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Geisterhafte Visionen

Geisterhafte Visionen

Titel: Geisterhafte Visionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark A. Garland , Charles G. McGraw
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eine
    Braue.
    Chakotay nickte ernst.
    »Willkommen an Bord, Captain«, sagte Paris und freute sich ganz offensichtlich über die Rückkehr der Kommandantin.
    »Danke, Mr. Paris. Wir bleiben bei Alarmstufe Rot. Wie ist der Status unserer Waffen?«
    »Die Photonentorpedos sind einsatzbereit«, erwiderte Paris.
    »Im Gegensatz zu den Phasern.«
    »Captain…« Stephens wandte sich halb von der
    Funktionsstation ab. »Es treffen schon wieder Kom-Signale der Televek ein. Sie verlangen…«
    »Na schön.« Janeway blickte zum Hauptschirm, beobachtete den großen Televek-Kreuzer und stützte die Hände an den Hüften ab. »Öffnen Sie einen Kanal, Mr. Stephens. Es kann losgehen.«
    »Gantel«, sagte Triness ein wenig nervös, »der Assistent der Ersten Direktorin Shaale fordert einen Bericht von uns an.«
    Niemand von ihnen hatte direkt unter dem Kommando von Shaale gearbeitet, nicht einmal Gantel, der ihr nur einmal begegnet war. Deshalb erfüllte der bevorstehende Kontakt sie alle mit Unruhe.

»Antworte der Ersten Direktorin, es sei uns eine Ehre«, sagte Gantel. »Wir übermitteln ihr bald einen Bericht.«
    »Wann? Bestimmt verzichtet der Assistent nicht darauf, eine solche Frage zu stellen.«
    Gantel bedachte Triness mit einem durchdringenden Blick. Er brauchte eine Antwort, aber so sehr er auch suchte: Nirgends fand er eine. »Bald.«
    »In Ordnung«, entgegnete Triness kummervoll.
    Das Timing der Ersten Direktorin kam für Gantel einer regelrechten Katastrophe gleich. Plötzlich ging alles schief, und es gab nichts, um die vielen negativen Aspekte auszugleichen.
    Er spürte, wie Panik in ihm emporquoll, wie ihm Verzweiflung den Hals zuschnürte und…
    Nein! dachte er und bekam sich wieder in die Gewalt.
    Von einem Augenblick zum anderen verwandelte er die Panik in heißen Zorn – diese Fähigkeit hatte sich im Lauf der Jahre bei ähnlichen Gelegenheiten als recht nützlich erwiesen. Wenn man alle anderen anschrie, und zwar laut genug, so gelang es einem manchmal, selbst die schlimmste Krise zu überwinden. Dann konnte man genug Schuld abwälzen, um sich selbst aus dem Zentrum der Verantwortung zu rücken. Im schlechtesten Fall blieb einem wenigstens die eine oder andere Genugtuung.
    Gantel holte tief Luft und gab sich dem Zorn hin.
    »Was ist los mit Daket?« donnerte er.
    »Wir haben gerade eine Kom-Verbindung mit ihm hergestellt, Direktor«, erwiderte Triness mit offensichtlicher Erleichterung darüber, eine solche Antwort geben zu können.
    »Auf den Schirm!«
    »Direktor…« Dakets Gesicht erschien im Projektionsfeld, zeigte routinierte und unter den gegenwärtigen Umständen nicht sehr überzeugende Zuversicht. »Meine Gruppe überraschte die Fremden, als sie zu ihrem Shuttle zurückkehrten.
    Erbarmungslos verfolgten wir sie durch den Wald und
    verwundeten mehrere von ihnen. Wir gaben selbst dann nicht auf, als es wieder zu einem gefährlichen Beben kam…«
    »Ja, und was wurde aus den Föderationsleuten?« warf Gantel ein. Die Details interessierten ihn derzeit nicht.
    Daket wirkte plötzlich sehr blaß. »Sie… sie verschwanden.«
    Gantel schüttelte den Kopf. »Ich weiß, was Sie meinen. Ich habe den Vorgang selbst beobachtet. Jonal und die anderen…«
    »Sind sie alle tot?« fragte Daket.
    »Vielleicht. Ich weiß es nicht genau. Wie ist Ihr Status?«
    »Oh, natürlich, mein Status. Nun, wir haben keine Mühen gescheut…«
    »Daket… Shaale trifft bald ein. Sagen Sie mir klipp und klar, wie’s bei Ihnen aussieht. Sie haben nichts in der Hand, oder?«
    Daket zögerte kurz. »Das stimmt leider«, bestätigte er dann.
    »Nun gut. Treffen Sie Vorbereitungen dafür, den Planeten zu verlassen. Aber warten Sie auf meinen Befehl, bevor Sie starten.
    Wir werden der Ersten Direktorin ein angemessenes Geschenk übergeben, sobald sie hier ist. Ein Geschenk, das die…
    Rückschläge bei dieser Mission in einem nicht ganz so ungünstigen Licht erscheinen läßt. Wenn es keine Möglichkeit gibt, sofort das erste Ziel zu erreichen, so müssen wir uns auf das zweite konzentrieren: auf das Raumschiff der Fremden.«
    Daket nickte, und Gantel drückte eine Taste auf seiner kleinen Schalttafel, unterbrach damit die Verbindung. Er hoffte inständig, daß sich Daket wirklich als Hilfe erwies, wenn er ihn brauchte. Der Kommandant des Schiffes auf dem Planeten gehörte zu den Leuten, die es immer vermieden, ein Risiko einzugehen. Nun, unter den gegenwärtigen Umständen konnte Gantel ihm deshalb keine Vorwürfe

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