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Geisterstadt

Geisterstadt

Titel: Geisterstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Johanna Henkel-Waidhofer
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Morgen etwas hinauszögern und sie warnen, wenn jemand den Salon vorzeitig verließ.
    »Einverstanden«, sagte Tante Mathilda nach kurzem Überlegen. »Und jetzt gehen wir zu Bob und Peter, um ihnen die Neuigkeiten schonend beizubringen.«
    Die beiden fielen ihr um den Hals, was nur ganz selten vorkam. »Haben Sie Morton denn angerufen?«, fragte Peter neugierig.
    Tante Mathilda lächelte. »Bleibt mein Geheimnis. Ich will von euch ja auch nicht wissen, was ihr so alles treibt.«
    Zufrieden gingen die drei ??? an diesem Abend ins Bett. Vorher hatten sie auf einem Briefbogen noch alles zusammengeschrieben, was sie bisher über Entführung und Entführten wussten. Außerdem beschlossen sie, Cotta noch einmal um Hilfe zu bitten.
     
    »Es ist so weit«, rief Tante Mathilda in die Küche des Ferienhauses, wo die drei ??? warteten. »Der junge Oames sitzt schon am Tisch, und die anderen wollen auch gleich da sein.« Ohne eine Antwort abzuwarten, kehrte sie in die Villa zurück. Glücklicherweise hatte auch die Küche im Haupthaus zwei Türen, eine zur Diele und die zweite zum Kräutergarten, in dem etwas verloren einige winterharte Gewächse herumstanden.
    Tante Mathilda hatte den Riegel offen gelassen, so dass Justus, Peter und Bob unbemerkt ins Haus eindringen konnten. Sie hatten ein Zeichen vereinbart: Sollte die Tür zum Salon offen stehen, war die Frühstücksrunde nicht vollzählig, war sie geschlossen, konnten die drei Detektive gefahrlos in den ersten Stock.
    Bob spähte vorsichtig aus der Küchentür. »Zu«, zischte er. »Also los.«
    Mit leisen Trippelschritten durchquerten sie den großen Vorraum. Unbemerkt liefen sie die Treppe hinauf in den ersten Stock. Tante Mathilda hatte ihnen die Lage von Oames’ Schlafzimmer genau beschrieben.
    »Zweite Tür rechts im linken Gang«, wiederholte Justus flüsternd und zog ein Taschentuch aus seiner Jeanstasche. Vorsichtig drückte er damit die Klinke herunter. Verschlossen!
    »Lass mich!« Peter schob den Ersten Detektiv zur Seite. Er hatte bereits dünne Plastikhandschuhe angezogen und entrollte sein schwarzes Etui, das Bob am Vortag so schmerzlich vermisst hatte. Er warf einen kurzen Blick auf das Schloss, griff nach dem Dietrich und öffnete die Tür mit einem routinierten Handgriff.
    »Hoffentlich können wir uns bei Oames irgendwann dafür entschuldigen«, flüsterte Justus, nachdem sie den großen Holzflügel leise geschlossen und wieder verriegelt hatten.
    Sie sahen sich um. Tante Mathilda hatte ganze Arbeit geleistet. Das Zimmer war picobello aufgeräumt. Auch dieser Raum war mit einer Wandverkleidung aus Holz getäfelt. Außerdem gab es eine Kassettendecke mit vielen geschwungenen Linien.
    »Jugendstil.« Leise ahmte Peter den Ersten Detektiv nach. »Eine Stilrichtung der angewandten Künste und der Architektur.«
    Justus stoppte ihn mit einer unwirschen Handbewegung. »Lass das! Wir haben jetzt anderes zu tun.«
    Bob zog ebenfalls dünne Handschuhe an und ging langsam auf die der Flügeltür gegenüberliegende Fensterfront zu. Links an der Wand stand ein breites Bett mit gedrechseltem Kopfteil, rechts ein Schreibtisch, daneben war eine schmale Tapetentür.
    »Der Balkon ist von oben noch größer, als man von unten glaubt«, meinte Bob.
    »Bleibt lieber von den Fenstern weg«, riet Justus. »Nicht dass uns jemand vom Garten aus sieht.«
    Mit gemischten Gefühlen ging er auf den Schreibtisch zu. Halbrunde Säulen, die links und rechts die Platte hielten, waren jeweils in drei Laden eingeteilt. Justus schlüpfte in seine Handschuhe und zog die oberste Lade auf. Briefpapier, Kuverts, eine kleine Mappe mit Briefmarken und zwei Tintenfässer kamen zum Vorschein. In der nächsten Schublade befanden sich Spielkarten, ein kleines Steckschach und eine Schachtel Kopfschmerztabletten. In der dritten entdeckten sie eine dicke Mappe, die Peter vorsichtig herausnahm. Sie setzten sich vor dem Schreibtisch auf den Boden.
    »Sieh mal einer an.« Justus hatte die Mappe aufgeschlagen und zeigte auf einen Stapel Zeitungsartikel. »Mr Oames senior sammelt Ausschnitte über den Lebenswandel seiner Kinder.«
    »Komisches Hobby«, meinte Peter. »Sollte man vielleicht mitnehmen.« Er schob das Dossier unter seine Jacke.
    Sie nahmen noch eine zweite Mappe an sich, in der Oames Aufzeichnungen über einzelne Spiele gesammelt hatte. Und eine Kladde mit Telefonnummern. An der letzten der sechs Schubladen scheiterten die drei ???. Sie hatte kein Schloss, war aber trotzdem nicht zu

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