Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geisterzorn: Der Fluch von Lost Haven (German Edition)

Geisterzorn: Der Fluch von Lost Haven (German Edition)

Titel: Geisterzorn: Der Fluch von Lost Haven (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. G. Felix
Vom Netzwerk:
Kratzer und keine Beule.«
    »Das kann nicht sein«, sagte Jack und rannte wieder zum Kofferraum, um eine Taschenlampe zu holen.
    Er leuchtete die Felsterrasse ab und kam dann zurück zur Straße.
    »Du gehst in die Richtung!« Jack zeigte in die Dunkelheit, hinter der die Straße nach lost Haven führte. »Und ich schaue in der anderen nach.«
    »Wonach suchst du? Da war niemand, Jack!«
    »Mach es einfach!«
    Mehrere hundert Meter suchten sie die Straße in beiden Richtungen ab, fanden Elizabeth jedoch nicht.
    Niemand hatte nach dieser Nacht Elizabeth Trelawney je wieder gesehen.
    Erschöpft kehrten beide zum Auto zurück.
    In Jacks Kopf fuhren seine Gedanken Achterbahn.
    Sollte es jetzt wirklich vorbei sein?
    »Jack, sieh mal!«, sagte Peter aufgeregt. Er kletterte den Abhang zur Felsterrasse hinunter und ging zur Klippe.
    Jack ging hinterher.
    »Sieh doch!«
    Jack sah aufs Meer.
    Ein heller Schleier war dort draußen. Es war ein unnatürliches Leuchten, das aus dem Nichts aufgetaucht war.
    Und für einen Moment glaubten er und Peter, den Mast eines sehr alten Segelschiffes aus dem Licht ragen zu sehen.
    Dann wurde es wieder finster.
    Jack und Peter standen Seite an Seite und schauten wie gebannt auf den Ozean.
    Und dann ging etwas Einzigartiges vor sich.
    Die Wolken am Himmel zogen wie im Zeitraffer vorbei.
    Die Dunkelheit veränderte sich.
    Es begann zu dämmern. Die Sonne würde gleich aufgehen.
    »Was ist das?«, fragte Peter.
    »Das ist mein Geschenk«, hörte Jack Elizabeths Stimme in seinem Kopf.
    Die ersten Sonnenstrahlen lugten am Horizont hervor und tauchten den frühen Morgen in ein atemberaubendes Rot.
    Alles um die beiden Männer herum schien sich zu verändern, aber es war nicht ihre Umwelt, die sich veränderte, sie selbst waren es.
    Verwirrt über das, was in ihnen vor sich ging, schauten sie beide an sich herab wie zwei Außerirdische, die auf der Erde gelandet waren und zu ihrer eigenen Überraschung feststellten, dass die Luft nicht giftig, sondern atembar war.
    Sie sogen die kühle Luft ein und schmeckten das Salz darin, so als sei es das erste Mal in ihrem Leben.
    Sie hörten das Meer unter sich branden.
    Und sie sahen den Sonnenaufgang, dessen überwältigende Schönheit sich ihnen erstmals offenbarte.
    Die Welt hatte für sie wieder ihre Farbe zurückgewonnen und sie weinten über ihre Schönheit.
    William und Peter standen nebeneinander und fühlten, wie sich ihre Lebensgeister zurückmeldeten.
    »Es ist vorbei«, sagte William.
    Und dann wurden beide von einem Gefühl unendlicher Dankbarkeit übermannt.
    Dankbarkeit für die Stetigkeit eines schlagenden Herzens, das seine Lebensaufgabe noch nicht erfüllt hatte.
    Dankbarkeit für das Gefühl, noch unerledigte Dinge erledigen zu wollen.
    Dankbarkeit dafür, dass die Welt wieder Farbe hatte.
    Und dass sie frei waren.
     

EPILOG
     
     
    Am Sonntag gegen neun Uhr morgens kam Beverly Stevens aus dem Bad. Sie hatte ein großes Handtuch um ihre Haare gewickelt.
    Sie schenkte sich eine Tasse Kaffee ein und sah aus dem Fenster. Das Wetter war besser als angekündigt.
    Letzten Abend hatte sie trotz zwei Gläsern Wein für ihre Verhältnisse viel getrunken und deshalb schlecht geschlafen und verrückte Albträume gehabt.
    An den meisten Unsinn hatte sie keine Erinnerung mehr. Nur der letzte Traum war so kurios, dass er ihr wohl noch eine lange Zeit im Gedächtnis bleiben würde.
    In diesem Traum sitzt sie mit Jack am Philosopher’s Creek.
    Sie unterhalten sich, aber Beverly weiß nicht mehr worüber.
    Dann passiert etwas Merkwürdiges: Die Fließgeschwindigkeit des Baches nimmt auf einmal ab und bleibt dann für eine Weile ganz stehen.
    Als Nächstes beginnt das Wasser, in die entgegengesetzte Richtung zu fließen. Außerdem hört sie Jack rückwärts sprechen.
    Ein Blitz taucht den Himmel in ein gleißendes Licht.
    Beverly wird geblendet und hält sich schützend ihre Hände vor die verschlossenen Augen.
    Als es wieder dunkel wird, nimmt Jack ihre Hände vom Gesicht.
    Er sieht sie begeistert an.
    »Ich habe es gefunden«, sagt er.
     
    Während Beverly über die Bedeutung des Traums rätselte, wühlte sie im Kühlschrank nach einem Joghurt.
    Sie hörte von draußen eine Autotür klappen und anschließend wie das zur Tür gehörende Auto wegfährt.
    Sie dreht sich zum Küchenfenster, kann aber den Wagen nicht mehr sehen.
    Sie war sich ganz sicher, dass jemand direkt vor ihrer Tür halt gemacht hatte.
    Warum wohl?
    Der Briefkasten.
    Neugierig ging

Weitere Kostenlose Bücher