeichen an. Können Sie das übersetzen? Was ist das überhaupt für eine Sprache?«
    »Es ist Malayalam, Inspektor«, kam die Stimme von Sergeant Madhu aus dem Verstärker. »Eine Sprache, die in Südindien gesprochen wird.«
    »Und was bedeuten die Schriftzeichen?«
    Wieder eine Pause. »Sie bedeuten etwa so viel wie: Rashura vergibt nicht. «
    »Interessant«, sagte Havilland. »Danke, Sie können gehen. Justus? Habt ihr das gehört?«
    »Ja, wir haben es gehört.«
    »Und? Was denkt ihr?«
    »Ich frage mich, woran eigentlich Mr Shreber gestorben ist.«
    Peter

Weitere Kostenlose Bücher