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Geisterkrieg

Geisterkrieg

Titel: Geisterkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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ausgesprochen erregend war, aber unter Umständen spätere Schwierigkeiten hätte ankündigen können.
    Ich brauchte mehrere Tage zur Vorbereitung, da der Erfolg des Unternehmens auch von Klima und Situation abhing. Der Überfallaspekt der Mission versprach, problemlos abzulaufen. Die Anlage, in die wir eindringen mussten, war kaum gesichert. Zur Probe bestellten wir für die Nachtschicht ein paar Pizzen, und der Schweber mit der Lieferung sauste geradewegs bis vor den Eingang, ohne dass ihm die Wachleute mehr als einen flüchtigen Blick schenkten.
    Gypsy kam mir bei der nächsten Besprechung, die wieder an einem anderen Ort stattfand, entgegen. Er verkündete, wir würden mit der Umsetzung meines Planes beginnen, aber versuchen, das Ganze etwas zu beschleunigen, weil unser Auftraggeber nicht länger warten wolle als unbedingt nötig. Gypsy schlug vor, parallel zu meinen Anschlägen ein traditionelles militärisches Vorgehen unter Leitung Catfords vorzubereiten. Dann rief er mich nach vorne, damit ich die Operation erklären konnte.
    Ich erzählte den versammelten Söldnern, dass in einer Stadt von der Größe Manvilles Nahrung und Wasser die wichtigsten Aspekte der Versorgung waren. An einer Holoprojektion der Umgebung zeigte ich ihnen, wie die Gebirgsbäche in die Flüsse strömten, wie die Flüsse das Tal in die Berge gegraben hatten, in dem Manville lag, und wie sie sich zum Broad River vereinigten, der nach Norden in Richtung Contressa floss. Ich erklärte ihnen, dass die Flüsse die Stadt mit Wasser versorgten, wies auf mehrere Wasseraufbereitungsanlagen rund um die Stadt hin und stellte fest, dass jede Störung in der Wasserversorgung zu großen Problemen für die Stadt führen musste.
    Bis zu diesem Punkt hielt ich den Vortrag so monoton und langweilig wie nur irgendwie möglich, was besonders auf Catford den gewünschten Effekt hatte. Als er sich vor aufgestauter Energie kaum noch auf dem Platz halten konnte, schaltete ich auf eine weit begeistertere Tonlage um und baute allmählich Spannung auf.
    »Diese Operation verlangt äußerste Präzision. Es wird ein Kommandounternehmen, daran darf kein Zweifel bestehen, und zwar unter widrigen Umständen. Es lässt sich nicht anders ausdrücken: Diese Operation stinkt. Doch nach diesem glorreichen Befreiungsschlag wird die ganze Stadt von der Wut und Empörung ihrer Bürger widerhallen. Dieser Angriff allein könnte die Regierung schon stürzen, weil sich eine Flutwelle des Widerwillens durch die Haushalte der Stadt wälzen wird. Die Natur der Operation verlangt, dass wir unsere besten Kräfte zu ihrer Durchführung einsetzen. Ihr Sieg wird unser Sieg sein, und er wird die Regierung in die Kanalisation spülen.«
    Ich betonte die militärisch besetzten Begriffe wie Angriff und Sieg. Präzision nicht zu vergessen. Catford neigte zunächst, als er hörte, dass dieser eine Schlag bereits die Entscheidung bringen konnte -zumindest schloss ich das aus seinem Gesichtsausdruck -, zu verächtlichem Spott. Aber dann wurde er nachdenklich. Er wollte nicht zum Zuschauer degradiert werden. Noch schlimmer, als keinen Mech zu haben, den er steuern konnte, wäre es gewesen, einen zu haben und dann nicht gebraucht zu werden.
    Er hob die Hand. »Sie beschreiben diesen Angriff als eine weit militärischere Operation, als Ihre anfänglichen Diskussionsbeiträge uns haben erwarten lassen. Ist das eine zutreffende Charakterisierung?«
    Ich nickte. »Ja, diese Mission erfordert präzise Sprengungen. Einige sehr gute Leute werden sich die Hände schmutzig machen müssen.«
    Er schaute an mir vorbei zu Gypsy. »Ich erkenne zwar die Logik dieses Plans, und ich stimme zu, dass Wasser für die Stadt lebenswichtig ist, aber ich habe erhebliche Zweifel, ob Mister Donelly in der Lage ist, eine Militäroperation erfolgreich durchzuführen. Ich bin der Meinung, es wäre besser, wenn ich das tatsächliche Eindringen in die Anlage leite und die taktischen Aspekte des Unternehmens überwache. Ich habe keine Angst davor, mir die Hände schmutzig zu machen.«
    Gypsy runzelte die Stirn. »Sind Sie sicher, Major? Das ist Mister Donellys Operation, und Sie würden seine Position unterminieren.«
    »Nein, nein, ganz und gar nicht. Er soll den Befehl behalten. Ich werde nur den militärischen Aspekt der Operation leiten.« Er stand auf und schaute sich um. »Siwek, Johnstone, Bridger. Sie haben Personal mit Pioniererfahrung in Ihren Kompanien, die diese Aufgabe übernehmen können. Ich würde sagen, zwölf

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