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Geisterzorn: Der Fluch von Lost Haven (German Edition)

Geisterzorn: Der Fluch von Lost Haven (German Edition)

Titel: Geisterzorn: Der Fluch von Lost Haven (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. G. Felix
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geliebten Menschen verantwortlich sind.
    Und es nichts gibt, was Sie dagegen tun könnten.
    Glauben Sie mir. Das würden Sie nicht wollen.
     
     

Arthur Farrel schaut in den Spiegel
    1
     
    Bevor ich berichte, was sich bei mir in den letzten Tagen ereignet hat, sollte ich zunächst etwas über Lost Haven erzählen. Dem Ort, an dem ich jetzt lebe.
    Im Jahre 1651 wurde Lost Haven das erste Mal in einem Brief eines Puritaners erwähnt. Es gibt allerdings auch andere Quellen, die das Gründungsjahr viel später auf das Jahr 1708 datieren.
    Fast zweihundert Jahre lang war Lost Haven nichts weiter als ein winziges, unbedeutendes Fischer-Dörfchen an der Ostküste Neuenglands. Es war aber ganz sicher nicht das schönste Fleckchen Erde.
    Wäre es das geblieben, was es immer war, dann dürfte es heute gar nicht mehr existieren. Niemanden hätte es hierher gezogen. Es wäre heute eine Geisterstadt, für die sich allenfalls noch Historiker interessieren würden.
    Doch eines Tages geschah etwas in Lost Haven, das alles verändern sollte:
    Die Ereignisse jenes Tages und der folgenden zehn Jahre sind von Arthur Farrel, einem Einwohner von Lost Haven, in akribischer Genauigkeit in seinem Tagebuch niedergeschrieben worden. Diese bis heute noch erstaunlich gut erhaltenen und äußerst umfangreichen Aufzeichnungen liegen heute in einer Vitrine im ‚Museum of Lost Haven’. Das Tagebuch ist eines von zwei Attraktionen des Museums. Das Museum besteht eigentlich nur aus zwei kleinen Räumen in demselben Haus, in dem sich der Drugstore von Mrs. Danvers befindet. Lost Haven ist einfach zu klein, als dass man sich ein größeres Museum hätte leisten können. Gäbe es das Tagebuch nicht, hätte es wohl auch kein Museum gegeben.
    Emotionslos wurden sämtliche Ereignisse jener Zeit von Farrel protokolliert.
    Ich warne Sie hier gleich vor, denn ich möchte nicht, dass Sie einen falschen Eindruck bekommen. Die wie folgt beschriebenen Ereignisse beginnen nämlich wie eine typische 0815-Gruselstory, die nur eine unter vielen sein könnte. Doch je weiter man sich durch die Aufzeichnungen von Farrel vorarbeitet, desto klarer wird, dass dies alles andere als eine gewöhnliche Gruselgeschichte ist. Und man begreift, dass Lost Haven mehr ist, als es heute zu sein vorgibt. Denn einige der Geschehnisse gelten bis heute selbst unter Experten und Historikern als gesichert. Aber zurück zur Farells Tagebuch:
    Es war der 14. September 1884. Ernest Hawl, ein alter von Arthritis gebeutelter Mann, saß wie jeden Tag auf der Veranda seines Hauses und blickte auf Meer.
    Sein Haus war das einzige, das am Fuße des Felsenhügels ‚The Old One’ direkt an der Klippe auf einer großen natürlichen Felsterrasse lag.
    Laut Tagebuch waren er und Arthur Farrel sehr gute Freunde, so dass Farrel Ernest Hawl als absolut glaubwürdigen Zeugen beschrieb.
    Demnach beobachtete Hawl gern den seltenen aber regelmäßigen Schiffsverkehr vor der Küste. Lost Haven selbst war nur selten das Ziel der Klipper und der etwas fülligeren für Neuengland typischen Down Easter.
    Doch an diesem September-Morgen war etwas anders. Sie See war ungewöhnlich ruhig. Hawl gab an, dass er spüren konnte, dass an dem Meer etwas falsch war, nur konnte er es nicht näher beschreiben. Wenige Stunden nach Sonnenaufgang hatte er eine Art dunkle Barriere am Horizont wahrgenommen. Hawl glaubte, dass die Welt dort hinter der Barriere aufgehört hatte zu existieren. Totenstill sei es gewesen, während Hawl das merkwürdige Phänomen beobachtete. Und so plötzlich die Barriere aufgetaucht war, so plötzlich verschwand sie auch wieder und gab den Blick auf ein Segelschiff frei.
    Es sei jedoch nicht eines gewesen, das Hawl jemals hier vor der Küste gesehen hätte. Es war ein eher kleiner Dreimaster mit einem hohen Achterkastell. Bis auf ein zerfetztes Segel am Hauptmast waren alle anderen Segel eingeholt oder nicht vorhanden. Das unbekannte Schiff trieb mit der Strömung.
    Hawl verfolgte es über mehre Stunden mit seinem Fernrohr. Er war sich sicher, dass niemand mehr an Bord war. Das Schiff trieb führerlos wie in Zeitlupe parallel zur Küste.
    Schließlich drohte der Dreimaster in eine Region mit vielen Untiefen und aus dem Wasser ragenden Felsen vorzudringen.
    Hawl verständigte sich mit den Dorfältesten, zu denen er selbstverständlich auch zählte, und man beschloss, rasch ein Boot zum geheimnisvollen Schiff zu entsenden, um herauszufinden, was an Bord geschehen war.
    Zwei Männer erreichten

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