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Geistersturm

Geistersturm

Titel: Geistersturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Landschaft schaukelten. Sie hatten ihre ursprüngliche Richtung geändert und fuhren auf ein anderes Ziel zu.
    Suko und Melvin brauchten nicht zu fürchten, von ihnen entdeckt zu werden, da der bleiche Teppich in eine andere Richtung wies.
    Sie beeilten sich. Stimmen waren nicht zu hören, nur das Geräusch der Motoren dröhnte überlaut durch die stille Nacht, und die hellen Lichter strahlten weit nach vorn, als wollten sie jeden Flecken des Untergrunds absuchen.
    »Wo kann denn Ihr Freund sein?« fragte Melvin.
    »Keine Sorge, den werden wir sicherlich gleich zu Gesicht bekommen.«
    »Sie glauben, daß er sich den Männern entgegenstellen wird?«
    »Sicher.«
    »Aber die Übermacht…«
    »Es wird ihm wohl nichts anderes übrigbleiben. Das aber ist nur eine Überraschung. Ich rechne fest mit anderen, und Sie sollten sich darauf gefaßt machen, daß bald Dinge geschehen werden, über die ein normal denkender Mensch nur den Kopf schütteln kann.«
    »Sind Sie das nicht?«
    Suko hob die Schultern. »Ehrlich gesagt, manchmal weiß ich es selbst nicht. Wo fängt die Normalität an, wo hört sie auf? Die Grenzen sind fließend geworden.«
    »Das stimmt wohl.«
    Zwar fuhren die drei Geländewagen noch weiter, aber ihr Licht strahlte nicht mehr so hell, und auch das Tempo hatten sie verringert. Sie schaukelten durch die Landschaft und glichen dabei Schiffen, die über eine schwere See fuhren.
    »Da ist er!« Suko hatte seinen Freund John im Licht der Scheinwerfer entdeckt. Er ging sogar das Risiko ein, angefahren oder überfahren zu werden.
    Die Wagen stoppten.
    Auch die beiden Verfolger waren stehengeblieben. Sie beobachteten aus sicherer Entfernung, was passierte. Die Männer stiegen aus, und plötzlich stand John Sinclair im Mittelpunkt.
    Suko gefiel es überhaupt nicht, daß sie sich zu weit entfernt vom Schauplatz des Geschehens befanden. Er hatte den Wunsch, im Dunkeln als Rückendeckung zu lauern.
    Noch war die Entfernung zu groß. Er mußte näher heran und überließ das Melvin, ob er mitgehen wollte oder nicht. Der war natürlich dabei.
    »Und meine Braut nehme ich auch mit«, sagte er, wobei er auf das Gewehr schlug.
    »Aber Vorsicht.«
    »Keine Panik, Suko, ich bin schon auf Draht und zudem nicht schießwütig.« Die Männer brauchten gar nicht leise zu sprechen. Vor ihnen plusterten sich die Traditionalisten auf. Sie wollten ihre Macht demonstrieren, sie standen gegen einen Mann, und in den folgenden drei Minuten erlebten Suko und Melvin die Auseinandersetzung hautnah mit. Sie hörten zu, wie sich die Lage zuspitzte, und sie bekamen präsentiert, wie verbohrt die Schotten waren. Natürlich mußte ein Mann wie John Sinclair dagegen sprechen. Er traf auf taube Ohren, und mit jedem Wort, das das andere ergab, spitzte sich die Lage zu.
    John war gut zu erkennen, weil er im Licht stand. Obwohl es kein Fernlicht war, reichte es aus, um seine Gestalt zu bestrahlen, und die Worte, die gewechselt wurden, durchdrangen hart und klar die Stille. Sie erreichten die Ohren der beiden Lauscher. So hörten diese, daß alles darauf hinauslief, daß sich die Männer ihres Gegners entledigen wollten.
    Suko und Melvin hatten sich nicht abgesprochen, aber beide mußten näher heran. Vor allen Dingen mußten sie die Menschen umgehen, die sich als lebende Mauer neben den Fahrzeugen aufgebaut hatten.
    Der direkte Weg war zu gefährlich. Deshalb bewegten sie sich geduckt weiter, die Rücken krumm, und sie liefen dabei im Entengang voran.
    Wichtig war, daß sie außerhalb des Scheinwerferlichts blieben. An einer günstigen Stelle duckten sie sich. Das eigentliche Geschehen spielte sich jetzt schräg vor ihnen ab.
    John bewegte sich.
    Er mußte etwas tun, wollte er nicht als Verlierer dastehen. Melvin Hunt stöhnte auf, als er mitbekam, wie Sinclair den Anführer packte und ihn als Geisel nahm. Die Mündung seiner Waffe berührte dabei den Hals des kleineren Mannes dicht unter dem Kinn.
    Plötzlich hatte das Bild ein anderes Gesicht bekommen, entspannter zeigte sich die Lage nicht, denn der Anführer dachte nicht daran, seine Männer zurückzuschicken.
    Nicht wenige von ihnen waren bewaffnet, was Suko und Melvin nun gar nicht gefallen konnte. Es wurde über Geraldine Sinclair gesprochen, über Frieden und Ordnung, aber der Anführer war nicht bereit, darauf einzugehen. Er war zu verbohrt.
    »Kennen Sie den Kerl?« flüsterte Suko.
    Melvin nickte. »Ich habe ihn mal in Tomatin erlebt. Er heißt McLean und ist eine Ratte.«
    »Nun

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