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Geisterzorn: Der Fluch von Lost Haven (German Edition)

Geisterzorn: Der Fluch von Lost Haven (German Edition)

Titel: Geisterzorn: Der Fluch von Lost Haven (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. G. Felix
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kühnsten Fantasie nicht vorzustellen vermag.
    Um dir alles zu erklären, müssen wir weit in die Vergangenheit zurück. Zurück zu dem Ort, an dem alles begonnen hat. Ja, genau. Die Felsterrasse, von der aus der alte Ernest Hawl das Gespensterschiff zum ersten Mal gesichtet hat. Das war im Jahr 1884.
    Wir bleiben an diesem Ort, müssen jedoch noch weiter in die Vergangenheit zurück. Viel weiter. Wir richten unsere Aufmerksamkeit auf das Jahr 1642. Dem Jahr, in dem die Speedwell England mit 56 Kolonisten verlassen hat. Niemand weiß genau, wo in Neuengland ihr Ziel lag, das sie nie erreicht hat.
    Du ahnst es sicherlich schon. Ihr geheimes Ziel war Lost Haven. Kurz vor dem Ziel geriet das Schiff in einen Sturm, der nicht natürlichen Ursprungs war. Und das Schiff und die 56 Seelen an Bord verschwanden in diesem Sturm.
    Es ist wichtig, dass du verstehst, wie es dazu gekommen ist, weil du nur dann die Notwendigkeit für das, was du wirst tun müssen, erkennen kannst.
    Ich weiß, dass du mit der Geschichte von Neuengland gut vertraut bist. 1637 ist eine dokumentierte Grausamkeit geschehen. Ja, genau. Ich meine dass Massaker am Mystic River, bei dem hunderte Pequot-Indianer in ihrem Fort verbrannt sind.
    Nach dem, was man weiß, ist es niemandem gelungen, aus der Flammenhölle zu entkommen.
    Doch einem kleinen Mädchen ist es gelungen. Sie war schon immer ein ganz besonderes Kind. Ihr war es nicht nur gelungen, die tückischen Krankheiten, welche die Siedler einschleppten zu entkommen, sondern sich auch unbemerkt von den weißen Aggressoren in Sicherheit zu bringen.
    Auf sich allein gestellt und ihrer Familie und ihres Stammes beraubt, hätte sie vermutlich nicht lange überlebt.
    Aber durch eine merkwürdige Laune des Schicksals geriet das Kind an eine Gruppe von Siedlern, die es sich nicht leisten konnten, die Indianer zu hassen, weil ihr Alltag von Hunger und Verzweiflung geprägt war. Gut ein Dutzend Familien waren es. Es war ihnen gelungen, mit einer von ihrem Stamm abgespaltenen Gruppe von Indianern einen guten Kontakt zu pflegen und Handel zu betreiben. Die Indianer zeigten den Siedlern, wie sie den nächsten Winter überleben konnten. Im Gegenzug dafür boten die Siedler bewaffneten Schutz gegen die Weißen.
    Beide Gruppen wollten dem Töten entkommen und einen Neuanfang starten, weit weg vom Mystic River.
    So zogen sie gemeinsam nach Norden und nahmen das Mädchen in ihre Obhut. Monatelang waren sie unterwegs. Sie wollten, dass niemand sie finden würde.
    Schließlich fanden sie einen Ort an der Küste, an dem Weiße und Indianer Seite an Seite unbehelligt leben konnten.
    Sie nannten den Ort: Lost Haven. Die Verlorene Zuflucht.
    Das Leben zusammen war nicht einfach und stetig vom Zerfall bedroht, aber beide Seiten schafften es immer wieder, der Einigkeit Vorzug vor dem Streit zu geben.
    Auch das kleine Mädchen profitierte vom Wissen beider Seiten.
    Beinahe fünf Jahre lang ging alles gut und kein Fremder kam und störte die Ruhe.
    Doch gab es einen Verräter in ihrer Mitte:
    Einer der weißen Siedler wollte sich mit dem Zusammenleben mit den Indianern nicht zufrieden geben und verriet den geheimen Standort. Den Preis, den er dafür verlangte, war von äußerst perfider Natur.
    Die Indianer sollten ermordet und die Weißen aus dem Dorf vertreiben werden.
    Das Dorf selbst sollte jedoch nicht zerstört werden. Der Verräter wollte es mit seiner Verwandtschaft aus England neu besiedeln. Zu diesem Zweck benachrichtigte er schon viele Monate im Voraus seine Verwandten und deren Familien, die sich aus der Not in ihrer Heimat heraus in der Neuen Welt ein besseres Leben erhofften.
    Das Schiff, mit dem sie kommen würden, sollte direkt vor Lost Haven vor Anker gehen. Dieses Schiff war die Speedwell.
    Der Plan wurde mit teuflischer Akribie umgesetzt.
    Die rechtmäßigen Bewohner von Lost Haven wollten nicht kampflos aufgeben. Seite an Seite kämpften Indianer und ihre befreundeten Siedler zur Verteidigung ihrer Zuflucht.
    Doch die meisten von ihnen kämpften vergebens und fanden den Tod. Die wenigen, die überlebten, flohen. Darunter auch das Mädchen, das nunmehr zum zweiten Mal alles verloren hatte.
    Aber sie wollte sich nicht mit ihrem Schicksal abfinden und schwor Rache.
    Eines Nachts kehrte sie allein in das verwaiste Dorf zurück, wo der Verräter ahnungslos und von seiner bald eintreffenden Verwandtschaft träumend, in seiner Hütte schlief.
    Sie schnitt ihrem Opfer im Schlaf die Kehle durch und als sie das getan

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