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Geisterkrieg

Geisterkrieg

Titel: Geisterkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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bis achtzehn Leute wären die richtige Größenordnung für Ihr Vorhaben, Mister Donel-ly.«
    Ich nickte noch einmal, diesmal mit ernster Miene. »Ich hatte an zwei Dutzend gedacht, aber Sie kennen sich in dieser Materie besser aus als ich.«
    »Allerdings.« Die Offiziere, die er aufgerufen hatte, nickten oder hoben die Hand, um erkennen zu lassen, dass sie ihm folgen würden, Catford kam vor die Versammlung und trat zu mir neben die Holoprojektion. »Also, wir haben die Leute, die wir brauchen.«
    Gypsy schüttelte den Kopf. »Tut mir Leid, Sam, aber er verfügt über die Erfahrung, die ihm in dieser Sache den entscheidenden Vorteil verschafft.«
    »Ich weiß, und ich will vor allem, dass es funktioniert.«
    »Das wird es.« Catford grinste breit, und seine Offiziere erwiderten das Lächeln begeistert. »Also, welche der Aufbereitungsanlagen greifen wir an?«
    »Gar keine.«
    »Was?« Catford stierte mich wütend an. »Aber nach allem, was Sie gerade erzählt haben ...«
    »Sicher, Major. Wasser ist sehr wichtig für die Stadt.
    Auf zweierlei Weise. Es kommt ins Haus und es fließt hinaus. Wo es hinausströmt, da schlagen wir zu.«
    Es erübrigt sich eigentlich, darauf hinzuweisen, dass Catford rot anlief, als ihm bewusst wurde, wozu er sich freiwillig gemeldet hatte. Die anderen im Raum waren gnädig genug, nicht zu lachen, auch wenn sie grinsten, als sie sich an meine Bemerkung erinnerten, dass die Operation stank. Nachdem er sich lauthals um den Ruhm dieses
    Auftrags gerissen und erklärt hatte, es mache ihm nichts aus, sich die Hände schmutzig zu machen, saß Catford in der Falle.
    Er hatte einen ausgesprochen herben Fang an der Angel und musste ihn entweder anlanden oder die Leine kappen. Er entschied sich, zu fischen. Zum Glück, denn ich brauchte seine Leute wirklich, um diese Sache durchzuziehen.
    Zwei Tage später, nach anderthalb Tagen sintflutartiger Regengüsse, setzten wir die Operation in Gang. Beim Aufbau der Innenstadt Manvilles war der Broad River zwischen Deichen, die von Parks und Spazierwegen versteckt wurden, in enge Kanäle gedrängt worden. Tief unter dem Boden verliefen riesige Abwasserkanäle parallel zum Fluss. Aus den Fremdenverkehrsdateien, die ich mir im Buchladen geholt hatte, und dem wunderbaren Rundgang durch die Kanalisation, den die Manviller Stadtwerke anboten, wusste ich, dass diese Kanäle während der Regenzeit mehr Wasser führten als der Fluss, und jeder Tropfen davon musste erst durch ein Klärwerk, bevor er zurück in den Broad River fließen durfte.
    Die Klärwerke verfügten über mehrere Staubecken, um das überschüssige Wasser aufzunehmen. Riesige Rohre führten es in diese Tanks, wo es lagerte, bis die Klärbecken es verarbeiten konnten. Unsere Operation sah vor, die Schleusentore zu sprengen, die das Wasser in die Anlage ließen, und auch die Ventile, die einen Rückstau verhinderten, zu öffnen und im geöffneten Zustand zu verkeilen.
    Catford und seine Kommandotruppen schafften das im Licht des Gewitters um zwei Uhr morgens am sechsten Februar. Das Ergebnis ihrer Anstrengungen war eine unglaubliche Druckwelle, als Millionen Tonnen Wasser zurück in die städtische Kanalisation strömten. Tja, und wenn man den Druck in zehn Meter durchmessenden Kanalisationsrohren, die bis zum Bersten gefüllt sind, auf die in die Wohnhäuser führenden Abwasserrohre umlenkt - deren Durchmesser nur dreißig Zentimeter beträgt -, dann ist das Ergebnis spektakulär.
    Die Glückspilze unter den Hausbesitzern auf der Westseite der Stadt hatten alte Rohre, die irgendwo im Garten platzten. Das Wasser brach brodelnd und tosend aus dem Boden und vermischte Schlamm und Humus zu einem stinkenden Sumpf, der etwa ein Jahr später einen ausgezeichneten Rasen versprach. Wohnungseigentümer hatten entsprechendes Glück, wenn die Rohre schon im Keller ihres Hauses barsten.
    Die wirklichen Unglücksraben - und den Nachrichten zufolge gab es deren reichlich - waren diejenigen, die gute, solide Rohre besaßen und aus welchem Grund auch immer gerade ein Bad nahmen oder sich auf ein stilles Örtchen zurückgezogen hatten, als die Druckwelle ihr Domizil erreichte. Ungefilterte Jauche schlug in Fontänen in ihre Wohnungen und verteilte sich, wo ihr Strom durch nichts behindert wurde, bis an die Zimmerdecke. Sie füllte Badewannen bis zum Überlaufen, schlug in Waschmaschinen und Geschirrspüler zurück und strömte aus Waschbecken in Küchen, Keller und Badezimmer.
    An einzelnen Stellen zertrümmerten

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