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Geisterhauch (German Edition)

Geisterhauch (German Edition)

Titel: Geisterhauch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Darynda Jones
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kümmere ich mich darum. Wir können ihn nicht da stehen lassen. Sonst wird er geklaut.«
    Ihre Augen leuchteten auf. »Meinst du? Dann sollte ich vielleicht zurückgehen und den Schlüssel stecken lassen. Du weißt schon, damit man ihn besser klauen kann.«
    »Äh, tja, keine schlechte Idee.«
    Ein neues Ziel vor Augen machte sie sich auf den Weg zu ihrem Auto. Ich war nur ein wenig besorgt. Wenigstens lief sie in die richtige Richtung.
    »Ich war noch keine Nacht so eingespannt wie diese«, sagte ich kaum aus der Puste, »abgesehen von der, in der ich mit dem Schachclub nackt baden war.« Ich blickte versonnen auf, stolperte, taumelte, fing mich wieder, dann sah ich mich um, ob mich jemand geschubst hatte. »Nein, ich nehme das zurück. Am meisten eingespannt war ich in der Nacht, in der ich meinem Dad bei der Ermittlung wegen der Gasexplosion half, bei der zweiunddreißig Leute umgekommen waren. Als der Fall gelöst war, wollten alle hinüber, und zwar gleichzeitig. Ich habe die ganze Nacht gebraucht, um mir über meine Gefühle klar zu werden.«
    Cookie ging langsamer, sah mich aber noch immer nicht an. Ich konnte es ihr kaum übel nehmen. Es war nicht fair, ihr das mit dem toten Jungen so nebenbei und nach so langer Zeit erst zu erzählen.
    »Wäre der Collegestudent, der mutwillig die Gasleitungen zerstörte, nicht zufällig von einem Mann gesehen worden, hätten wir den Fall vielleicht nie gelöst. Aber ich war damals erst sieben und hatte von all dem noch nicht viel kapiert.« Hoffentlich ließ Cookie sich mit dem Gerede ablenken. »He, wenigstens ist dein Auto noch da.« Ich zeigte darauf.
    Sie ging zu ihrem Taurus, dann drehte sie sich zu mir um. »Tut mir leid, Charley.«
    Ich stutzte und sah sie misstrauisch an. »Soll das ein Charly-Tuna-Witz werden? Von denen hatte ich schon genug, als ich zwölf war.«
    »Ich rege mich über eine Leiche im Kofferraum auf…«
    »Einen Toten.«
    »… dabei tust du nur dein Bestes. Du hast mir die Geschichte nie erzählt.«
    »Welche Geschichte?«, fragte ich noch immer misstrauisch. »Die mit der Gasexplosion? Das war doch gar nichts.«
    »Nichts? Du bist wie ein Superheld nur ohne Umhang.«
    »Wie nett. Wo ist der Haken?«
    Sie gluckste. »Es gibt keinen. Sag mir nur, dass in meinem Kofferraum keine Leiche liegt.«
    Zögernd nahm ich den Schlüssel und hob den Deckel an. »In deinem Kofferraum liegt keine Leiche.«
    »Charley, du kannst ruhig ehrlich sein. Es ist okay.«
    Ich machte große Augen. Er war weg. »Nein, wirklich.« Ich suchte den Tankstellenplatz ab. Als ich einen Schritt zurücktrat, fühlte ich etwas Kaltes. Rings um mich war die Temperatur stark gefallen und machte mir eine Gänsehaut. Es war, als wäre ich in einen Gefrierschrank geraten. Ich sagte jedoch kein Wort, um Cookie nicht zu ängstigen. Mal wieder.
    »Nee, da ist keiner drin«, versicherte ich achselzuckend.
    Sie kniff wissend die Lippen zusammen. Ich trat zur Seite und drehte den Kopf, als musterte ich die Umgebung. Aus den Augenwinkeln sah ich den Kofferraumtyp neben mir stehen. Er starrte auf mich herab, jedoch ohne mich wahrzunehmen, sein Gesicht war völlig emotionslos. Ich widerstand dem Drang, vor seiner Nase mit den Fingern zu schnippen. Vermutlich hätte ihn das bloß verärgert.
    »Steht er neben dir?«, fragte Cookie.
    Sie hatte meine coole Fassade durchschaut. Offenbar hatte ich zu neugierig geguckt. Schuldbewusst seufzend gab ich auf und nickte.
    »Beeil dich!« Sie nahm mir die Schlüssel ab und rannte zur Fahrertür. »Charley, schnell, bevor er wieder reinklettert.«
    »Oh.« Ich raste zur Beifahrertür und glitt auf den Sitz. Cookie glaubte noch immer, es sei möglich, vor den Toten wegzurennen. Sie ließ den Motor an und preschte von dem Parkplatz, als wären sämtliche Dämonen der Hölle hinter ihr her.
    »Sind wir ihn los?«, fragte sie.
    Ich war hin- und hergerissen. Einerseits sollte sie Bescheid wissen, wie es in der anderen Welt zuging. Andererseits hatte ich den brennenden Wunsch, lebendig zu Hause anzukommen und wenig bis gar keine Wagenteile aus meinem Kopf oder Körper ragen zu sehen.
    »Klar.« Ich riss mich wirklich zusammen, um nicht hinzustarren. Die Situation erinnerte mich an die Collegezeit; ich war damals mal auf dem Weg zum Unterricht um eine Ecke gebogen und hatte mich unversehens einem Exhibitionisten gegenüber gesehen. Es fiel mir wirklich schwer, nicht hinzustarren, damals wie heute, da der Kofferraumtyp jetzt auf Cookies Schoß saß.
    »Huh.« Sie

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