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Geisterstunde

Geisterstunde

Titel: Geisterstunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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durchzuführen.
     
     

 
20. Kapitel
     
    Sobald wir das Haus erreicht hatten, suchte ich Dellwood, Kaid und Wayne. Sie waren draußen im Garten und rösteten auf einem Scheiterhaufen die Stücke des ersten Zombies. »Werft alles auf einmal rein und geht ins Haus.«
    »Sir?« Dellwood hatte wieder Farbe im Gesicht.
    »Es treiben sich vielleicht noch mehr hier draußen rum. Wir sind auf einen gestoßen, der mal Zuckerschnecke hieß. Er hat Tyler ermordet. Ich hab nicht vor rauszufinden, was noch alles im Dunkeln auf uns lauert.«
    Sie machten keine Sprüche und stellten keine Fragen. Sie feuerten den Rest des Zombies in die Flammen und gingen im Eiltempo zum Haus. Während ich ihnen folgte, sah ich mich suchend um. Wo war Morpheus geblieben?
    Der traurige Rest des Fähnleins versammelte sich am Springbrunnen. Sie redeten gerade über Schleicher und Tyler, als ich dazustieß. Wayne und Kaid vertraten die Ansicht, daß der zweite Zombie den richtigen Mann erwischt hatte.
    »Davon bin ich nicht überzeugt«, erklärte ich. »Er wollte einfach morden. Tyler reichte ihm nicht. Dellwood, überprüfen Sie die Türen. Peters, gibt es noch mehr Eingänge?«
    »Ein paar.«
    »Greifen Sie sich Schocke und Kaid und sehen Sie nach, ob sie verschlossen sind. Wir bleiben in Dreiergruppen, bis die Sonne aufgeht.«
    »Warum?« erkundigte sich Art Schocke.
    »Ich glaube, daß der Mörder allein arbeitet. Wenn wir mit ihm zusammenbleiben, ist das Verhältnis im Fall des Falles zwei gegen einen.«
    »Ach so.«
    »Fragen Sie die Jungs nach diesem Sidhe-Ding«, erinnerte mich Peters.
    »Dellwood, Wayne, Kaid. Haben Sie schon einmal etwas über die Kef Sidhe gehört? Oder über eine Kef-Sidhe-Würgeschlinge?«
    Sie wirkten ratlos. Dellwood war noch außer Atem, weil er sich beeilt hatte, alle Türen abzuschließen. »Was soll das sein?« fragte er.
    Ich beschrieb das Ding, das ich um Schleichers Hals gefunden hatte.
    »Der General hat so was in seinem Arbeitszimmer.«
    Peters ging anscheinend ein Licht auf. »Ja, richtig! Ich erinnere mich. In einer Ecke neben dem Kamin hing alles mögliche Zeugs, Peitschen und so etwas.«
    An die Peitschen erinnerte ich mich. Ich hatte ihnen keine besondere Aufmerksamkeit geschenkt. »Dellwood, wenn Sie das nächste Mal rauf gehen, sehen Sie nach, ob sie noch da ist. Fragen Sie den General, woher er es hat. Und ob er weiß, wo es ist, falls es nicht mehr an seinem Platz hängen sollte.«
    Dellwood nickte. Ich tat es nicht gern, aber ich konnte ihn nicht länger auf meiner Verdächtigenliste behalten. Er schien dazu einfach nicht in der Lage. Wenn ich auch noch Peters strich, der verrückt gewesen wäre, mich zu engagieren, wenn er selbst der Mörder war, blieben nicht mehr allzu viele Verdächtige übrig.
    Anscheinend waren die anderen zu demselben Schluß gekommen. Schocke, Kaid und Wayne gingen plötzlich auf Abstand zueinander.
    Peters wollte gehen.
    »Warten Sie«, bat ich ihn. »Ich hab noch eine Frage, die ich schon viel früher hätte stellen sollen. Die Morde haben mich von den Diebstählen abgelenkt. Ist einer von Ihnen drogenabhängig? Oder Spieler? Oder hat draußen eine Frau, die er unterhalten muß?« All das könnte die Diebstähle erklären.
    Und alle schüttelten den Kopf.
    »Nicht mal Hawkes, Schleicher oder Tyler?« Drei an einem Tag. Der Alte würde kaum glücklich darüber sein, wie ich meinen Job erledigte, auch wenn er mich nicht direkt als Leibwächter eingestellt hatte.
    »Nein«, antwortete Peters. »Wenn man Sklave seiner Laster ist, überlebt man im Cantard nicht lange.«
    Das stimmte. Obwohl an Orten wie Full Harbour das Laster nur so blühte. Dort verbrachten wir alle unsere seltenen Urlaube und freien Tage. Für ein Kind war Full Harbour der reinste Höllenschlund. Andererseits lernte man dort das Leben kennen. Wenn man die Stadt verließ, hatte man keine Illusionen mehr.
    Karenta hatte Full Harbour noch nicht evakuiert, obwohl Glanz Großmond uns aufgefordert hatte zu verschwinden. Sein Ultimatum war abgelaufen. Irgend etwas würde dort bald hochkochen. Es würde wirklich richtig knallen. Und Glanz Großmond hatte diesmal nicht seine üblichen Vorteile. Man konnte keine bis an die Zähne bewaffnete Stadt in die Irre führen, überlisten oder überrumpeln, schon gar nicht, wenn sie einen erwartete. Ich bezweifelte, daß er in den Mauern der Stadt Freunde hatte. Und diesmal gehörten zu seinen Feinden auch die Spitzen-Hexer Karentas, gegen die er nichts Gleichwertiges ins

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