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Geisterhafte Visionen

Geisterhafte Visionen

Titel: Geisterhafte Visionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark A. Garland , Charles G. McGraw
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orten Waffenaktivität«, sagte Tatel.
    »Ja, ich sehe es.« Daket stand auf, und sein Blick klebte an der grafischen Darstellung fest. Seiner Ansicht nach gab es jetzt zwei Alternativen. Entweder wurde das Schiff des wieder einmal kühnen und irrationalen Gantel von der Voyager vernichtet, wodurch Daket das Kommando über die Mission bekam. Oder Dakets Ankunft im Orbit wurde zu einem Faktor, der für Gantel über Sieg oder Niederlage entschied. Was auch immer geschah: Wenn Shaale anschließend die Situation einer genauen Analyse und Bewertung unterzog, so durfte Daket mit der Beförderung zum Direktor rechnen – ohne daß er
    irgendwelche Risiken eingegangen war oder sich übermäßig bemüht hatte. Eine derartige Beförderung hielt er schon längst für überfällig. Er mußte nur vorsichtig sein, sehr vorsichtig.
    Allerdings bedeutete es auch, daß er nicht länger mit der Rückkehr ins All warten durfte. Es kam jetzt darauf an, sofort zu handeln.
    »Leiten Sie die Notstartsequenz ein. Wir müssen einige Leute zurücklassen.«
    Tatel sah auf, und es fiel Daket schwer, ihren
    Gesichtsausdruck zu deuten. Der Streß setzt ihr zu, dachte er. So wie auch allen anderen.
    »Worauf warten Sie?«
    »Auf nichts«, sagte Tatel und führte die Befehle des Kommandanten aus.
    »Das energetische Niveau in den Waffensystemen der Televek steigt«, meldete Tuvok von der taktischen Station.
    »Zielerfassung aktiv. Sie eröffnen das Feuer.«
    Ein einzelner, greller Strahl kündigte den Angriff an, und unmittelbar darauf kam es zu einer seltsamen Salve. Blauweiße Entladungen lösten sich wie Funken vom Rumpf des Kreuzers, erreichten fast sofort die Voyager und zerplatzten an ihren Schilden. »Bericht«, sagte Janeway.
    »Die Televek setzen eine photonische Impulswaffe ein«, antwortete Tuvok. »Die einzelnen Entladungen sind nicht besonders stark, aber sie erzielen ein erstaunliche
    Gesamtwirkung.«
    »Die Schilde sind stabil, doch ihre Kapazität nimmt ab«, ließ sich B’Elanna Torres von der technischen Station her vernehmen. »Die Verringerung beträgt inzwischen vierzehn Prozent.«
    »Wie lange dauert es, bis die Schilde ausfallen?«
    »Wenn die Televek ihren Angriff mit der bisherigen Intensität fortsetzen, kollabieren unsere Deflektoren in vier Minuten und siebenundzwanzig Sekunden«, erwiderte B’Elanna.
    »Aber erste Strukturlücken entstehen schon vorher«, fügte Paris leise hinzu.
    Janeway nickte. Die Photonenimpulse rasten auch weiterhin heran, hämmerten an die Schilde, schüttelten das Schiff und ließen es wie eine Glocke dröhnen. Viereinhalb Minuten , dachte sie. Solange halten die Deflektoren. Aber vielleicht dreht vorher die Crew durch.
    Gantel ließ ihr keine Wahl. »Photonentorpedos vorbereiten.«
    »Bugtorpedos bereit und aufs Ziel ausgerichtet«, sagte Tuvok.
    »Wir müssen sie so einsetzen, daß sie eine möglichst große Wirkung entfalten«, mahnte Janeway. »Ein anderes
    Waffensystem steht uns derzeit nicht zur Verfügung, und leider können wir uns keine neuen Torpedos beschaffen. Wir dürfen nicht einen einzigen von ihnen vergeuden.«
    »Ich habe nicht die Absicht, sie das Ziel verfehlen zu lassen«, erwiderte Tuvok. Es klang ein wenig verwirrt.
    »Entfernung zweihunderttausend Kilometer«, meldete Paris.
    »Zielerfassung positiv.«
    »Kapazität der Schilde um siebenunddreißig Prozent
    gesunken«, berichtete der Vulkanier pflichtbewußt.
    Janeway hielt unwillkürlich den Atem an und nickte »Feuer.«
    »Torpedo wird abgefeuert.« Tuvok berührte mehrere
    Schaltflächen, und ein dumpfes Donnern erklang, als das Ergkatapult den Photonentorpedo ins All schleuderte. Janeway beobachtete, wie das Televek-Schiff getroffen wurde – weißes Licht schimmerte am Bug.
    »Die vorderen Schilde des Kreuzers sind kollabiert.« Tuvoks Stimme klang nun fast monoton. »Die Televek versuchen, sie zu restabilisieren.«
    »Öffnen Sie einen Kom-Kanal«, sagte Janeway. »Fordern Sie die Televek auf, alle offensiven Maßnahmen einzustellen.
    Andernfalls sind wir gezwungen, ihr Schiff zu vernichten.«
    Sie wandte sich an Chakotay. »Angesichts der inaktiven Deflektoren glaubten sie offenbar, leichtes Spiel mit uns zu haben.«
    »Aber die Reaktivierung unserer Schilde kann ihnen wohl kaum entgangen sein.«
    »Vermutlich dachten sie, daß eine Salve genügt, um unsere Deflektoren wieder ausfallen zu lassen. Mal sehen, was sie jetzt unternehmen.«
    »Ich schätze, sie geben nicht so ohne weiteres auf«, erwiderte der

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