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Geisterkrieg

Geisterkrieg

Titel: Geisterkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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hat.«
    Er nickte müde, dann rutschte er vom Untersuchungstisch und stand auf. »Ich habe Leute zu überprüfen und Berichte zu schreiben.«
    »Ich habe eine Frage an Sie. Sie werden mir vertrauen müssen, was die Antwort betrifft.«
    Er hob den Kopf und Misstrauen spannte die Haut um seine Augen. »Und die Frage lautet?«
    »Insider oder anonymer Hinweis?« »Wie beim vorigen Mal.«
    Genau wie zuvor, als ich ihnen einen Hinweis auf den Palace-Überfall gegeben hatte. Das brachte einen neuen Spieler auf den Plan, jemanden, der FvS scheitern sehen wollte. Es musste jemand im Innern der Organisation sein, aber wer? Catford, Gypsy und Elle waren alle drei mögliche Kandidaten. Die taktischen Offiziere hätten es ebenfalls sein können, aber die hätten sich bestimmt nicht selbst an die Staatssicherheit ausgeliefert. Aus reinem Spaß an der Freude setzte ich auch noch Siwek mit auf die Liste.
    Niemeyer beobachtete mich, dann nickte er. »Machen Sie Ärger?«
    »Vermutlich, aber nicht Ihnen.«
    »Warum? Warum reisen Sie nicht einfach ab?«
    »Haben Sie mich gestern Abend verfolgen lassen?«
    »Nein, aber ich weiß trotzdem, wo Sie waren. In einer der Küchen der Basaltstiftung. Sie haben ausgeholfen.«
    »Vielleicht helfe ich noch mal aus. Sie haben hier eine nette kleine Welt.« Ich schenkte ihm Sams bestes Schulterzucken. »Ich möchte, dass das so bleibt.«
    Niemeyer zögerte kurz, dann nickte er, sagte aber nichts. Er schlurfte aus dem Behandlungszimmer.
    Ein MedTech drückte mir ein leicht dosiertes Betäubungspflaster auf die Beine, dann reichte er mir eine OP-Hose, weil meine für die Behandlung aufgeschnitten worden war. Ich nahm die Fetzen in einer Plastiktüte mit, weil in den Taschen mein Ausweis, Komm, Compblock und etwas Geld steckten. Vor dem Krankenhaus warf ich einen Blick auf das qualmende Wrack des Cabochon und winkte einem Schwebetaxi. Ein japanisch aussehender Fahrer fuhr vor und lud mich ein.
    Die Fahrt zurück zum Grand Germayne dauerte nicht lange. Trotzdem gelang es mir, unterwegs etwas Arbeit am Compblock zu erledigen. Wie versprochen war ich drauf und dran, Ärger zu machen, und ich wollte ein Sicherheitsnetz an Ort und Stelle haben, bevor es los ging, damit ich anschließend aufräumen konnte.
    Knapp anderthalb Blocks vor dem Hotel schaltete ein unmarkierter Staatssicherheitswagen Blaulicht und Sirene ein, und das Taxi fuhr an den Straßenrand. Ich überlegte kurz, ob ich aus dem Wagen springen und fliehen sollte, aber meine Beine hielten nicht viel von diesem Plan. Zwei Zivilbeamte - Kicher und Grins, die beiden Kerle auf Bernards Gehaltsliste - näherten sich der Taxe mit gezückten Nadlern und befahlen mir auszusteigen. Einer von ihnen brachte mich zurück zu ihrem Schweber, der andere befahl dem Taxifahrer, weiterzufahren und zu vergessen, dass er eine Fuhre gehabt hatte, wenn er nicht wie »all die anderen Drac-Terroristen« enden wollte.
    Ich knurrte ihm über die Schulter zu: »Stellen Sie sich nicht so geizig an. Sie sind schließlich selber gekauft.
    Er muss für seinen Lebensunterhalt arbeiten. Bezahlen Si .«
    Der Mann hinter ihm knallte mir den Griff der Waffe in den Nacken und ich sank auf die Knie. Ein Stoß in den Rücken ließ mich mit dem Gesicht gegen die Fahrzeugtür schlagen und ich fiel auf den Asphalt. Meine Nase blutete, aber wenigstens war sie nicht gebrochen. Ich spürte, wie der Beamte zu einem Tritt ausholte, der mir eine Niere bis in den Hals treiben würde, aber da öffnete sich die Hecktür des Schwebers und zwei schwere Stiefel schlugen neben mir auf.
    »Das ist nicht notwendig, Oates. Mister Donelly ist unser Gast.«
    Ich wälzte mich auf den Rücken und schaute zu Teyte Germayne hoch. Sein Tonfall war freundlich gewesen, doch sein Gesicht strafte ihn Lügen. »Sorgen Sie dafür, dass der Fahrer ein Trinkgeld bekommt. Ich bin ein großer Trinkgeldgeber.«
    Teyte beugte sich mit kaltem Lächeln zu mir herab. »Falsch, Mister Donelly. Sie sind ein großes Garnichts. Sie sind nichts, Sie hätten nicht vergessen dürfen, dass Sie nichts sind, und Sie hätten niemals versuchen sollen, sich Bernard in den Weg zu stellen. Falls Sie Glück haben, werden Sie aus dieser Lektion etwas lernen.« Er zuckte die
    Achseln. »Falls nicht, sollten Sie hoffen, dass es eine Wiedergeburt gibt.«
    Wie Fliegen für Lausbuben sind wir für die Götter;
    Sie töten uns zu ihrer Belustigung.
    - Shakespeare

Manville, Capital District, Basalt Präfektur IV, Republik der Sphäre
    25.

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