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Geisterstunde

Geisterstunde

Titel: Geisterstunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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Bühne. Vielleicht hatte er gewollt, daß der Mörder es wußte. Vielleicht hatte er etwas geplant, und die Sache war ihm aus der Hand geglitten. Ich würde keinen Killer, den ich kannte, so nah an mich heranlassen, daß er mir eine Schlinge um den Hals legen konnte.
    »Hier ist was«, rief Schocke. Wir gingen zu ihm. Ein Fetzen verrottetes Leder hing an einem Busch. Wir änderten die Richtung.
    »Erzählen Sie mir jetzt was über Quick?«
    »Das kann ich nicht«, antwortete Peters. »Ich kannte ihn nicht. Er war fast so scheu wie Schleicher. Blieb meistens für sich. Man mußte jedes Wort mit der Brechstange aus ihm rausholen. Er hielt sich für einen großen Liebhaber. Wenn Sie was über ihn rausfinden wollen, müssen Sie die Mädchen im Schwarzen Hai fragen. Ich weiß nur, daß der General ihn kannte und glaubte, ihm etwas schuldig zu sein. Wie uns allen.«
    Ich war auf dem Weg zu Stantnors Haus am Schwarzen Hai vorbeigekommen. Es war eine üble Kaschemme. Ich hatte mir schon überlegt, das hauseigene Gebräu auszuprobieren. Jetzt könnte ich dem Laden sogar einen geschäftlichen Besuch abstatten.
    »Schocke. Wissen Sie was über ihn?«
    »Ich? Nee. Ich war nicht mal überrascht, als er verschwunden ist, mies gelaunt, wie er war. Er und der Alte haben sich die ganze Zeit befehdet. Das Geld hat ihn nie interessiert, soweit ich das beurteilen kann. Er wußte einfach nicht, wohin er sonst gehen sollte.«
    »Tyler?«
    »Den kannte ich auch nicht. Weiß nur, daß er im Schwarzen Hai den dicken Max markiert hat. Spencer veränderte sich wie ein Werwolf. Er war ein anderer Mensch, sobald eine Frau in die Nähe kam. Ich hatte gedacht, ihm hätte es woanders besser gefallen als hier.«
    Großartig. Die Lebenden waren seltsam, und die Toten waren noch seltsamer.
    Glücklicherweise gingen wir weit genug auseinander. So fanden wir eine neue Spur, änderten unsere Richtung und marschierten weiter. Wir kamen nur langsam voran.
    »Wer ist es, Garrett? Was glauben Sie?« wollte Peters wissen.
    »Keine Ahnung.«
    »Er wird es uns sagen, wenn noch einer von uns am Leben ist.«
    »Könnte sein«, gab ich zu.
    Tyler mischte sich ein. »Ich hatte eigentlich auf Schleicher gesetzt. Er war auf den Inseln geradezu mordbesessen. Wenn es zu lange nichts zu kämpfen gab, ging er nachts alleine los.«
    Ich hatte selbst ein paar solcher Burschen kennengelernt. Männer, die süchtig nach dem Töten waren. Der Tod hat die Eigenschaft, seine Anhänger zu verschlingen.
    »Hier ist was«, meinte Peters. Er hatte eine Stelle im hohen Gras gefunden, an der unser Zombie stehengeblieben war. Wir konnten die Spur leicht verfolgen, denn das Gras war niedergetrampelt.
    Die Spur führte zu dem Sumpf, den Peters erwähnt hatte.
    »Haben Sie je von den Kef Sidhe gehört?« fragte ich ihn.
    »Kef Sid…Was?«
    »Sidhe. Es ist eine Rasse. Kef Sidhe sind professionelle Killer. Religiöse Meuchelmörder.«
    »Nein. Die nächsten Sidhe leben ein paar tausend Meilen von hier entfernt. Ich hab noch nie einen gesehen.«
    Ich auch nicht. »Sie sehen ein bißchen wie Elfen aus.«
    »Was ist mit ihnen?«
    »Schleicher wurde mit einer Kef-Sidhe-Würgeschnur ermordet. Das ist in diesen Gegenden kein besonders verbreitetes Mordwerkzeug.«
    Peters war verblüfft, jedenfalls soweit ich das in dem spärlichen Licht der Laterne beurteilen konnte. Meine Fresse, war der Kerl häßlich.
    »Und was ist mit dem Dolch eines Venageti-Obristen? Gibt es solche Souvenirs?«
    »Eine lange Klinge mit einem schwarzen Griff, in den ein silbernes Medaillon eingearbeitet ist?«
    »Ja.«
    »Darf ich wissen, warum Sie fragen?«
    »Klar dürfen Sie fragen. Ich antworte Ihnen, wenn ich mehr über das Messer erfahren habe.«
    »Schleicher hatte eins, das er einem Venageti-Oberst abgenommen hat. Den hat er auf einer seiner privaten Exkursionen ausgelöscht«, erwiderte Schocke.
    »Mist!«
    »Was ist damit?«
    »Jemand hat ihn damit aufgespießt, weil die Würgeschlinge nicht schnell genug wirken wollte.« Hätte ich mir denken können. Mit seinem eigenen Dolch erstochen. Wahrscheinlich würde ich als nächstes noch herausfinden, daß er Selbstmord begangen hatte.
    Unser Mörder hatte mehr Glück als Verstand und holte seine Tricks aus der Zufallskiste.
    »Heilige Scheiße«, stieß Schocke leise hervor. »Jetzt kriegen wir richtig Ärger.«
    »Was denn?« fragte Peters.
    »Seht euch das an.«
    Wir gingen zu ihm. Er hielt seine Laterne so hoch er konnte.
    Im Gras waren zwei Fährten zu sehen, eine

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