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Geisterjagd

Geisterjagd

Titel: Geisterjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Whates
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auffiel und ihr einen zusätzlichen exotischen Touch unter all den exotischen Klassefrauen verlieh. Keines der Mädchen hier war hässlich, aber diese Frau hatte das gewisse Etwas mit ihrer Wespentaille, der Art, wie sie ihre Hüften schwenkte und einem entzückenden Mund, dessen volle Lippen darum baten, geküsst zu werden. Auch zwei junge Burschen bedienten, und die waren genauso attraktiv wie die Mädchen – eine Augenweide für die Gäste, deren Geschmack in diese Richtung ging. Kyle hatte sich nie was aus Männern gemacht.
    Wieder betrachtete er seine Favoritin, fragte sich, wie alt sie wohl sein mochte, und beschloss, sie nach ihrem Namen zu fragen, wenn er die nächste Runde spendierte. Vielleicht würde er sich sogar erkundigen, wann sie mit ihrer Arbeit fertig war und ob sie ihm vielleicht noch vor Dienstschluss zur Verfügung stünde – Frysworld stand in diesem Ruf –, obwohl er sich das vielleicht für einen späteren Zeitpunkt an diesem Abend aufsparen wollte.
    Großer Gott, was für eine Wohltat, aus dem Schiff raus zu sein.
    »Na, hast du Lust, heute Nacht mit ihr zu kuscheln?«, fragte Drevers neben ihm, der offenbar bemerkt hatte, worauf sich Kyles Aufmerksamkeit konzentrierte. »Hübscher Arsch, was?«
    Kyle lächelte und stellte sich den schlanken Körper des Mädchens vor, wie es nackt in seinen Armen lag. »Ehrlich gesagt, ist Kuscheln nicht unbedingt das, was ich im Sinn habe.«
    Drevers lachte, ein bisschen betrunken – das war nicht die erste Bar, in die sie nach ihrer Landung eingekehrt waren, dafür bot sie den eindeutig besten Augenschmaus. »Tja, du weißt ja, was man über Frysworld sagt. Du kannst jedes Mädchen haben … wenn der Preis stimmt.«
    Kyle lachte mit. »Darauf trinke ich!«
    Als er das Glas von der Theke hob, um seinen Worten Taten folgen zu lassen, stieß er mit dem Ellbogen gegen etwas, oder genauer gesagt, gegen jemanden, neben ihm; ein Zechgenosse, der, das hätte er schwören können, vor einer Minute noch nicht dagewesen war.
    Es kam ihm nicht so vor, als sei der Stoß heftig gewesen, aber Kyle räumte ein, dass er sich zu diesem Zeitpunkt vermutlich nicht mehr hundertprozentig auf sein Urteil verlassen konnte. Der Aufprall musste wohl doch härter gewesen sein, als ihm bewusst war, denn er genügte, um dem anderen das Glas aus der Hand zu schlagen; es landete mit der Seite auf der Theke, wo sich der bernsteinfarbene Inhalt in einer anwachsenden Lache auf der gefrosteten Plastiglas-Oberfläche ausbreitete. Einen unwirklichen Augenblick lang interessierte sich Kyle mehr für den Umstand, dass das Glas nicht zersplittert war, als für irgendwelche möglichen Konsequenzen.
    Dann drang ein wütend gebrülltes »Hey!« in sein Bewusstsein vor; desgleichen die Tatsache, dass der angerempelte Zecher sich umgedreht hatte und ihn anstierte; und der Typ war ein verdammt großer Sohn einer Dingsbums. Eine Sekunde lang konnte Kyle nur Mund und Augen aufsperren, aber dann regte sich sein Selbsterhaltungstrieb.
    »’schuldigung«, stammelte er.
    »Das war mein Drink!«
    »Ich weiß. Es war keine Absicht.«
    »Sie haben gehört, was er gesagt hat. Es war keine böse Absicht«, legte Drevers nach und beugte sich nach vorn.
    Kyle wünschte sich, er würde sich da raushalten; wie er Drevers kannte, würde der vermutlich alles nur noch schlimmer machen. Der angerempelte Mann schien mit jeder Sekunde noch größer, noch einschüchternder und noch bedrohlicher zu werden. In aller Fairness schätzte Kyle, dass er und Drevers ihn gemeinsam wahrscheinlich hätten bändigen können, aber auch nur, wenn ihm jemand vorher die Füße zusammengebunden und die Hände hinter dem Rücken mit Handschellen gefesselt hätte. Doch wenn er es sich recht überlegte, hätten sie sich beide selbst dann noch mächtig anstrengen müssen.
    »Hören Sie, ich bestelle Ihnen einen neuen Drink«, erbot er sich schnell. »Egal, was es war – einen Doppelten.«
    Er gab dem Barmann ein Zeichen, der herbeigeeilt war, um das verschüttete Getränk aufzuwischen, und wartete angespannt darauf, wie sich die Situation entwickelte. Der junge Bursche in dem weißen Hemd sputete sich, dem Wunsch nachzukommen. Der beleidigte Fremde zog eine finstere Miene und fasste erst Kyle, dann den emsigen Barmann argwöhnisch ins Auge, als verdächtige er sie irgendeiner Betrügerei oder der Komplizenschaft. Doch als dann ein neues Glas, angefüllt mit diesem bernsteinfarbenen Getränk, vor ihm auf dem sauber abgewischten Tresen

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