Geisterkrieg
Verfügung stand. Vor dem Flug nach Basalt hatte ich Informationen über eine Reihe von denen erhalten, die auf dem Planeten von der Republik bereits eingerichtet worden waren. Und falls es Ihnen jetzt seltsam vorkommt, dass eine Regierung Vorkehrungen trifft, die es ihren Beamten gestatten, die eigenen Bürger auszuspionieren: Im Grunde handelte es sich nur um vorausschauende Sicherheitsmaßnahmen für den Fall, dass es irgendwann notwendig sein könnte, eine verdeckte Operation durchzuführen.
Als ich auf Basalt eintraf, hatte ich mir die toten Briefkästen angesehen und dann mittels einer falschen Vidphonverbindung einen davon aktiviert. Dazu hatte ich bei jemandem angerufen und nach Mister Arkadin gefragt. Auf die Auskunft, dass dort niemand dieses Namens wohne, hatte ich geantwortet: »Dann habe ich wohl seine alte Nummer erwischt.« Mein Gesprächspartner stellte fest: »Wir haben diese Nummer seit zwanzig Jahren«, und ich erwiderte: »Mein Fehler. So etwas kommt vor, wenn man älter ist als die Republik.« Das Gespräch wurde weitergeleitet, und der Empfänger sorgte dafür, dass der tote Briefkasten überwacht wurde. Niemand der Beteiligten hatte die geringste Ahnung, wer ich war, und ich hatte ebenso wenig Ahnung, wer sie waren. Das schützte uns alle.
Meine Berichte waren ziemlich einfach gewesen, nicht mehr als die Identifikation von Personen, Trends und so weiter. Ich hatte wenig Zeit für tiefergehendere Analysen gehabt, hatte aber darauf hingewiesen, dass beide Seiten über genügend Personal für einen offenen Kleinkrieg verfügten. In meinem letzten Bericht hatte ich erwähnt, dass Emblyn militärisch die Oberhand besaß, solange Bernard nicht die Basalt-Miliz aktivierte. Die Verluste am Palace und Albas Verschwinden hatten zu einer deutlichen Schwächung seiner Kräfte geführt. Ich hätte mir gewünscht, eine Kompanie der Klage zur Hand zu haben, sobald es hart auf hart ging. Wohlgemerkt sobald , nicht falls .
Auch das schrieb ich in meinen letzten Bericht. Ob irgendeiner davon Basalt verlassen hatte, wusste ich nicht.
Ich verließ das Grand Germayne und vergewisserte mich mit ein paar Grundtechniken, ob ich verfolgt wurde. Ich hatte nicht den Eindruck, aber den Besuch bei meinem toten Briefkasten brach ich trotzdem ab. Ich hatte einfach ein ungutes Gefühl, konnte aber nicht sagen, woran es lag.
Statt meinen Phantompflichten nachzukommen, besuchte ich eines der Hilfszentren der Basaltstiftung. Ich hätte mir leicht einreden können, damit einen Eindruck über die Wirkung des GT gewinnen zu wollen, aber ich wusste zu genau, dass das gelogen war. Ich übte mich als Marionettenspieler - und es lief alles zu gut. Ich hatte keine Beziehung zu den Menschen, die in diesem Spiel zu Schaden kamen. Möglicherweise war es eine Nachwirkung von Quams Artikel, jedenfalls wollte ich selbst sehen, was die Basaltstiftung leistete.
Und ich wollte aus erster Hand erleben, wie Bianca dem enormen Druck standhielt, unter dem sie sich befand.
Ich fragte nach Bianca und wurde in die große Suppenküche geschickt, in der die Mahlzeiten für die bevorstehende Essensausgabe gekocht wurden. Der Speisesaal bot Platz für fünfhundert Personen, und eine Wandtafel zeigte, dass in vier Schichten von fünfundvierzig Minuten Abstand serviert wurde. Die Gäste für die erste Schicht warteten bereits, und sie schienen eine Mischung aus allen auf Basalt vertretenen Kulturkreisen und beinahe allen Schichten darzustellen.
In der Küche fand ich nicht nur Bianca, sondern auch Quam. Selbst Putzi war anwesend und saß auf einem Edelstahltisch. Der Hund hatte eine kleine Kochmütze auf dem Kopf und knurrte, als er mich sah. Quam, der mit gekonnter Schnelligkeit schwarze Pilze hackte, schnippte ihm ein Stück zu, das Putzi aus der Luft schnappte. Danach gab sie Ruhe.
Bianca lächelte. »Sam, was führt Sie her? Ist das der Rest eines blauen Flecks auf Ihrem Gesicht? Was ist passiert?«
Ich grinste und strich mir mit dem Finger über die Wange. »Ich bin gegen eine Wand gelaufen.« Ich verzichtete darauf, mein Hemd zu öffnen, unter dem meine Brust noch bunter schillerte. Sie hätte mir vermutlich nicht geglaubt, dass die Wand sich mit einem Stepptanz auf meinem Korpus revanchiert hatte. »Man hält Sie ziemlich auf Trab, was?«
Quam lachte. »Und wir dachten, Sie könnten über das Offensichtliche hinaus noch weiter sehen, Sam. Schürzen hängen da drüben, Handschuhe liegen daneben. Mischen Sie diese Pilze unter die Füllung und
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