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Geisterhafte Visionen

Geisterhafte Visionen

Titel: Geisterhafte Visionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark A. Garland , Charles G. McGraw
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relevanten Daten zu übertragen.
    Mr. Stephens…« Er wandte sich an den jungen Fähnrich, der Kim an der Funktionsstation vertrat. »Öffnen Sie einen Kom-Kanal.«
    Jonal erklärte dem Dritten Direktor das Vorhaben. Gantel schwieg zunächst und bezeichnete die Idee erst nach einer ganzen Weile als lobenswertes Konzept. Er fügte einige Bemerkungen hinzu, die sich auf den menschlichen
    Einfallsreichtum bezogen und in ähnlichen rhetorischen Bahnen verliefen wie Jonals erste Reaktion. Chakotay war inzwischen einigermaßen mit Gantels Stimme vertraut und glaubte, einen Hauch von Ungläubigkeit zu hören. Doch dieser Unterton verschwand fast sofort wieder.
    Nach dem Datentransfer setzten Jonal und Gantel ihr Gespräch für kurze Zeit fort, und Chakotay hörte mit wachsender Skepsis zu. Sie schienen einen Code zu benutzen, der aus ebenso zahlreichen wie seltsamen Metaphern und Vergleichen bestand.
    Immer wieder war von fortgesetzter Kooperation und
    Kommunikation die Rede. Darüber hinaus wurde mehrmals der Plan gebilligt, die Umlaufbahnen der Monde zu verändern.
    Doch es erklang auch ein gewisser Pessimismus.
    »Es tut mir leid«, sagte Gantel schließlich. »Dabei handelt es sich um etwas, das sie einfach akzeptieren müssen.«
    »Wie Sie meinen«, erwiderte Jonal und wandte sich wieder an Chakotay. Er wirkte nicht in dem Sinne niedergeschlagen, aber er schien auch nicht sehr glücklich zu sein. »Commander… Ich bedauere, Ihnen mitteilen zu müssen, daß die Televek außerstande sind, Ihnen bei Ihren Bemühungen zu helfen – bei Bemühungen, die sie rein prinzipiell befürworten.«
    Chakotay glaubte, seinen Ohren nicht trauen zu können. »Wo liegt das Problem?«
    »Eigentlich sind es zwei. Die Televek sind natürlich mit Methoden vertraut, die dazu dienen, Warpfelder zu
    manipulieren. Aber dem Kreuzer im Orbit fehlen die
    notwendigen Kontrollvorrichtungen.«
    »Wie wäre es mit Modifikationen?« warf Paris ein. »Unsere Techniker könnten den Televek dabei assistieren.«
    »Die vorhandenen technischen Strukturen lassen sich nicht schnell genug anpassen«, entgegnete Jonal. »Und außerdem möchte Gantel keine Techniker aus Ihrem Schiff an Bord seines Kreuzers. Zumindest noch nicht. Das verstehen Sie sicher.«
    »Sie erwähnten zwei Gründe«, erinnerte Chakotay den Mittler.
    »Ja. Wissen Sie, Commander, die Televek sind davon
    überzeugt, daß die Verringerung des energetischen Niveaus der Energiequelle in einem direkten Zusammenhang mit den seismischen Vorgängen steht. Dafür gibt es klare
    Anhaltspunkte: Daten, die bei früheren Beobachtungen des Planeten gesammelt wurden und mehrere Jahrzehnte weit zurückreichen. Woraus folgt: Wenn die seismische Aktivität irgendwie verringert wird, so könnte das Verteidigungssystem für immer verlorengehen.«
    »Aber wenn wir die Erdbeben beenden, so sorgen wir dafür, daß sowohl den Einheimischen als auch unseren Gefährten auf dem Planeten keine Gefahr mehr droht!« entfuhr es Paris. Er stand halb auf und bedachte die drei Mittler mit einem überraschten, fast empörten Blick.
    »Ja und nein«, sagte Mila. Sie beugte sich ein wenig vor und sah dem Navigator tief in die Augen. »Wenn das
    Verteidigungssystem sein ursprüngliches Potential
    zurückbekommt, so könnten Sie nicht auf dem Planeten landen, um den Bewohnern oder der Shuttlecrew zu helfen. Es würde gleichzeitig bedeuten, daß weder ihre Gefährten noch eventuelle Überlebende der Televek imstande wären, ins All
    zurückzukehren – ob ihre Schiffe startklar sind oder nicht. Sie alle säßen für den Rest ihrer Tage auf Drenar Vier fest.«
    »Wenn es so weitergeht wie bisher, sind sie vielleicht tot, bevor wir zu ihnen gelangen«, gab Paris zu bedenken.
    »Oder auch nicht«, sagte Tassay.
    »Wenn die Situation wirklich so beschaffen ist, wie Sie behaupten…«, brummte Chakotay. »In dem Fall müßten wir eben einen Weg finden, das Verteidigungssystem zu
    überlisten.«
    »Das ist leicht gesagt«, entgegnete Jonal. »Doch in der Praxis sind damit erhebliche Schwierigkeiten verbunden. Die Televek haben es versucht, und sie sind nicht die ersten. Aber hören Sie sich auch den Rest an. Wenn die Schiffe der Rettungsflotte eintreffen, haben wir vielleicht die Möglichkeit, gemeinsam eine Lösung für das Problem zu finden. Einige der Schiffe könnten Ihnen bei dem Versuch helfen, die Monde auf andere Umlaufbahnen zu bringen. Vorausgesetzt natürlich, dem Planeten bleibt noch so viel Zeit.«
    Chakotay dachte

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