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Geisterkrieg

Geisterkrieg

Titel: Geisterkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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der Angriff gegen das Palace sei misslungen, weil sie in ihrem Streben nach Freiheit für alle die Emblyn-Konzernsicherheit gewarnt hatten. »Wir sind zwar gegen den Privatbesitz von Kriegsgerät, doch in einer Zeit, in der es unmöglich ist, der Regierung noch zu trauen, kann nur die Freiheit uns Sicherheit garantieren.«
    Die angeführten Gründe für den Angriff auf die JPGs waren die üblichen. Javapulse war ein multiplanetarer Konzern, der enorme Gewinne erwirtschaftete, die Basalt aber nicht zu Gute kamen, weil sie im All verschwanden. JPG beschäftigte zwar viele Einheimische, bot aber nur das gesetzliche Minimum an Sozialleistungen, und die Löhne bewegten sich zwar in der üblichen Höhe für den Dienstleistungssektor, reichten aber kaum aus, ein halbwegs anständiges Mittelklasseleben zu führen. »Bis derartige Kapitalgesellschaften ihre Pflichten gegenüber der Gemeinschaft erkennen - der gesamten Gemeinschaft -, werden die Geschäftskosten ihrer schlechten Nachbarschaft hoch bleiben und höher steigen.«
    Ich weiß nicht, wen Gypsy benutzte, um sich mit den örtlichen JPG-Vertretern in Verbindung zu setzen, doch am Mittag des Siebzehnten hatten die verbliebenen JPGs bereits mehrere Pläne in Gang gesetzt, ihr Image zu verbessern. Sie spendeten reichlich an Obdachlosenheime und stellten Sammelstationen für die verschiedensten Dinge auf, die an Bedürftige verteilt wurden. Um vier Uhr nachmittags gaben sie eine gemeinsame Initiative mit der Basaltstiftung zur Finanzierung von Kindertagesstätten bekannt.
    Ehrlich gesagt funktionierte dieser Teil des Plans viel besser, als ich erwartet hatte. Jetzt war sicher, dass Bernard reagieren würde. Die Einzige, die noch zwischen ihm und dem völligen Verlust seiner Beherrschung stand, war Alba. Ich musste mich entscheiden, ob ich diese Sicherung wirklich entfernen wollte. Ohne sie verlor er eine kompetente Strategin. Ich erwartete, dass er seine kleineren Attacken am Vorbild der JPG-Anschläge ausrichten würde, doch damit ging ich natürlich davon aus, dass er nicht entschied, auf seine Weise besser zu fahren.
    Wie sich herausstellte, war diese Annahme falsch.
    Ich behielt Alba lieber im Spiel, aber es konnte nicht schaden, wenn sie Bernard misstraute. Über einen der vereinbarten toten Briefkästen schickte ich ihr folgende Nachricht: »Habe mit Ihrem Boss gesprochen. Er war sehr interessiert, was Sie wann von mir gehört haben. Sehen Sie sich vor.« Nachdem ich die Botschaft abgelegt und an der entsprechenden Stelle eine Markierung angebracht hatte, kehrte ich in den Park zurück und beobachtete, wie jemand sie abholte.
    Ich grinste. Zumindest war sie jetzt vorgewarnt. Und in diesem Gewerbe konnte eine rechtzeitige Warnung unter Umständen Leben retten.
    Im Nachhinein weiß ich: Ich hätte mir diese Überlegung sehr viel intensiver zu Herzen nehmen sollen.
    Guerilleros gewinnen keinen Krieg, aber häufig verlieren ihn ihre Gegner.
    - Charles W. Thayer

Manville, Capital District, Basalt Präfektur IV, Republik der Sphäre
    18. Februar 3133
    Meine Warnung an Alba Dolehide hatte eine reiche Ernte unbeabsichtigter Konsequenzen zur Folge, die meine ganze Planung zu Makulatur machten und das weitere Geschehen auf die Ebene eines Bandenkrieges reduzierten. In dessen Verlauf kam es zwar zu Verletzten, aber glücklicherweise nicht zu Toten, auch wenn ich mir zu keiner Zeit sicher war, dass das so bleiben würde. Tatsächlich war ich mir beunruhigend sicher, dass es sich bald ändern würde und die Situation sich nur noch verschlechtern konnte.
    Ich erfuhr es zwar erst später, doch Alba erhielt meine Botschaft. Leider informierte der Kurier Teyte über deren Inhalt. Der schlussfolgerte augenblicklich, dass Alba mit mir unter einer Decke steckte und wir beide auf Emblyns Gehaltsliste standen. Er machte sofort Anstalten, sie entführen und verhören zu lassen, so wie sein Vetter es mit mir gemacht hatte. Alba jedoch war ihm einen Schritt voraus.
    Sie hatte von meiner Begegnung mit Bernard erfahren und war weitsichtig genug, sich auszurechnen, was ihr bevorstand. Dementsprechend hatte sie sich bereits stillschweigend abgesetzt. Das Wissen über den Lagerort mehrerer Mechs und Fahrzeuge nahm sie mit, sodass Bernard nicht nur eine kompetente Kommandeurin verlor, sondern auch einen Teil seiner Feuerkraft.
    Zum Glück, denn Bernard entschied, Emblyn anzugreifen, wo immer er ihn treffen konnte. Trotzdem musste er von irgendjemandem taktische Ratschläge erhalten, denn im

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