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Geisterkrieg

Geisterkrieg

Titel: Geisterkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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zusammenbrechen. Catford hat der Plan erst nicht gefallen, doch er glaubt, dass er es mit ein paar Schwebern schafft.«
    Ich lachte, während ich nachdachte. Ich kannte den Straßenplan nicht genau, aber auf dem Hanse Highway folgten alle fünf Blocks Ausfahrten, was bedeutete, dass sich die nächste Fluchtroute an der 40. Avenue befand. Das konnte Schwierigkeiten geben, falls etwas schief ging, denn wenn man entlang der 39. nach Osten fuhr, brachte einen das geradewegs in das hügelige Straßenlabyrinth der Heights. Catford hatte ganz Recht, wenn ihm diese Situation nicht behagte, und es war typisch für ihn zu glauben, dass er die Lage irgendwie zu seinem Vorteil wenden konnte.
    Ich flüsterte zurück: »Warum erzählst du mir das?«
    »Ich dachte mir, du könntest es dir ansehen und mir morgen Nacht sagen, was du davon hältst. Wenn sich der Plan noch abändern lässt, sollten wir das tun. Die Sache läuft so gut, dass wir jetzt kein Risiko eingehen sollten.«
    Ich lehnte mich zurück und schaute ihr in die Augen. »Du gehst ein großes Risiko ein. Falls du Gypsy abraten musst, wirst du ihm auch verraten müssen, dass du mir von seinem Plan erzählt hast.«
    »Falls sich der Plan nicht durchführen lässt, wird ihm das egal sein. Falls doch, wird er es nicht erfahren.«
    »In Ordnung.« Ich dachte kurz nach, dann nickte ich. »Ich werde mir die Sache ansehen. Wir treffen uns übermorgen zum Frühstück wieder hier.«
    Elle verzog das Gesicht. »Warum erst so spät?«
    »Um herauszubekommen, ob der Anschlag gelingen kann, muss ich das Gebiet Tag und Nacht beobachten. Bestell mir etwas Kräftiges und einen starken Kaffee.« Ich gab ihr noch einen Kuss, um den Anschein zu wahren. »Du hattest Recht, mir davon zu erzählen. Wir wollen so spät im Spiel keine Rückschläge mehr.«
    Es war wirklich viel Arbeit nötig, um herauszufinden, welcher Plan, die Verteilerstation zu sabotieren, Erfolgsaussichten hatte. Ich stand am nächsten Morgen in aller Frühe auf, packte eine Tasche mit Ersatzkleidung und einem guten digitalen Feldstecher, dann fuhr ich mit einem Schwebertaxi zu einer Mietwagenfirma. Ich buchte einen Cabochon-Schweber, wie man mir versicherte, wegen seiner Sicherheitsmerkmale das beliebteste Modell des ganzen Planeten. Das bedeutete: Er war klein, kantig, schwer, behäbig, billig und hässlich. Nicht die Sorte Schweber, dem irgendjemand einen zweiten Blick schenkte. Und bei einem Unfall war ich geschützt genug, den Aufprall zu überleben, auch wenn ich mir gar nicht sicher war, inwieweit das für die Schande gelten würde, in einer solchen Kiste gesehen zu werden.
    Und ich bezahlte extra für eine Versicherung. Es war eine Laune, aber Elles Unbehagen hatte mich angesteckt. Normalerweise bin ich nicht einmal entfernt abergläubisch, und ich hasse es, Ahnungen drohenden Unheils zu verspüren. Aber trotzdem unternehme ich in einem solchen Fall immer die passenden Schritte, und ich kann mich kaum an eine Situation erinnern, in der sich das später als Fehler herausgestellt hat.
    Ich fuhr einmal um das Ziel herum, die Öffentliche Verteilerstation Nr. 8 der Basalt-DigiKomm. Der rechteckige Backsteinbau war über den größten Teil seiner Länge zwei Stockwerke hoch. Die Frontseite war einstöckig mit jeder Menge Fenster und diente als Ladenlokal, in dem man Kommdienste buchen und seine Rechnungen bezahlen konnte. Vor dem Eingang lag ein kleiner Parkplatz, und ein größerer befand sich an der Südseite des Gebäudes. Der Highway verlief in doppelter Gebäudehöhe vor der Station, die 39. Avenue zog sich an der langen Nordseite entlang. Ein Drahtzaun umschloss die ganze Anlage, und Kameras auf Laternenmasten beobachteten alles, sonst aber sah ich kaum Sicherheitsmaßnahmen.
    Bei meiner Erkundung vergewisserte ich mich immer wieder, ob ich beobachtet wurde, konnte aber niemanden sehen. Ich war mir ziemlich sicher, dass die Luft rein war, überprüfte es aber trotzdem regelmäßig, nur für den Fall, dass mir jemand zufällig über den Weg lief und sich an meine Rücklichter hängte. Von Station Nr. 8 aus bewegte ich mich in einer Spiralbewegung auswärts und notierte die Lage der Gendarmeriereviere, der Feuerwehrwachen und alles, was mir sonst noch irgendwie verdächtig erschien - was in dieser weitestgehend crucischen Nachbarschaft nicht viel war. Ich hätte mir alle Häuser notieren können, die groß genug waren, BattleMechs zu verstecken - davon gab es genug -, aber deren exakte Lage war nicht wichtig. Die

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