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Geistersturm

Geistersturm

Titel: Geistersturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Waffe drückte seinen Kopf etwas nach links, zudem schielte er auch noch, um mir ins Gesicht starren zu können, als wollte er darin lesen, was ich weiterhin mit ihm vorhatte.
    »Haben auch Sie verstanden, McLean?«
    Er gab ein heiseres Lachen von sich. Dann redete er, obwohl er Mühe damit hatte. »Das stehst du nicht durch, Sinclair. Vor allen Dingen ein Sinclair nicht.«
    »Meinen Sie?«
    »Ja, denn alle Sinclairs sind verfluchte Verräter. Es hat sich nichts daran geändert. Schon die Schlacht ist für unsere Clans damals verlorengegangen, weil so eine verdammte Sinclair uns verraten hat. Ein Weib hat es getan, und nur deshalb ist es den Engländern gelungen, unsere tapferen Highlander zu schlagen.«
    »Das wäre auch so passiert, McLean.«
    »Wie kannst du das behaupten, wo du selbst aus der Verräter-Sippe stammst?«
    »Geraldine Sinclair hat es mir verraten!«
    »Sie ist tot und verrottet!« spottete er.
    Nun lachte ich. »Glauben Sie das wirklich, McLean? Sind Sie tatsächlich davon überzeugt?«
    »Das bin ich!«
    »Das ist ein Irrtum. Geraldine Sinclair lebt, und sie ist sehr mächtig geworden. Nur wenn sie hier auf dem Schlachtfeld von Culloden erscheint, sind die Geister in der Lage, ihre Welt zu verlassen. Und sie ist auch keine Verräterin, Geraldine will den Frieden. Endlich soll Frieden geschaffen werden, damit Wirrköpfe wie ihr nicht mehr in der Lage seid, die Ordnung des normalen Zusammenlebens zu stören.«
    »Ordnung?« kreischte McLean, wobei er mich wieder an einen Giftzwerg erinnerte. »Was heißt Ordnung? Die Ordnung ist nie wieder hergestellt worden. Schottland wurde geschluckt. Aus zwei Reichen wurde eines gemacht. Ich hasse es, wir hassen es. Man hat uns betrogen und belogen, und eine Geraldine Sinclair trägt daran die Schuld. Auch mit deiner Waffe kannst du uns nicht aufhalten. In dieser Nacht wird das Heer der Geister erscheinen, und es wird uns die Kraft geben, die tapferen Gefallenen zu rächen. Das verspreche ich dir, Hundesohn!«
    Ich mußte McLean ernst nehmen. Dieser Mann war so verbohrt, daß er sich auch durch eine geladene Waffe nicht von seinem Vorhaben abhalten ließ. Typen wie er starben lieber, auch wenn das überhaupt nichts brachte.
    Er lachte plötzlich. Ich mußte schon alle Kraft aufwenden, um ihn gegen mich zu pressen. »Du kannst uns nicht aufhalten, Verräter! Nicht du, nicht ein Sinclair!« Er öffnete den Mund und sprach noch lauter. »Ich sage euch, Freunde, und ich sage es laut und deutlich! Kümmert euch nicht um diesen Hund. Erschießt ihn! Dann macht in meinem und in unser aller Namen weiter, auch wenn ich nicht mehr bin. Rettet die Ehre der Highlander! Dreht das Rad der Geschichte zurück!«
    Aufhetzen konnte dieser Giftzwerg. McLean war wirklich gefährlich, und er hatte seine Mannschaft fest im Griff, denn die Männer bewegten sich.
    Die Waffen hatte ich schon vorher bei ihnen gesehen. Einige der Männer trugen Gewehre, und dann peitschte die Stimme des Giftzwergs wieder los: »Exekutiert ihn! Schießt ihn nieder, diesen Verräter Sinclair!«
    ***
    Suko und Melvin Hunt waren nicht so weit gefahren, denn keiner von der anderen Seite sollte sie zu schnell entdecken. Und sie waren schneller gewesen als die Gruppe der Verbohrten. Beide hatten die anderen Wagen sehr gut beobachten können, weil ihnen das helle Scheinwerferlicht den Weg gewiesen hatte. Zudem dachten sie auch nicht daran, das verräterische Licht zu löschen. Auf diesem Schlachtfeld waren sie die Herren, Culloden gehörte ihnen.
    Die beiden Verfolger wollten keinesfalls auffallen und suchten nach einem Ort, wo sie ihr Fahrzeug abstellen konnten, ohne so schnell entdeckt zu werden. Sie parkten es in eine Senke und stiegen aus.
    »Bleibt uns nur der Fußweg!« flüsterte Melvin.
    »Das bin ich gewohnt.«
    »Darf ich vorgehen?«
    »Immer, wenn Sie sich hier auskennen.«
    »Darauf«, erklärte der Schriftsteller nickend, »können Sie sich verlassen.«
    Er ging noch nicht, sondern schaute sich erst um. »Wir haben Glück, daß dieser Teil des Schlachtfeldes nicht eben ist.« Er deutete nach Norden. »Dort ist es dagegen flach wie ein Brett.«
    Suko war zwei Schritte nach vorn gegangen. Dort hatte er eine bessere Sicht.
    Vor ihm lag das Gelände wie eine gewaltige Bühne ohne Anfang und Ende. Sie zog sich hin, sie verschmolz mit dem Erdboden, der Dunkelheit und dem Himmel, und nur an einer Stelle dieser Bühne bewegten sich Lichter. Die Männer waren mit drei Geländewagen unterwegs, die durch die

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