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Geisterjagd

Geisterjagd

Titel: Geisterjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Whates
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wieder angerufen, was vermutlich bedeutete, dass die beiden Ziele sich immer noch am selben Ort befanden. Und richtig, draußen vor der Bar wartete der Junge schon auf ihn.
    »Hey, hast du mein Geld dabei?«, fragte der Junge dreist, anstelle einer Begrüßung.
    Levton starrte ihn nur an.
    »Sie sind da drin, an der Theke.«
    Der EyeGee rauschte an ihm vorbei und betrat einen stickigen, trübe beleuchteten Raum. Die Bar war gut besucht; dem ersten Anschein nach verkehrte hier ein gemischtes Publikum aus Raumfahrern und einheimischen Arbeitern, aber nur wenige Touristen, wenn überhaupt. Auffallend hübsche einheimische Mädchen bewegten sich mit Tabletts voller Getränke zwischen den Tischen hin und her, breit lächelnd und nur mit Tangas bekleidet. Am hinteren Ende des Raums befand sich ein langer Tresen, dahinter standen Regale, angefüllt mit einer beeindruckenden Anzahl unterschiedlich geformter Flaschen, einer Jahrhundert alten Tradition folgend.
    Mehrere der hohen Barhocker vor dem Tresen waren besetzt. Sein Blick fiel sofort auf zwei ganz bestimmte Raumfahrer.
    Keine Frage, Emilio hatte sein Geld verdient. Das waren eindeutig Kyle und Drevers, die Ersten, die zur The Noise Within übergelaufen waren. Zufrieden schlüpfte Leyton wieder hinaus ins Freie, wo Emilio ihn voller Ungeduld erwartete.
    »Und?«
    »Du hast deine Sache gut gemacht, Junge. Hier sind deine Standards, wie vereinbart. Und jetzt mach dich rar. Gleich wird es hier sehr ungemütlich werden.«
    Emilio schnappte sich den Kredit-Chip, den Leyton ihm hinhielt, und beäugte ihn misstrauisch. »Was ist das? Ich hatte Scheine erwartet, Du weißt schon, richtiges Geld.«
    Der EyeGee hatte nicht vor, Zeit mit diesem Unsinn zu verplempern, und machte keinen Hehl aus seiner Gereiztheit. »Du erwartest doch nicht allen Ernstes von mir, dass ich ständig tausend Standards mit mir herumschleppe, egal, wohin ich gehe, nur für den unwahrscheinlichen Fall, dass du mich anrufst, oder? Damit kannst du zu jedem Kreditautomaten auf dem Planeten gehen, und du kriegst das versprochene Geld. Und jetzt verzieh dich!« Er beugte sich zu dem Jungen vor, der den Chip in eine Tasche steckte, ein paar Schritte zurückwich, dann kehrtmachte und davonrannte.
    Als der Junge weg war, zückte Leyton sein Taschen-Komm und sprach hinein: »Joe, hier sieht alles ganz gut aus. Das Spiel kann beginnen.«
    Das Leben an Bord der The Noise Within hatte sich drastisch verbessert, sinnierte Kyle; zweifelsohne gefördert durch die Tatsache, dass sie sich just in diesem Augenblick gar nicht an Bord des Schiffes befanden.
    Falls es noch eines weiteren Beweises bedurft hätte, dass man ihre Gespräche belauschte und ihnen sogar Aufmerksamkeit schenkte, dann hatten sie ihn nunmehr bekommen. Nachdem er und Drevers sich ostentativ darüber ausgelassen hatten, wie wichtig ein gelegentlicher »Landurlaub« war, hatte man ihnen einen gewährt; und was für einen!
    Sie wurden nicht auf einer x-beliebigen Welt abgesetzt, sondern auf Frysworld – ein Ort, den Kyle eines Tages immer aufsuchen wollte, doch er hatte nie genug Standards angespart, damit sich der Trip gelohnt hätte. Die AI, die das Schiff lenkte, lernte offenbar auch im Hinblick darauf dazu, was die menschliche Motivation betraf. Bevor er und Drevers sich in den Shuttle setzten, zeigte man ihnen, wie viele Standards sie bis jetzt angehäuft hatten. Die Summe, die man ihnen für den Ausflug gewährte, war anständig, aber mit dem Geld, das sie nach ihrer Rückkehr erwartete, konnten sie sich, wenn sie wollten, ein eigenes kleines Schiff kaufen; na ja, zumindest einen Shuttle aus zweiter Hand.
    Nur sie beide ließ man auf die Planetenoberfläche hinunter. Zombie Nummer eins verkündete, sie dürften nur in Schichten gehen, und da er und Drevers am längsten auf dem Schiff dienten, seien sie zuerst dran, eine Auskunft, die Hammond und Blaine unglaublich fuchste. Ein Jammer.
    Nachdem Kyle so lange an Bord der The Noise Within eingesperrt war, gierte er hauptsächlich nach zwei Dingen: Alkohol und Mädchen; nicht unbedingt in der Reihenfolge. Beide dieser dringendsten Wünsche wurden in dem Lokal, in das er und Drevers rein zufällig reinstolperten, aufs Beste erfüllt. Er konnte kaum den Blick abwenden von einer ganz bestimmten Schönheit hinter dem Tresen. Bezaubernde Augen, ein hübsches ovales Gesicht und langes, glattes Haar, ein paar Nuancen heller als das der meisten einheimischen Mädchen, was dazu beitrug, dass sie noch stärker

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