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Geisterjagd

Geisterjagd

Titel: Geisterjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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Alleinsein mehr von dem Moment an, da wir den Fuß auf Cazarit setzen. Macht dir das etwas aus?”
    „Ich glaube nicht. Nie darüber nachgedacht. Ich werde Mam besuchen müssen, um das zu arrangieren. Wie kommt es, daß du nie vereidigt worden bist…? Ach - vergiß es, und mach dir nichts daraus, ich bin nur gelegentlich schwer von Begriff. Ich verstehe schon… du müßtest, fest verpflichtet werden, und das würde bedeuten - Hagan und Betts bekämen dreifache Anfälle.” Tamris stand auf. „Besser, ich mache mich an die Arbeit.” Sie entfernte sich ein paar Schritte und drehte sich dann um. Du hast nicht gesagt, ob du mich überhaupt dabeihaben willst.”
    Aleytys lächelte sie an. „Komm zurück, nachdem du Haupt besucht hast, und verbringe die nächsten paar Tage hier. Wir haben eine Menge zu planen.”
    Aleytys
    Ihr Haus. Das Haus auf Wolff. Der Ort, den sie als Zuhause anzusehen begann, obgleich sie sich bisher ihrer Bindung daran nicht voll bewußt gewesen war. Immer wieder gingen Aleytys und Tamris die dürftigen Berichte durch, diskutierten über die Cazarit-Weltkarten, verbrachten die herrlichen Sommertage im Garten und die frischen Sommerabende vor einem lebhaft prasselnden Feuer in der Bibliothek. Drei Tage. Swardheld pendelte zwischen dem Haus und den Hafenanlagen, wo an seinem Schiff gearbeitet wurde. Manchmal gesellte er sich zu ihnen.
    Nachts träumte Aleytys, schlug um sich und erwachte schweißgebadet, weil sie längst vergangene und schmerzliche Ereignisse von neuem erlebte, zeitlich durcheinandergewirbelt und bruchstückhaft, Ereignisse, die darin übereinstimmten, daß sie sich um zwei Gespenster aus ihrer Vergangenheit konzentrierten.
    Sie träumte:
    Sie lag in einer Zelle, deren Stirnwand fehlte, und starrte auf den sichtbaren, jedoch hinter einem Energieschirm unerreichbaren Korridor hinaus. Sie wandte ihm den Rücken zu.
    „Lee.”
    Sie wirbelte herum. Stavver stand vor ihrer Zelle. „Miks”, hauchte sie, stieß die Hände gegen den nachgebenden Boden und richtete sich langsam auf. „Wo bin ich? Was ist geschehen? Wie bin ich hierhergekommen?”
    „Psst, Lee. Hör zu.”
    Sie wischte zerstreut die Haarsträhnen zurück, die ihr über das Gesicht fielen. „Hol mich hier heraus!”
    Er rieb sich über die Augen. Sie sah die Adern an seiner Schläfe pulsieren, ebenso jene, die seinen schmalen Handrücken mit einem blauen Netzwerk überzogen. „Sei still und hör zu.”
    Hinter ihren Augen begannen Schmerzen zu pochen. „Wie wär’s mit ein paar Antworten?”
    Der Dieb blickte nervös über die Schulter. „Lee, ich habe die paar Minuten hier, bei dir, gekauft, nicht genug, um sie derart verschwenden zu können. Du bist in den Sklavenpferchen von Isetkwasset.
    Maissa hat mich hereingelegt. Ich war unterwegs, um ein paar …
    Freunde aufzutreiben, und währenddessen hat sie dich unter Drogen gesetzt, dich hierhergeschleppt und verkauft; sie hat behauptet, du würdest ihr das Geld für die Passage schulden. Als ich zum Hafen zurückkam, war das Schiff verschwunden.”
    „Sharl? Mein Sohn?”
    Er rieb sich die Stirn, machte eine hilflose Geste. „Sie hat ihn mitgenommen. Tut mir leid, Lee. Es geht ihm bestimmt gut.”
    „Nein, Maissa ist… ay, Madar, hol mich hier raus!”
    „Unmöglich. Nicht aus den Sklavenpferchen.” Auf seiner Stirn erschienen einige Schweißperlen, obgleich er zu lächeln versuchte.
    „Glaubst du nicht, ich hätte dich längst herausgeholt, wenn ich das könnte?”
    „So? Oder wärst du ganz froh, mich vom Hals zu haben?”
    Er legte die Hände flach gegen den Energieschirm. „Ich habe keine Wahl.” Sein Mund zuckte, die helle Spitze seiner Zunge huschte über die Lippen. „Du hast mich fest am Haken.” Er blickte über die Schulter und drehte sich wieder um. „Meine Zeit ist beinahe abgelaufen. Ich kann dich nicht gewaltsam befreien, Lee. Und ich habe nicht das Gold, um dich freizukaufen, das weißt du. Ich kann erst etwas unternehmen, wenn du verkauft worden bist. Kein Besitzer wird die Art von Sicherheitsvorkehrungen aufbieten, die sie hier haben. Ich komme und hole dich, ich schwöre es.”
    „Nein.”
    Sie starrte ihn an, einen großen, hageren Mann mit mondhellem Haar, das ihm über hellblaue Augen fiel, Liebhaber und Retter, wenn auch in beidem widerwillig. „Verfolge Maissa”, bat sie. „Bei allem, was wir gemeinsam erlebt haben, hole meinen Sohn, bring ihn weg von dieser verrückten Frau.”
    Er ruckte weg, machte zwei Schritte den

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