Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geisterstunde

Geisterstunde

Titel: Geisterstunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
Vom Netzwerk:
denken können.
    Jetzt gerieten die Jungs in Panik, schnappten sich Schwerter und Hackebeilchen und stürzten wild um sich schwingend auf den Leichnam. Sie waren zu sechst, und es war ein Wunder, daß sie sich nicht gegenseitig weh taten.
    Ich trat zurück und beobachtete, ob irgendeiner von ihnen die Gunst der Stunde nutzte und sich in der allgemeinen Verwirrung eines weiteren Miterben entledigte.
    Jetzt hatten sie Platz und schnitten den vermoderten Kadaver in handliche kleine Portionen. Lange brauchten sie nicht dafür. Schließlich waren sie hochmotiviert. Wayne, Tyler und Dellwood hackten noch auf den Fitzelchen herum, als es schon lange nicht mehr nötig war.
    Schließlich traten sie schwer atmend zurück und blickten mich an, als wollten sie mich als nächstes zerhackstückeln. Anscheinend waren sie mit meinem Beitrag zu dem Gemetzel nicht zufrieden.
    »Na gut. Soviel dazu. Jetzt seid brav, sammelt die Stücke auf und verbrennt sie. Peters, erzählen Sie mir alles über Quick? Wer er war und wie er verschwinden konnte, ohne daß es jemanden mißtrauisch gemacht hat.«
    Schocke explodierte. Doch bevor er einen artikulierten Satz herausbekam, unterbrach ich ihn. »Schocke, ich möchte, daß Sie, Tyler und Peters mit mir kommen. Wir verfolgen die Spur von diesem Ding zurück.«
    »Was sagen Sie da?« Schocke schnappte nach Luft. »Sie zurückverfolgen?«
    »Ja. Ich will mir ansehen, woher es gekommen ist. Vielleicht erfahren wir was Nützliches.«
    »Scheiße.« Er zitterte. »Ich kann Ihnen sagen, ich hab eine Scheißangst. Geb ich gern zu. In all den Jahren im Cantard hatte ich nie soviel Angst.«
    »Sie sind eben noch nie einem Sumpfzombie begegnet. Er ist erledigt.«
    »Wir vermissen noch ein paar andere Männer, Garrett«, erklärte Peters. »Glauben Sie, daß noch mehr von diesen Dingern auftauchen?«
    »Das ist nicht sehr wahrscheinlich. Zombies laufen nicht in Grüppchen herum. Normalerweise jedenfalls nicht.« Ich rief mir ein paar Geschichten ins Gedächtnis. Es gab die Legende von der Nacht der lebenden Leichen. Es war eine ganze Bande toter Reiter, die die Lebenden gejagt hatten. »Ihr habt gesehen, wie lahm er war. Ihr müßt einfach aufpassen, dann könnt ihr ihn austricksen. Wichtig ist vor allem eins: Immer schön cool bleiben. Die ganze Sache wäre vielleicht schneller zu Ende gegangen, wenn wir den Zombie auf die Person hätten losgehen lassen, die ihn in der Lagune versenkt hat.«
    »Scheiße!« Schocke fluchte wie ein Rohrspatz. »Das war ihm ganz egal. Es wollte einfach jemanden erledigen. Irgend jemanden.«
    »Vielleicht. Deshalb sollten wir seine Spur verfolgen.« Ich bemühte mich, locker zu klingen. »Sie sollten das so sehen: eine weitere ruhmreiche Nacht im Corps.« Leider fühlte ich mich nicht locker. Kein bißchen. Ich konnte mich vor Angst kaum rühren. »Bewaffnet euch, wenn ihr euch dann besser fühlt. Und nehmt Laternen mit.«
    »Hoffentlich wissen Sie, was Sie da tun, Garrett«, knurrte Peters.
    Ich hatte keinen Schimmer. Statt dessen klopfte ich ein bißchen auf den Busch. Vielleicht schreckte ich ja jemanden auf.
     

 
19. Kapitel
     
    »Wir schwärmen aus. Tyler, Sie gehen etwa zehn Meter nach links, Schocke, Sie decken die rechte Seite. Ich kann die Spur kaum erkennen. Haltet die Augen auf.« Peters und ich gingen zwischen den beiden Männern, so daß wir ungefähr dreißig Meter abdeckten. Unsere Suche begann bei der untersten Stufe der Treppe vor dem Haus. »Los geht’s.«
    »Er ist aufrecht gegangen«, stellte Peters fest. »Wird keine allzu deutliche Fährte hinterlassen haben.«
    »Wahrscheinlich nicht. Sagen Sie mir jetzt, wer Quick war, bevor wir ihn kleingehackt haben?«
    »WIR?« brüllte Schocke. »Wollen Sie diesem Aufschneider weiter zuhören, Sergeant?«
    »Beruhigen Sie sich«, erklärte Peters. »Mir ist klar, was er wollte. Er hatte recht. Sie hätten es uns sagen sollen, Garrett.«
    »Und den Mörder warnen?«
    »Mittlerweile dürfte er gründlich gewarnt sein.«
    »Und in Sicherheit. Ach ja, Sie können übrigens noch einen Namen auf die schwarze Liste setzen. Jemand hat Schleicher erledigt.«
    Peters blieb stehen, hielt die Laterne hoch und starrte mich an. »Ohne Scheiß? Schleicher? Warum denn um Himmels willen Schleicher?«
    Ich versuchte mir ins Gedächtnis zu rufen, wer wo gesessen hatte, als ich Schleicher hinausgelassen hatte. Jeder, der einigermaßen gute Ohren hatte, hätte es hören können. Schleicher hatte so laut geflüstert wie auf einer

Weitere Kostenlose Bücher