Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geisterkrieg

Geisterkrieg

Titel: Geisterkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
Vom Netzwerk:
stopfen Sie die Wachteln.«
    »Jawohl, Sir.« Ich gehorchte und machte mich an die Arbeit. Bianca ging umher, gab ein paar kleine Anweisungen und ermunterte die Leute zur Zusammenarbeit. Quam erklärte mir, dass die halbe Belegschaft aus Freiwilligen wie mir bestand, die aus den Kunden des Zentrums rekrutiert wurden, und der Rest, der den Großteil der eigentlichen Zubereitung übernahm, waren Schüler einer örtlichen Kochschule oder Lehrlinge aus den Restaurants, die durch die Anschläge gelitten hatten.
    Ich runzelte die Stirn. »Wie kommt es, dass das Zentrum über Lebensmittel verfügt, wenn der Anschlag auf IceKing die Restaurants zum Schließen gezwungen hat?«
    Quam schmunzelte. »Qualitätsrestaurants servieren keine Lebensmittel, die eine Bombenexplosion überstanden haben. Die Qualität hat darunter nicht gelitten, aber sehen Sie sich vor, wenn Sie die Füllung kneten. Wenn Sie einen Schrapnellsplitter fühlen, legen Sie ihn beiseite.«
    Ich glaubte erst, er machte einen Witz, dann sah ich einen kleinen Haufen spitzer Metallsplitter an der Seite der Arbeitsplatte liegen. Sie erinnerten an Bruchstücke von Nägeln, was zum Einsatz von Splitterbomben passte. Derartige Gerätschaften waren leicht herzustellen und daher ziemlich häufig, aber die Nägel waren im Allgemeinen ein Hinweis darauf, dass eine Waffe bewusst für den Einsatz gegen lebende Ziele eingesetzt wurde.
    Bernard benutzte zwar meine Planung, >verbesserte< aber die Einzelheiten der Ausführung.
    »Wie sieht hier die Reaktion auf Ihre Artikel über die FvS-Anschlä-ge aus?«
    »Sie variiert von mitfühlender Empörung bis zu Gestalten, die fragen, warum ich mich über so etwas auslasse, statt ihre Pressemitteilungen über irgendein neues Produkt auszukotzen.« Er schaute auf. »Sie haben sie gelesen. Was halten Sie davon?«
    »Ziemlich mutig.« Ich deutete auf die Nägel. »Man weiß nie, wann jemand auf der anderen Seite sich beleidigt fühlt und Sie zum Ziel wählt.«
    »Stimmt schon, aber wie könnte ich mich davon aufhalten lassen? Meine Arbeit besteht darin, über Essen und das Leben auf Basalt zu schreiben. Diese Anschläge haben Auswirkungen auf beides. Außerdem sind so viele Leute hier bereit, Dinge zu übersehen, obwohl das in diametralem Widerspruch dazu steht, was unsere Eltern und Großeltern bei der Errichtung der Republik geleistet haben. Wenn ich mich der Tyrannei nicht offen entgegenstelle, so wie sie es getan haben, kann ich mich dann ihres Erbes würdig fühlen?«
    »Sie sind offensichtlich der Ansicht, die Antwort darauf lautet >Nein<.«
    »Sie nicht?« Er wedelte mit dem Messer. »Sie können behaupten, es wäre nicht so, Sam, aber Sie tun es. Sie hätten der Stiftung kein Geld gespendet, wenn Sie nicht dieser Ansicht wären. Und Sie wären nicht hier, um uns zu helfen.«
    »Ich habe Geld gespendet, weil wir das vereinbart hatten, Quam. Und ich helfe, weil Sie ein Messer haben.« Ich zuckte die Achseln. »Und selbst falls Sie Recht haben, bin ich mir nicht sicher, ob es mein Leben wert wäre.«
    »Ich weiß, dass es meines wert ist, aber mein Leben ist nicht in Gefahr.« Der fette Mann lächelte traurig. »Ich bin Quam. Schwer zu vergessen, aber leicht abzutun. Wenn das Journal entscheidet, dass es ohne Nachtleben auch keinen Quam mehr braucht, wird man mich vergessen. Auch wenn man meine Worte ernst nehmen sollte, man tut es nicht und wird es auch in Zukunft nicht tun.«
    »Meinen Sie nicht?«
    Er lachte und seine Wangen schwabbelten. »Auf dieser verrückten Welt? Sicher nicht. Die Regierung hat Leute gegen sich aufgebracht, und Emblyn hat es ebenfalls getan. Sind diese wütenden Leute jetzt ein Teil der Regierung, der gegen ihre Feinde vorgeht, oder wütende Leute, die gegen ihre eigenen Feinde vorgehen, oder beides? Sicher Letzteres, denn auch wenn eine Menge wütender Leute protestieren und sogar rebellieren können, haben nur sehr wenige die Möglichkeit, BattleMechs einzusetzen.«
    »Das ist ein Aspekt, den die Medien offenbar übersehen haben.«
    »Nein, es ist ein Aspekt, den die Medien auf Drängen der Gendarmerie aussparen. Man will eine Panik vermeiden.« Er deutete mit dem Messer in Richtung des Speisesaals. »Vor zwei Wochen waren zwei Schichten fast voll besetzt. Heute müssen wir selbst bei vier Schichten Leute wegschicken. Es herrscht schon Panik.«
    »Noch eine aufmerksame Beobachtung.«
    »Ich werde Ihnen noch eine weitere mitteilen, über die Sie nachdenken können, während Sie die Vögel stopfen, Sam.

Weitere Kostenlose Bücher