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Geisterstunde

Geisterstunde

Titel: Geisterstunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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Geschichten über die Rache der Zombies, über die Nacht der lebenden Leichen, aber ich hätte nie erwartet, selbst einmal in so einem Drama eine Rolle spielen zu dürfen. Schließlich entspringen Zombies dem Stoff, aus dem die Träume und Legenden sind, nicht den wahren Geschichten. Keiner hat jemals wirklich einen gesehen. Bis jetzt.
    Seltsam, wie der Verstand arbeitet. Das einzige, was ich denken konnte, war: Warum passiert immer mir so was?‹ Damit war mein einfacher Fall zum Teufel.
    »Was sollen wir machen, Garrett?« brüllte Peters.
    Außer kotzen? »Keine Ahnung.« Man kann einen Zombie nicht umbringen. Er ist schon tot. Er würde solange wiederkommen, bis er sich die abgestorbenen Beine abgelaufen hat. »Versucht ihn in Scheiben zu schneiden.«
    Dellwood göbelte dem Ding vor die Füße. Schocke schob ihn zur Seite und schlug mit der Axtseite der Hellebarde zu. Ein paar Finger segelten auf mich zu und klatschten zu Boden. Dann versuchten sie wegzukrabbeln.
    »Haltet aus. Ich falle ihm in den Rücken.« Damit zog ich mich auf die Empore zurück.
    Als ich auf der Treppe zum ersten Stock stand, entdeckte ich die Frau in Weiß. Sie sah dem Gemetzel von dem obersten Balkon des Ostflügels zu, von wo aus sie von den wackeren Recken über mir nicht gesehen werden konnte.
    Sie wirkte interessierter und lebhafter als gewöhnlich. Als hätte sie eine Menge Spaß. Ich versuchte, mich an sie heranzuschleichen, aber als ich oben ankam, war sie weg.
    Was mich nicht überraschte.
    Ich machte mich an den Abstieg. Die Jungs waren eifrig bei der Sache. Sie stießen und hackten und traten sich gegenseitig auf die Füße.
    »Das wird ‘ne Riesenschweinerei, Garrett«, stellte Peters fest.
    »Glaube ich unbesehen. Hinter wem ist er her?«
    »Woher soll ich das wissen, zum Kuckuck?«
    »Wer hat geschrien?«
    »Jennifer. Sie ist ihm irgendwo da unten über den Weg gelaufen. Er hat sie bis hier oben verfolgt.«
    »Wo ist sie jetzt?«
    »In ihrer Suite.«
    »Haltet durch. Ihr macht das großartig.«
    Ich ging den Flur entlang und drehte dann noch mal um. Kaid und Schocke verfluchten mich. »Wer war er eigentlich, als er noch gelebt hat?« erkundigte ich mich.
    »Woher zum Kuckuck soll ich das wissen?«
    Peters mußte dringend was für seinen Wortschatz tun. Er lief Gefahr, eintönig zu werden.
    »Bin in einer Minute wieder bei euch, Jungs.« Dann strebte ich Jennifers Suite zu, die genauso geschnitten war wie die ihres Vaters, nur ein Stockwerk tiefer. An der Tür am Ende des Flurs blieb ich stehen und versuchte mein Glück. Verriegelt und verrammelt. Ich klopfte. »Jennifer, ich bin’s, Garrett.«
    Ich hörte schwache Geräusche, die plötzlich aufhörten. Sie machte nicht auf.
    Wahrscheinlich hätte ich genauso gehandelt, wenn ich an all die Tricks und Kniffe dachte, die Zombies und Gespenster angeblich auf Lager hatten.
    Ich versuchte es noch mal, aber Jennifer empfing heute keine Besucher. Also gesellte ich mich wieder zu den Jungs. Sie hielten immer noch die Stellung. Überall flogen Klumpen verwesenden, stinkenden Fleisches herum. Und der Zombie griff weiter an. Starrköpfiger Kadaver. Ich suchte mir eine Stelle, von der aus ich einen schönen Überblick hatte. »Schon rausgefunden, wer es war, Peters?«
    »Ja. Spencer Quick. Ist vor zwei Monaten verschwunden. Die Kleider haben’s mir verraten. Keiner hat sich so gekleidet wie Quick. Jede Menge schwarzes Leder. Dachte, die Frauen würden deshalb in Ohnmacht fallen. Du Mistkerl.« Das galt mir. »Willst du da einfach rumstehen und zugucken?«
    Er stand eindeutig unter Streß, sonst hätte er mich niemals geduzt. Ich schnappte mir ein Breitschwert mit einsfünfzig langer Klinge. Damit hatten sich früher die Ritter gegenseitig in Altmetall verwandelt. Mit dem Daumen fuhr ich über die Schneide. Nicht schlecht, wenn man das Alter bedachte. Ich bezog etwas abseits Stellung, hinter der Stelle, wo das Ding auf den Balkon treten mußte. »Laßt es kommen.«
    »Sie sind verrückt«, erklärte Kaid.
    Gut möglich. »Macht schon. Zieht euch zurück.«
    »Tut es«, meinte Peters. Er traute mir einfach zu viel zu.
    Sie traten zur Seite.
    Der Kadaver, oder besser, was von ihm übrig war, kam auf mich zu, schob eine Wolke verpesteter Luft vor sich her und lief in eine Wand. »Worauf warten Sie denn?« Waynes Stimme überschlug sich fast.
    Ich wartete natürlich darauf, daß unser Zombie sich auf seinen Mörder stürzte, worauf sonst? Aber er tat mir nicht den Gefallen.
    Hätte ich mir

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